TIKATOvortrag informiert Interessierte: Hier und auf Langeoog:
Wochenlang hatte der AK Brot für die Welt-TIKATO in Wetzlar ein vielfältiges Programm für den Partnerschaftsbesuch von Alain Bako und Etienne Bazie vom Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchen (ODE)aus Burkina Faso vorbereitet. Der erneute Militär-Putsch Ende September machte aber alles zunichte. Die Partner konnten weder nach Wetzlar noch nach Berlin zu Brot für die Welt einreisen: Zwei Fluggesellschaften cancelten die Flüge aufgrund der Konsequenzen aus dem Putsch ganz kurzfristig. Erst am Flughafen am Schalter erfuhren die Reisenden am 8. Oktober endgültig davon. Nun wird auf den Beginn des neuen Jahres gehofft und geplant.
Da TIKATO den geplanten aktuellen Informationsabend in der Wetzlarer Hospitalkirche aber nicht ausfallen wollte, hielt Heidi J. Stiewink kurzerhand einen Reisebericht mit ganz aktuellen Infos von der Lage über die Reise aus dem Januar 2022, der ebenfalls für sie mit einem Putsch endete. Der fiel auf eine sehr positive Resonanz und hat weitere Vortrags-Einladungen zur Folge. Wetzlarer und Gießener wie auch Vertreterinnen der Weltläden in Wetzlar und Aßlar gehörten zum Zuhörerkreis. Im Januar waren Wilhelm Wilmers und Stiewink in die von hier finanzierten Projekte gereist und konnten so den Spenderinnen die gelungenen Projekte per Bild und Wort übermitteln.
Gemeinsames Projekt mit Langeoog
Diesen Reisevortrag hatte Heidi Stiewink drei Tage zuvor auf der Insel Langeoog in der evangelischen Kirchengemeinde gehalten. Auf Einladung von Pfarrer Christian Neumann und der Weltladen-Leiterin Deike Neumann konnte sie sowohl im Kirchenvorstand als auch im Weltladen berichten. Dort stand vor allem das gemeinsame Projekt, die kirchliche Berufsschule für weibliche und männliche Maurer, Schlosser, Schreiner, Bauzeichner, Elektriker und bald neu Installateure und Maler im Mittelpunkt des Berichts. Seit 40 Jahren verbindet Langeoog gemeinsam mit TIKATO das Projekt in der Stadt Koudougou in Burkina Faso. In diesem Jahr konnte neben dem Material für die Auszubildenden sogar zusätzlich binnen kürzester Zeit ein lebensnotwendig gewordener Bohrbrunnen mit Leitungen und Mauer finanziell von beiden Partnern im Lahn Dill-Kreis und in Langeoog mit knapp 20.000 Euro ermöglicht werden.
Auf Langeoog wird das Projekt von deren selbstständiger Mangoaktion und aus dem gut frequentierten „ Gebraucht- Kleiderladen im Weltladen“ durch ein motiviertes Ehrenamtlichen-Team finanziert. Das erfuhren Heidi Stiewink und Ursula Müller aus Niedergirmes während ihres Kurzaufenthalts in der Insel-Kirchengemeinde. Intensive Nachfragen hatten die Insulaner und Touristen aus der ganzen Republik viele an die Projektarbeit im Sahelland, das erstmals seit seiner Unabhängigkeit im Jahre 1960 gleich zwei Militärputsche innerhalb eines Jahres verkraften musste. Die Bevölkerung ist hoch beunruhigt…. Das Dankes- und Grußwort der TIKATO-Vorsitzenden und die sensible Predigt von Pfarrer Neumann hatten zur Folge, dass die mehr als 150 Gottesdienstbesucher neben ihrer üblichen Kollekte eine Sonderkollekte von mehr als 600 Euro für auch ein Aufforstungsprojekt in Koudougou zusammenlegten. Die TIKATO-Langeoog-Projektarbeit soll auch künftig weiter geführt werden. Ein deutliches Zeichen in schweren Krisenzeiten.
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Bild 1: Eine handgearbeitete Batik aus Burkina überbringt Heidi J. Stiewink an Pfarrer Christian Neumann für die Gemeinde der Inselkirche (Foto U. Müller)
Bild 2: Im „Beiboot“ , Gemeindehaus der Inselgemeinde freute sich Pfarrer Christian Neumann über die Gäste und Partner aus Wetzlar von TIKATO. (Foto Gemeinde Langeoog)
Bild 3: Peter Graben von TIKATO hatte die großen Banner für Langeoog gearbeitet. Sie motivieren die WeltladenbesucherInnen zu Spenden für das Projekt Berufsschule (von links: verantwortlich Deike Neumann;Ursula Müller, Heidi J. Stiewink). (Foto Gemeinde Langeoog)