4. Wetzlarer Chornacht:

„Die große Besucherzahl ist ein schönes Zeichen, dass Chormusik nach wie vor die Menschen anspricht“. Das sagte Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) zur Eröffnung der 4. Wetzlarer Chornacht, als er im Namen der Stadt die 500 Aktiven und Besucher im Wetzlarer Dom willkommen hieß.

Sieben Chöre zeigten in sieben Konzerten einen Querschnitt hessischer Chormusik. Veranstalter war die Evangelische Kirchengemeinde unter Mitwirkung der Stadt Wetzlar. Ideengeber und Organisator Jochen Stankewitz hatte nicht nur Chöre aus Wetzlar eingeladen, sondern auch Formationen aus der weiteren Umgebung.

Eröffnet wurde die fünfstündige Chornacht von zwei Formationen, die Stankewitz selbst neu aufgebaut hat. Rund 40 Sängerinnen und Sänger betraten als „Gospel +“ die Bühne und überzeugten mit Werken wie „Hymn of freedom“ oder „I am body and soul“.
Klare junge Stimmen begeisterten das Publikum, als der Jugendchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar seine Lieder vortrug. Erst vor zwei Jahren gegründet, boten die Jugendlichen ein erstaunliches Repertoire mit „Shine, Jesus shine“, Dona nobis pacem,„Lord of the dance“ und „Evening rise“.

Anschließend konnte man Gruppen von Musikern und Zuschauern sehen, die sich durch die Gassen der Altstadt  bewegten. Die Chornacht wurde an drei Orten gleichzeitig fortgesetzt. In der Musikschule zeigte die Formation „Some Singers“ aus dem Dorf Taunusstein-Hohenstein ihr Können. Ernie Rhein wies darauf hin, dass vor 25 Jahren im örtlichen Gesangverein junge Leute etwas Neues auf die Bühne bringen wollten. Sie bildeten einen jungen Chor, der heute eine erstaunliche Qualität liefert, die ihn bis über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes bekannt gemacht hat. Unter dem Motto „60 minutes around the choral world“ (60 Minuten rund um die Welt der Choräle) fanden Sängerinnen und Sänger mit ihrem Pianisten Arne Bernstein weitere Fans ihrer Darbietungen.

Zur gleichen Zeit waren in der Hospitalkirche die TonArt Cäcilia Nauborn zu hören, die Stankewitz über viele Jahre bis 2017 geleitet hat. Der neue Chorleiter Patrick Schauermann hatte einen weiteren Chor mitgebracht, „Vocal pur“ aus Wißmar. In schwarz und weiß gekleidet mischten sich die beiden Formationen, um als größter Chor des Abends mit 65 Sängerinnen und Sängern die Kirche stimmlich zu füllen. Sie überzeugten durch ihre Größe, aber auch durch ihre stimmliche Qualität, etwa mit dem bekannten Gospelsong „Oh happy day“ (Oh fröhlicher Tag), den Ewin Hawkins 1969 veröffentlichte. Eine Stunde später setzte dann wieder das Chorpilgern ein und die Formationen wechselten ihre Auftrittsorte.

Um 23 Uhr trafen sich wieder alle Chöre und Besucher zum Abschlusskonzert im Dom. Hier durften sich die Formationen noch einmal mit jeweils zwei Stücken dem Publikum präsentieren. Zudem war auch dar Landesjugendchor unter Leitung von Axel Pfeiffer (Gießen) zu den Sängerinnen und Sängern gestoßen. Dieser Chor war 2008 im Auftrag der hessischen Landesregierung durch den Hessischen Sängerbund ins Leben gerufen worden.
Die Chöre präsentierten nicht nur geistliche Musik, sondern auch weltliche Lieder. So endete die Chornacht mit „Don’t stop me now“ der britischen Rockgruppe „Queen“.

Zu erwähnen ist auch, dass der Kammerchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar unter der Leitung von Kantor Dietrich Bräutigam ein Werk des Wetzlarer Pfarrers und Kirchenmusikers Dr. Siegfried Meier zur Aufführung brachte.

lr

Bild 1: Der Jugendchor sang unter Leitung von Jochen Stankewitz.

Bild 2: An der Chornacht beteiligte sich auch der Kammerchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar.

Bild 3: Mitgestalter der 4. Wetzlarer Chornacht waren auch TonArt Cäcilia Nauborn und „Vocal Pur“ aus  Wißmar.