85.000 Euro konnte TIKATO an die Projekte in Burkina Faso im Jahr 2020 überweisen. Dank zahlreicher zusätzlicher Spenden und mancher Gottesdienst-Sonderkollekten von Ehringshausen bis Wißmar für Corona-Hilfe und „Humanitäre Unterstützung für Flüchtlinge“ konnte der Arbeitskreis Brot für die Welt-TIKATO diese große Summe für Projekte „Hilfe zur Selbsthilfe“ dem westafrikanischen Burkina Faso zur Verfügung stellen.
In 2020 waren 75.100 Euro gespendet worden, der Rest konnte den Vorjahreseinnahmen entnommen werden. Hier in Wetzlar verwaltet das Evangelische Kirchenamt die Spendenein- und -ausgänge. “Und in Burkina Faso wird jedes Jahr ein Audit für alle Konten, alle Geldeingänge für alle Partner von ODE gemacht. Damit übernimmt ein nicht zu ODE gehörendes Expertenbüro die Rechnungsprüfung“, betont Pastor und Direktor Etienne Bazie das traditionelle und selbstverständliche Geschäftsgebaren der Transparenz.
Herausforderungen werden immer mehr
Zu den Herausforderungen der letzten drei Jahre für die Bevölkerung, Politik und Kirchen gehören neben der Dürre, der Konsequenzen der Klimakatastrophe, dem Terror mit Gewalt und Toten inzwischen nahezu 2 Millionen Binnenflüchtlinge. Das Land trägt es ohne Murren, erträgt es ohne Klagen. Deshalb aber musste ODE ihre Partner in 2020 um eine
„Humanitäre Hilfe für Geflüchtete“ bitten: besonders Nahrungsmittel waren notwendig, weil die Menschen ihre Vorräte zurücklassen mussten und ihre Felder nicht mehr bewirtschaften können. Die Hilfe vermied eine Hungersnot. Aber auch Decken und sonstiger täglicher Bedarf wie Hygieneartikel waren vonnöten.
Coronahilfe
Dann kam noch Covid 19 dazu. In Burkina später als in Deutschland; den Zahlen nach auch weniger als hier. Aber Testmöglichkeiten fehlen. Todesgründe werden nicht immer als „Corona“ erkannt und benannt. Und: “Wir haben ein anderes Immunsystem als Ihr, haben schon manche schwere Viruserkrankungen hier überlebt“, sagt Ghislain aus Ouagadougou, Direktor einer Getränkefirma, früher Praktikant bei Rittal. Trotzdem steigt die Angst. Die Pandemie hat für die armen Länder der Welt große wirtschaftliche und soziale Folgen, die Wirtschaft krankt, die Preise steigen enorm. TIKATO konnte für Aufklärungs- und Hygienematerial für Corona in Burkina sorgen – dank spontaner Spenden. Dort, wo die Not und Verzweiflung am größten war, sind die Kirchen -ODE als ihr ausführendes Organ- gefragt und zur Stelle. Schon früh konnte durch TIKATO-Spenden und Kollekten die Förderung von Hygiene durch Lieferung von Waschständen und Seife helfen und hat viele Ansteckungsmöglichkeiten beseitigt, Krankheiten vermieden und so dazu beigetragen, dass die Pandemie sich nicht so gravierend verbreitet hat. Aber in letzter Zeit steigen auch in Burkina die Zahlen großflächig vor allem in den Städten an. „Die Todeszahlen steigen“ sagt Dr. Donald Yanogo, Arzt in der Hauptstadt. Er bedauert aber auch, dass nicht alle erforderlichen Regeln eingehalten werden. Kaum einer hat die Mittel, um sich immer neue Masken anzuschaffen.
ODE Seminar-und Gästehaus
Der Bau ist schon seit langer Zeit dringend notwendig, besonders, weil nach dem Ende der Pandemie Informationsveranstaltungen und Konferenzen nachgeholt werden müssen und damit ein erhöhter Bedarf an solchen Eirichtungen besteht. Brot für die Welt baut das Haus; kleine internationale Gruppen wie TIKATO sind um Mobiliar gebeten. Da das Haus auch von anderen Gesellschaftsgruppen genutzt wird, kann damit die Verdienstmöglichkeit für das ODE steigen. Das ist dringend notwendig, weil internationale Hilfsorganisationen wie auch Brot für die Welt einen Eigenanteil für Projekte verlangen: eben Hilfe zur Selbsthilfe. Der zusätzliche Wetzlarer Adventsmarkt der TIKATO-MitarbeiterInnen im Dezember konnte das Seminarhaus weiter unterstützen. “Damit wurden wieder neue Hoffnungszeichen gesetzt“, freuen sich die 16 Ehrenamtlichen. Schon seit 1981 sind auch TIKATO-Reisende Gäste in dem Haus.
In der Technikerschule CPET in Koudougou wird aktuell Geld für die Geräte für die Ausbildung der Elektriker benötigt; dem AK TIKATO liegt eine Geräte-Bedarfsliste vor, die bisher nur teilweise gekauft werden konnte. Hier hilft neben TIKATO auch die Kirchengemeinde Langeoog gemeinsam mit ihrem Weltladen.
Das mit 5.000 Euro von „Hand in Hand“-geförderte Projekt PAAEL (Projet d’appui à l’agriculture écologique dans le village de Ladiou) kostet mehr als 12.000 Euro, läuft ein Jahr und soll die verschiedenen Abschnitte des Projekts zur Unterstützung der Frauen in Ladiou zum Abschluss bringen. Hier steht ein besonderes Element im Mittelpunkt: die Ausbildung im ökologischen Landbau, der wichtig ist um den Boden in den Gemüsegärten mit natürlichen Methoden fruchtbar zu machen und so zu erhalten, und also ohne Chemie gegen Pflanzenschädlinge zu sichern.
Beschwernisse und Erfreuliches
Beschwerlich für die TIKATOarbeit waren die ausgefallenen Gottesdienste und damit der Ausfall der Kollekten. Die Corona-bedingt kleineren Gottesdienstbesucherzahlen taten ihr Übriges. Große Feiern zu Geburtstagen und Jubiläen entfielen und damit auch zugedachte Burkina-Spenden, wie auch bei Trauerfeiern.
Mehr Spender als sonst: Überraschung 1.500 Euro vom Lahn-Dill-Kreis
„Das Corona-Jahr 2020 hat manchen Blick auf diese Menschen gelegt, denen es noch deutlich schlechter als uns in der Einschränkung geht“, sind sich die 16 Mitarbeitenden der TIKATOgruppe einig. So sind manche neue SpenderInnen dazu gekommen. Viele kleinere Spenden machten ein Großes und einige Spender haben sehr hohe Summen gegeben und damit die Lage in Burkina Stück für Stück entspannt.
Da war es eine ideale Idee der Krofdorfer Frauengruppe, anstatt im evangelischen Gemeindehaus ihren traditionellen Adventsbasar für TIKATO einfach in Kleinformat auf dem Marktplatz zum Wochenmarkt durchzuführen.“ Unser Basar hat uns vor ‚Neue Aufgaben‘ gestellt. Trotz fehlender üblicher Initiativen konnten wir allein mit unseren Handarbeiten schon weit über 2.000,00 € einnehmen“, freut sich die Initiatorin Karin Wegener.
Eine besonders große erfreuliche Überraschung war Ende Dezember eine Spende des Lahn-Dillkreises von 1.500 Euro, der Sparkassenspendenmittel verteilen konnte. „Eine gute Grundlage für 2021“, sind die TIKATOleute begeistert.
Sie danken allen Spenderinnen und Spendern auf diesem Wege für ihre Solidarität mit den Menschen in Burkina Faso. Sie bitten nochmals darum, auf die Überweisungsträger die Adresse für einen Dank und die Spenden-Bescheinigung zu vermerken.
Weitere Infos und Konto-Nr. unter www.tikato-burkina-faso.de und unter 0151 70194375
sti
Bild 1: 85.000 Euro konnte TIKATO im Jahr 2020 an die Projekte in Burkina Faso überweisen.
Bild 2: Wilhelm Wilmers zeichnet die bei ODE eingegangenen TIKATO-Projektgelder in der Buchhaltung gegen.
Bild 3: Jungen Familien und behinderten Angehörigen wird mit dem Viehzucht –Projekt selbstständige Nahrungsmittelsicherung ermöglicht.