Am 6. und 9. August 1945 wurden die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Rund 70.000 Menschen starben sofort, bis Jahresende waren es mehr als 200.000. Anlässlich des 75. Jahrestages haben Friedensgruppen zur Ächtung aller Massenvernichtungswaffen aufgerufen.

Zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs zum Beitritt der Bundesregierung zum UN-Atomwaffenverbot gehört auch der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill.

„Die Opfer mahnen uns, die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen zu erkennen und für eine Welt ohne Atomwaffen einzustehen!“ heißt es in dem Appell der Pacemakers und der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegenrInnen) Baden Württemberg in Kooperation mit weiteren Friedensorganisationen. Eine entsprechende Anzeige erschien am vergangenen Wochenende in der FAZ und in der taz.

Jörg Süß, leitender Pfarrer des Kirchenkreises an Lahn und Dill dazu: „Wir können den Einsatz von Massenvernichtungswaffen nicht befürworten.“

Die deutsche Bundesregierung wird im Appell der Friedensorganisationen aufgefordert, keine neuen Kampfflugzeuge für einen Atomwaffeneinsatz zu beschaffen, Atomwaffen zu ächten und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen von 2017 zu unterzeichnen. Bislang hat sich die Bundesregierung weder an Verhandlungen über einen Atomwaffenverbotsvertrag beteiligt noch ihn unterzeichnet.

Die Pacemakers und die DFG-VK forderten auch zu Gedenkaktionen anlässlich der katastrophalen humanitären Folgen für die Opfer auf. An der alten Lahnbrücke in Wetzlar fand am 6. August eine Mahnwache statt, an der sich unter anderem der Arbeitskreis Frieden im Kirchenkreis an Lahn und Dill, der Friedenstreff Wetzlar und die katholische Friedensorganisation Pax Christi Rhein Main beteiligten.

Der Aufruf an die Bundesregierung im Wortlaut ist hier zu finden: http://pace-makers.de/html/marathon20_aufruf_formular.html

Eine gemeinsame Erklärung zum Hiroshima-Tag 2020 haben der Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, und der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Dr. Heiner Wilmer, abgegeben: https://www.ekd.de/75-jahre-nach-atombombenabwurf-auf-hiroshima-politisches-ziel-57586.htm

bkl / Foto: lr
[vc_single_image image=”10495″ img_size=”full”]Dieses Banner hing am 6. August, dem Tag des Atombombenabwurfs vor 75 Jahren über Hiroshima, an der alten Lahnbrücke.