Sein Abschied aus dem kirchlichen Dienst liegt bereits 35 Jahre zurück: Am 31. März 1985 endete die Amtszeit von Pfarrer Lothar Enders in Rechtenbach. Am 9. Juli ist Enders im hohen Alter von 95 Jahren verstorben. Der Theologe stammte aus Hardt in der Verbandsgemeinde Bad Marienberg im Westerwald. Nach der Schulausbildung in Hachenburg legte er das Abitur an der Liebig-Schule in Gießen ab. Als 18-Jähriger wurde Enders im Zweiten Weltkrieg zum Militär eingezogen und geriet im Mai 1945 in Tarent/Italien in britische Kriegsgefangenschaft. Die Briten hatten im Lager ein theologisches Seminar eingerichtet, das Enders besuchte. Eigentlich wollte der Westerwälder Sprachen studieren, doch im Gefangenenlager entschied er sich für den Weg als Seelsorger.

Nach der Entlassung im Oktober des gleichen Jahres studierte Enders von 1946 bis 1950 Theologie in Marburg und Mainz. Von 1952 bis 53 absolvierte er sein Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung, in Worms/Rheinland-Pfalz. Dort wurde Enders im Februar 1954 ordiniert und leistete auch die Pfarrassistenz in der Gemeinde. Die anschließende Hilfsdienstzeit führte Enders im Jahr 1956 nach Trais-Horloff in der Wetterau, heute Stadtteil von Hungen. 18 Jahre war Enders Seelsorger dieser Gemeinde und bis dahin Mitglied der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. 1974 wechselte Enders in die Rheinische Kirche zur Evangelischen Kirchengemeinde Rechtenbach mit ihren beiden Kirchen in Groß- und Kleinrechtenbach und blieb dort bis zum Eintritt in den Ruhestand 1985. In den ersten Ruhestandsjahren hat er Vertretungsdienste vor allem in Bonbaden und Philippstein übernommen. In seiner Freizeit engagierte sich Enders in Braunfels viele Jahre im Gartenbauverein, im Heimatkundlichen Arbeitskreis sowie im Partnerschaftsring.
Um Lothar Enders trauert Ehefrau Ilse Lotte, die er 1958 geheiratet hat, sowie drei Kinder, zwei Enkelkinder und zwei Urenkel.

lr