Im Alter von 96 Jahren ist am Donnerstag, 5. Oktober, Hans Karl vom Dorp verstorben Er war fast 30 Jahre lang evangelischer Pfarrer in Werdorf und Berghausen.

1927 in Wuppertal-Barmen geboren, studierte vom Dorp in Wuppertal, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie. Die Zeit seines Vikariates absolvierte er in Duisburg-Meiderich, Bad Kreuznach und Wuppertal. In Duisburg-Untermeiderich wurde der Theologe 1962 ordiniert. Dort hatte er für ein knappes halbes Jahr auch die Verwaltung der Pfarrstelle inne. Im Mai 1963 wirkte Hans Karl vom Dorp in Niedergirmes beim ehemaligen Braunfelser Superintendenten Ernst Küppers als Synodalhilfsprediger bevor er das Amt als Pfarrstellenverwalter in Werdorf und Berghausen übernahm. Die Presbyterien der Kirchengemeinden Werdorf und Berghausen wählten den Geistlichen Ende Juni 1963 zu ihrem Gemeindepfarrer. Dieses Amt hatte Hans Karl vom Dorp 28 Jahre lang inne.

In der Gemeindearbeit war dem Theologen die Seelsorge ein wichtiges Anliegen. Besonders achtete er dabei auf den Kontakt zu sozial schwachen Familien oder Menschen aus anderen Nationen.

Sein Engagement galt jedoch auch dem Kirchenkreis Braunfels. Hier war vom Dorp in vielen Ausschüssen tätig, hatte zudem mehrere Synodalbeauftragungen inne. So beriet er beispielsweise Wehrpflichtige und Ersatzdienstleistende und nahm an entsprechenden Gerichtsverhandlungen teil. Er stand hinter der Anti-Apartheidspolitik und setzte sich für den Sonderfonds des Anti-Rassismus-Programms in den 1970er und 1980er Jahren, der die Befreiungsbewegung in Südafrika und Namibia, den ANC und die SWAPO unterstützte, ein. Rund 20 Jahre wirkte vom Dorp so auch im kreiskirchlichen Ausschuss für außerdeutsche Ökumene und Weltmission, war in der Friedensarbeit engagiert, Mitglied im Arbeitskreis „Leben nach Tschernobyl“ und organisierte als Synodalbeauftragter Fahrten zum Kirchentag.

Zudem setzte sich der Theologe als erster stellvertretender theologischer Abgeordneter bei der Landessynode für die Interessen des Kirchenkreises Braunfels ein.

Im Ruhestand zogen die vom Dorps nach Leun in das Elternhaus von Ehefrau Helga. Zuletzt hat Hans Karl vom Dorp mit seiner Frau, die im vergangenen Jahr verstarb, in Möttau gelebt. Um den engagierten Pfarrer trauern zwei Töchter, ein Sohn und vier Enkelkinder.

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 12. Oktober, um 14 Uhr in der evangelischen Kirche in Leun statt.

bkl / Foto: Familie vom Dorp

Hans Karl vom Dorp, ehemaliger Pfarrer in Werdorf und Berghausen und kirchlich vielfältig engagiert, ist im Alter von 96 Jahren in Möttau verstorben.