Benefizgala und Gottesdienst für Namibia:

Anspruchsvolle Musik, Interviews, Bilder, Informationen, ein fantasievoll von der gastgebenden Kirchengemeinde kreiertes Buffet und lebendige Begegnungen kennzeichnen in jedem Jahr die Benefizgala für Namibia. Das Besondere diesmal: eine 4-köpfige Delegation aus dem Land im Süden Afrikas, die den Kirchenkreis an Lahn und Dill, der seit fast 40 Jahren eine Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Windhoek pflegt, für zwei Wochen besuchte. Mit Superintendent Abraham Kheibeb, dem Partnerschaftsvorsitzenden Willem Beukes, Emerita Goamus aus der Kirchengemeinde Okuryangava und Jimmy Cloete, Sekretär der Kirchengemeinde Bethel hatte die kreiskirchliche Partnerschaftsvorsitzende und Moderatorin des Abends Dr. Christiane Esser Verantwortliche als Gesprächspartner, die von ihren persönlichen Erfahrungen her Auskunft geben konnten. So erzählte Abraham Kheibeb über Geschichte und Struktur der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN), zu der sein Kirchenkreis gehört und von den Problemen, mit denen sich die Kirche auseinandersetzen muss wie die derzeitige große Dürre, die hohe Arbeitslosigkeit und die Armut. „Das muss global angepackt werden, um die Situation zu erleichtern“, erklärte er. „Ich bin stolz, zur namibischen Kirche zu gehören und stolz, mit Ihnen als Partner verbunden zu sein.“

Auch die Musik begeisterte das Publikum im voll besetzten Gemeindezentrum Volpertshausen. Viel Gospel, aber auch Schlagermusik und Klassisches gab es für die Zuhörer, die sich oft auch schon während der Vorträge zum Mitklatschen bewegen ließen. „Lean on me“, das heißt: „Lehne dich an mich, ich teile deine Last mit dir, ich verlasse dich nicht“, sagte Susanna Stiem-Göttlicher von der Gruppe „4ever“, die bislang bei fast jeder Namibiagala dabei war und den musikalischen Reigen eröffnete. „Das passt sehr schön zur Situation hier“. Unterstützt wurde „4ever“ von Ortspfarrer Joachim Grubert am E-Piano, der auch eine Andacht hielt.

Markus Weil, selbst Mitglied im Namibiaausschuss, leitete den Projektchor der Kirchengemeinde, der sich für diesen Abend zusammengefunden hatte und Gospels wie „Good news“ und „Soon and very soon“ präsentierte.

Auch zwei talentierte Schüler der von Oliver Martin geleiteten Musikschule Hüttenberg, gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Dass die 13jährige Gitarristin Alisa Martin bereits mit drei Jahren begonnen hatte, dieses Instrument zu spielen, war deutlich zu hören. Doch auch eine schöne Stimme und sehr sicheres Englisch kennzeichneten ihre Darbietungen wie „Flashlight“ von Jessie J und das „Halleluja“ von Leonard Cohen. Ebenso konnte der 15jährige Pianist David Schömig mit ausgefeilter Rhythmik und Dynamik sowie perfekter Ausführung so unterschiedlicher Vorträge wie „Aux Champs Elysees“ von Joe Dassin und den „Liedern ohne Worte“ von Felix Mendelssohn Bartholdy überzeugen: ein wahrer Hörgenuss!

Eine Bildpräsentation des Besuchsprogramms der Namibiadelegation aus den letzten beiden Wochen hatte Jimmy Cloete zusammengestellt, das er gemeinsam mit Altsuperintendentin Ute Kannemann erläuterte. Cloete und Emerita Goamus berichteten auch über derzeitige Projekte in ihrem Kirchenkreis wie die Arbeit in den Kitas oder einen Pfarrhausbau. Goamus, erstmals in Deutschland, äußerte ihr Erstaunen darüber, dass in Deutschland zumeist Ältere in den Gottesdiensten zu finden sind. „Bei uns sind die Gottesdienste voll und 60% der Besucher Jugendliche.“

Willem Beukes fand den Besuch des Windparks in Hohensolms und die Zeit beim Wasserkraftwerk an der Edertalsperre besonders interessant. Beeindruckt zeigte er sich auch von der tiefen Freundschaft, die er bei den Menschen aus der Partnerschaft spürt. Auch Joachim Dührkoop, Pfarrer für Mission und Ökumene, der die weltweiten Partnerschaften in fünf rheinischen Kirchenkreisen begleitet, betonte die persönliche Nähe der Begegnungen.

In seiner Predigt am Pfingstsonntag beim Namibiagottesdienst zum Auftakt des Dorffestes Volpertshausen hatte Abraham Kheibeb, Pfingsten als Geburtstag der Kirche bezeichnet. Der Heilige Geist habe Menschen aus verschiedenen Kulturen und Sprachen zusammen gebracht: „Er hat Barrieren zwischen Menschen zerstört. Die Menschen konnten einander verstehen. Damit ist die Gemeinde der Christen entstanden.“ Kheibeb rief dazu auf, sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung einzusetzen. „Der Heilige Geist schließt alle Menschen ein: Junge und Alte, Reiche und Arme, Männer und Frauen“, sagte der Geistliche in seiner Auslegung des zweiten Kapitels der Apostelgeschichte, Verse 1- 21. Pfingsten solle die Kirche wiederaufleben lassen als vereinte, bezeugende Gemeinschaft. Der Gottesdienst wurde auch von den weiteren Mitgliedern der Namibier-Delegation in verschiedenen Sprachen sowie musikalisch mitgestaltet.

760 Euro an Spenden konnten am Abend der Benefizgala für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit Nambia zusammengelegt werden.

Informationen zur Partnerschaft und zu Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung sowie der Mitarbeit, auch im Freundeskreis, gibt Christiane Esser unter Tel. 06441/ 43764 oder christiane.esser@mailbox.org

bkl

[vc_gallery interval=”5″ images=”7572,7573,7574,7575,7576,7577,7578,7579,7580,7581″ img_size=”full”]Bild 1: Die Delegation aus Namibia (v.l.): Jimmy Cloete, Willem Beukes, Abraham Kheibeb und Emerita Goamus stellte Dr. Christiane Esser (hinten) dem Publikum vor.

Bild 2: Die Gruppe 4ever mit (v.l.) Kurt Stiem, Susanna Stiem-Göttlicher, Julia Faatz und Ulrich Faatz, wurde unterstützt von Ortspfarrer Joachim Grubert am Klavier und dem 10jährigen Linus Faatz, der die Noten umblätterte.

Bild 3: Markus Weil leitete den Projektchor.

Bild 4: Christiane Esser interviewte Abraham Kheibeb.

Bild 5: Zahlreiche Gäste waren zur Benefizgala für Namibia ins Gemeindezentrum Volpertshausen gekommen.

Bild 6: Ute Kannemann und Emerita Goamus sprachen mit Christiane Esser über die Partnerschaftsbegegnung der letzten beiden Wochen.

Bild 7: Alisa Martin und David Schömig, hier mit Oliver Martin (Cajon) präsentierten sich als talentierte Musiker.

Bild 8: Abraham Kheibeb, Dean des Kirchenkreises Windhoek, hielt im Pfingstgottesdienst in Volpertshausen die Predigt.

Bild 9: Der Chor Germania, den Roland Seipp am Pfingstsonntag im Dorfgemeinschaftshaus Volpertshausen dirigierte, trug zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei.

Bild 10: Am Schluss erfreuten die Namibier (v.l.) Willem Beukes, Emerita Goamus und Abraham Kheibeb mit einem mehrstimmig gesungenen afrikanischen Lied.