Pfarrer Aurel Everling wirbt für Räumung der Lager:

Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Verfolgung und die Sehnsucht nach besseren Lebensbedingungen sind Gründe für sie, das eigene Leben zu riskieren. Flüchtende geraten in Seenot, leben unter unwürdigen Bedingungen in Flüchtlingslagern. Sie brauchen Hilfe.

Die rheinische Kirche unterstützt den Appell „#MenschenWürdeSchützen – Solidarität geht über Grenzen“ der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen mit mehr als 140 weiteren Organisationen land- und bundesweit. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner setzen sich für ein dauerhaftes Landesaufnahmeprogramm für jährlich mindestens 1500 besonders verletzlich Geflüchtete aus Flüchtlingslagern wie Kinder und Jugendliche ein:

Appell_Menschen_Würde_Schützen

Aurel Everling, kreiskirchlicher Pfarrer für Flüchtlingsarbeit, der am Samstag an der Aktion der Seebrücke Wetzlar mit Menschenkette auf der Alten Lahnbrücke teilgenommen hat, bezieht sich auf die Situation im griechischen Flüchtlingslager Moria und schreibt zum Thema:

„Wenn ich von Moria höre, muss ich immer wieder an Guantanamo denken. Guantanamo ist zum Symbol der moralischen Schande der USA geworden: Statt der Welt zu demonstrieren, wie man in der westlichen Welt mit mutmaßlichen Schwerverbrechern, ja Terroristen umgeht – nämlich streng nach den Maßstäben des Rechtsstaats – , hat man dort Menschen als die angeblich “Bösesten der Bösen” einfach weggesperrt. Moria droht zum Symbol der moralischen Schande Europas zu werden – endgültig, wenn es zu einem Corona-Ausbruch in den monatelang in sechs- bis siebenfach überbelegten Lagern kommt.“

bkl / Screenshot: Kunz / Bildquelle: hessencam/Joachim Schaefer