Corona-Virus: Auch in Kirchen auf Hygiene achten:

Für den Bereich der Kirchen gelten die gleichen Verhaltensweisen wie für die übrige Bevölkerung beim Thema Corona-Virus: Hände ausreichend waschen, in die Ellenbeuge niesen oder husten und nicht mehr Hände schütteln. Darauf hat Gesundheitsaufseher Kai Gerst vom Gesundheitsamt Gießen 23 Küster und Hausmeister aus dem Kirchenkreis an Lahn und Dill hingewiesen.

Gerst war zum Küsterkonvent gekommen, um eine allgemeine Hygienebelehrung durchzuführen. Doch die Teilnehmer im evangelischen Gemeindehaus in Krofdorf-Gleiberg hatten viele aktuelle Fragen an den Fachmann. Gerst riet auch, sich Massenansammlungen fernzuhalten und die sozialen Kontakte einzuschränken. Was man bisher wisse, sei, dass der Virus außerhalb eines Körpers nicht lange lebt. Deshalb müsse man etwa beim Einkaufswagen nicht allzu große Sorgen wegen einer Ansteckung haben.

Der Gesundheitsexperte wies darauf hin, dass es derzeit im Bereich des Kreisgesundheitsamtes Gießen vier registrierte Fälle gebe. Das Amt rechne aber damit, dass in Zukunft noch weitere dazu kommen. Die Infizierten zeigten in Beobachtungen alle nur einen leichten Krankheitsverlauf. Man setze derzeit darauf, die Verbreitung des Conora-Virus zu verlangsamen.

Gerst erläuterte, dass für Küster und Hausmeister eine Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz obligatorisch ist. Immerhin kommen sie bei Frauennachmittagen, Seniorentreffen, Gemeindefesten und weiteren Treffen in kirchlichen Räumen regelmäßig mit Lebensmitteln in Kontakt. Zu den wichtigsten Grundregeln gehöre es, auf saubere Lebensmittel, Hände, Arbeitsflächen und -geräte zu achten. Bei Feiern sollte die kirchlichen Mitarbeitenden vor allem auf die Frische von Eiern, Milcherzeugnissen und Mayonnaise achten.

Rückstellproben, wie sie in der Gastronomie und in Seniorenheimen obligatorisch sind, müssten im kleinen Kreis einer Kirchengemeinde nicht gemacht werden. Gerst erläuterte, dass die Lebensmittelkontrolle zwar ein wichtiger Teil der Hygiene ist, aber nicht beim Gesundheitsamt, sondern beim Veterinäramt angesiedelt ist. Gerst machte darauf aufmerksam, dass die Belehrung für zwei Jahre gültig ist. Anschließend sollten die Küster vom Arbeitgeber nachbelehrt werden. Dies könne im Rahmen des Küsterkonventes durch die Vertrauensküsterin erfolgen.

Auf dem Küsterkonvent standen auch Wahlen an. Der „Vertrauensküster“ vertritt seine Kollegen vier Jahre lang in den Gremien des Kirchenkreises. Seit Januar 2019 haben sich die beiden evangelischen Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar zum „Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill“ vereinigt. Der Bevollmächtigtenausschuss hatte beschlossen, dass es künftig nur noch einen Vertrauensküster gibt. Dieses Amt hatte im alten Kirchenkreis Braunfels Helmut Freund (Aßlar) inne, im Kirchenkreis Wetzlar ist dies seit sechzehn Jahren Sabine Kapahnke aus Dorlar.
Kapahnke war bereit, für weitere vier Jahre diese Aufgabe zu übernehmen. Die anwesenden Mitglieder wählten sie einstimmig zu ihrer Sprecherin. Stellvertreterin wurde Annegret Burkert (Ulmtal-Allendorf) und Schriftführer Klaus Kapahnke (Dorlar).

Pfarrer Georg-Christoph Schaaf hatte die Küster als Hausherr und zugleich als Vertreter des Kirchenkreises willkommen geheißen. Dabei wies er darauf hin, dass ein Vorfahre im 16. Jahrhundert durch die Übernahme eines Küsteramtes in den kirchlichen Dienst kam. Dieser Vorfahre habe seine Söhne ins Theologiestudium geschickt. So sei die Arbeit als Pfarrer in seiner Familie eine lange Tradition.
Küster zu sein in einer Kirchengemeinde sei nicht nur eine Aufgabe, um Kirche und Gemeindehaus sauber zu halten. Es sei eine zutiefst geistliche Aufgabe, so Schaaf. „Küster ist nicht ein Beruf wie jeder andere. Sie tun einen Dienst im Haus Gottes, wo christliche Gemeinde gebaut wird“, so der Theologe, der den fleißigen Helfern in den Kirchengemeinden dankte für ihre Arbeit, bei der sie oft nicht auf die Stunden schauten, sondern anpackten, damit das Gemeindeleben läuft.

lr[vc_gallery interval=”5″ images=”9552,9553,9554″ img_size=”full”]Bild 1: Sabine Kapahnke aus Dorlar ist für vier Jahre als Vertrauensküsterin des Kirchenkreises gewählt worden.

Bild 2: Gesundheitsaufseher Kai Gerst vom Gesundheitsamt Gießen hat die Küster aus dem Kirchenkreis an Lahn und Dill belehrt.

Bild 3: 23 Küsterinnen und Küster, Hausmeister und Pensionäre haben am Küsterkonvent in Krofdorf-Gleiberg teilgenommen.