Festgottesdienst zur Vereinigung der Kirchengemeinden Bonbaden, Neukirchen und Schwalbach:

„Evangelische Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach“ heißt seit dem 1. Januar eine der neuen Gemeinden im Kirchenkreis an Lahn und Dill. Die Vereinigung der ehemals selbständigen drei Kirchengemeinden haben jetzt rund 280 Gemeindeglieder, auch aus weiteren Nachbargemeinden, mit einem Festgottesdienst in Schwalbach, wo die größte Kirche steht, gefeiert. „Aus drei mach eins“; „Drei Geschwister, die zusammengehören“, „Eine Gemeinde, gebaut aus lebendigen Steinen auf dem Fundament Jesu Christi“ – davon war die Rede in dem von Pfarrehepaar Kirsten Vollmer und Dr. Reinhard Vollmer geleiteten Gottesdienst, in dem Erich Watz und Anastasia Sheleg die Orgel spielten.

„Spätestens seit der Reformation gehören die drei Orte zusammen“, erläuterte Reinhard Vollmer, der die Zusammenlegung als „ein Meilenstein in der Geschichte“ bezeichnete. Damals galt Bonbaden als Hauptort und Neukirchen und Schwalbach als Filialen. Mit der Einführung des reformierten Glaubens 1582 habe man Gemälde überstrichen und Kreuze und Kerzen abgeschafft. Die jetzige Schwalbacher Kirche sei als reformierte Kirche gebaut worden, mit der Kanzel im Mittelpunkt als Zeichen für die vorrangige Bedeutung der Predigt. Erst im 19. Jahrhundert wurden die drei Gemeinden organisatorisch selbständig, wenn auch weiter pfarramtlich verbunden. Zwischenzeitlich waren 30 Jahre lang Neukirchen und Oberndorf verbunden. „Seit 2004 sind es wieder die drei Orte, und nun seit 2020 wieder eine Gemeinde, wie schon so lange vorher“, führte Pfarrer Vollmer aus.

In ihrer Dialogpredigt über den 1. Korintherbrief, Kapitel 3, Verse 9 bis 11 stellte das Pfarrehepaar das Siegel der neuen Kirchengemeinde in den Mittelpunkt. Entwickelt haben es die Presbyterien gemeinsam mit der Künstlerin Judika Dragässer aus Weilburg. Das Siegel zeigt eine Christusfigur mit ausgebreiteten Armen, die den Auferstandenen symbolisiert. „Auch wenn sich die äußeren Strukturen ändern“, sagte Reinhard Vollmer, „Jesus bleibt seiner Gemeinde treu, wenn sie auf seinem Fundament bleibt.“ Wie die Gemeinde auf diesem Fundament aufbauen kann, erläuterte Kirsten Vollmer: „Es ist wichtig für unsere Dörfer, dass für unsere Kranken gebetet wird, die Tafelarbeit gemacht und Bedürftige unterstützt werden und dass für die Kinder Gemeinschaftsförderndes angeboten wird.“

Mit dem Siegel hatten sich auch die Katechumenen unter Leitung von Diakonin Marion Güldenhaupt beschäftigt. „Wir sind bei ihm willkommen“ oder „Er hilft anderen“ hieß es da über die Bedeutung Jesu für die jungen Menschen, die zudem gemeinsam mit der Gemeinde ein Lied sangen. Beeindruckende Liedbeiträge präsentierten auch der „Sing-mit-uns-Chor“ aus Bonbaden, den Andreas Noll dirigierte sowie der Frauenchor Schwalbach unter Leitung von Adriana Popp.

Eingeführt wurde im Gottesdienst zudem der Bevollmächtigtenausschuss, bestehend aus 15 Mitgliedern der bisherigen drei Presbyterien. Bis zur Einführung des neuen Presbyteriums Ende März bilden sie das Leitungsgremium der neuen Kirchengemeinde.

Glückwünsche für den Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill überbrachte der stellvertretende leitende Pfarrer Jörg Süß. Bürgermeister Michael Peller grüßte für die Gemeindegremien Schöffengrund und seinen Braunfelser Amtsbruder Christian Breithecker. Das Spiel „Just One“ schenkten Edeltraud Pausch und Rudolf Blunk von der benachbarten Kirchengemeinde Nauborn-Laufdorf, die kürzlich ebenfalls Vereinigung gefeiert hatte.

Für Schmunzeln und viel Gelächter sorgte die Mundartgruppe „Busseldanten“ aus Bonbaden. In Gestalt eines älteren Ehepaares in Hessentracht philosophierten Jochen Strunk und Klaus Wolf eindrücklich über die Bedeutung der Vereinigung: „Oa Kärsch un drei Türm, un die bleiwwe all!“ wurde hier das Geschehen angemessen zusammengefasst.

Ihren Ausklang fand die Feier bei einem Sektempfang mit vielen Begegnungen im Gemeindehaus.

bkl

[vc_gallery interval=”5″ images=”9235,9236,9237,9238,9239″ img_size=”full”]Bild 1: Im Festgottesdienst anlässlich der  Vereinigung wurde der Bevollmächtigtenausschuss eingeführt, der die Kirchengemeinde bis zur Einführung des neuen Presbyteriums Ende März leitet. Am Gottesdienst nahm auch Pfarrer Jörg Süß, der stellvertretende leitende Geistliche des Kirchenkreises an Lahn und Dill, teil (links oben das Siegel).

Bild 2: „Per crucem“ und „O when the saints“ sang der Sing-mit-uns-Chor aus Bonbaden unter Leitung von Andreas Noll.

Bild 3: Die Katechumenen hatten sich gemeinsam mit Diakonin Marion Güldenhaupt Gedanken über die Bedeutung Jesu für ihr Leben gemacht.

Bild 4: Für viel Vergnügen sorgten die „Busseldanten“ (v.l. Jochen Strunk und Klaus Wolf) mit ihren Überlegungen zur Vereinigung der Kirchengemeinden auf hessisch.

Bild 5: Pfarrer Jörg Süß hielt ein Grußwort für den Kirchenkreis an Lahn und Dill.