Superintendent Dr. Hartmut Sitzler predigt im Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge:

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist.“ Die Jahreslosung aus dem Lukasevangelium, Kapitel 6, Vers 36, stand im Mittelpunkt des ökumenischen Jahresgottesdienstes der Notfallseelsorge.

Superintendent Dr. Hartmut Sitzler, selbst als Notfallseelsorger aktiv, bezeichnete in seiner Predigt die „Selbsterkenntnis, dass alles mit Gottes Gnade anfängt“, als Schlüsselqualifikation für Seelsorger: „Je tiefer wir das begreifen, desto freier werden wir unseren Dienst machen.“

Ein Notfallseelsorger sei bei einem Einsatz weder dazu verpflichtet, zu trösten, noch eine Antwort zu geben und damit die ganze allein Last zu tragen. Erst müsse dem Schmerz Raum gegeben werden. Am Beginn jedes Einsatzes stehe nicht der Notfall oder das eigene Wollen, sondern Gottes Gnade.

Dieses Wissen um Gottes Gnade bedeute: „Ich kann Halt geben, weil ich gehalten werde“, so der Theologe in der Evangelischen Katharinenkirche Simmersbach in Eschenburg. Notfallseelsorge hieße weniger, von der Gnade zu reden als in und aus ihr zu leben.

Den neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger dankte Sitzler für ihre Bereitschaft, diesen Dienst zu tun. Der Theologe ermutigte sie dazu, sich bei schweren Einsätzen daran zu erinnern, dass diese in Gottes Gnade, in Christus ihren Anfang hätten. „Das macht bescheiden und frei.“

Unter den Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern, die im Gottesdienst mit diesem Dienst offiziell beauftragt wurden, sind aus dem Kirchenkreis an Lahn und Dill Stefan Drescher aus Atzbach, Taron Geißler (Aßlar) und Jane Moulding aus Oberndorf.

Der Gottesdienst fand im kleinen Kreis statt und wurde als Video aufgezeichnet. Die Aufnahme ist in der Mediathek dieser Homepage und hier zu finden:

https://youtu.be/SFhNt3jmRhI

bkl