Drei Künstler zum Gestalten eingeladen:
Pfarrer Jörg Süß von der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar hat drei Künstler eingeladen, den Garten der Sinne mit Skulpturen zu ergänzen. Dabei herausgekommen sind ganz unterschiedliche Werke aus Holz und Keramik. Am Sonntag wurden die Kunstwerke im Rahmen des Gemeindefestes an der Kreuzkirche mit 130 Besuchern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Mediziner Karl Eckart Henkel aus Frielendorf schuf eine etwa 150 hohe Holzskulptur. Aus dem Baumstamm wachsen viele bunte Blumenmotive heraus. Henkel gibt in seiner Freizeit Kurse auf dem Kunst- und Werkhof des bekannten Frielendorfer Holzschnitzers Ernst Groß.
Ein weiteres Kunstwerk hat der Wetzlarer Student Hannes Borgmeier beigesteuert. Seine 1,40 Meter hohe Skulptur steht neben dem Bücherturm an der Kreuzkirche und nimmt dieses Motiv auf. Aus Keramik gestaltete Bücher hat der 25-jährige Borgmeier, der derzeit Kunst in München studiert, aufeinander gestapelt und nennt das Werk „Sediment 2“. Überzogen ist das Kunstwerk mit einer Glasur aus Glas und Pigmenten. Der Werk besteht aus drei Teilen, die an einem Stab in Beton gegossen wurden und so eine Einheit bilden.
Gefertigt hat Borgmeier die Skulptur im Atelier von Herbert Sauerborn-Mauz (Butzbach-Hochweisel), der zugleich der dritte Künstler ist, den Pfarrer Süß um die Mitgestaltung des Gartens gebeten hat.
Sauerborn-Mauz ist Mitglied im Chor Gospel plus an der Kreuzkirche und pflegt so eine intensive Beziehung zu dem „Garten der Sinne“. Der 71-jährige ehemalige Kunsterzieher mit zeitweisem Lehrauftrag an der Keramikakademie in Frankfurt hat gleich mehrere Werke geschaffen. Zum einen gibt es eine Sitzgruppe aus blau-grau schimmernder Keramik. Ferner hat er eine „Welle“ geschaffen, die mit ihrer Leichtigkeit eine Kugel umfängt. Und es gibt figürliche Darstellungen wie einen Engel sowie Adam und Eva, die jeweils aus zwei Keramikelementen bestehen.
Die Werke stehen in dem vor zwei Jahren geschaffenen „Garten der Sinne“, der Pfingsten 2020 eröffnet wurde. Entstanden ist eine 4.000 Quadratmeter umfassende Parklandschaft, die von Ehrenamtlichen geschaffen und unterhalten wird. Süß erinnerte daran, dass die Existenz des Menschen nach biblischer Erzählung in einem Garten begann.. „Gott nimmt einen Klumpen Erde und formt den Menschen daraus“. Als die Erde noch öd und leer war, habe Gott einen bunten Garten gepflanzt mit Kräutern, Blumen, Sträuchern und Bäumen. „Unsere Erde ist ein wunderbarer Platz. Davon wollen wir im Garten der Sinne etwas zeigen“, sagte Pfarrer Süß. Der Gottesdienst wurde vom Jugendchor “Heavens Voices” unter Leitung von Jochen Stankewitz mitgestaltet.
red
Bild 1: Herbert Sauerborn-Mauz und Hannes Borgmeier an dem Kunstwerk „Sediment 2“, das den Garten der Sinne an der Kreuzkirche ergänzt.
Bild 2: Der Jugendchor “Heavens Voices” sang im Gottesdienst.