Ort des Zusammenkommens für Geflüchtete im Gemeindesaal der Hospitalkirche:

Nur wenige Minuten von der Wetzlarer Bachweide aus müssen die Menschen gehen, um den Gemeindesaal der Hospitalkirche in der Langgasse 3 aufzusuchen, wo sie herzlich willkommen sind. Am Montag wurde dort eine neue „Begegnungsinsel“ eröffnet.

Ein Aufenthaltsort für Geflüchtete ist seit Anfang Oktober auf der Wetzlarer Bachweide eingerichtet. 248 Menschen können dort in drei Hallen für zunächst sechs Monate untergebracht werden. Die neue Unterkunft dient als Puffer zwischen dem Ankunftszentrum in Heisterberg und der später geplanten Unterbringung in den Kommunen. Die Menschen wohnen in Zimmern für je vier Personen in den beiden Wohnzelten „Lahn“ und „Dill“. Im Unterschied zur Situation im Finsterloh verpflegen sich die Geflüchteten statt eines Caterings selbst. Betreiber der Einrichtung ist die AWO.

Um die dort lebenden Menschen zu unterstützen, engagiert sich der „Kirchliche Arbeitskreis Flucht“, seit mehreren Jahren im Kirchenkreis an Lahn und Dill verankert. Der Arbeitskreis hat weitere Akteure hinzugezogen und mit ihnen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Geflüchteten überlegt. Aktuell wurde ein Willkommensort für Geflüchtete eröffnet, eben die „Begegnungsinsel“. Bereits im vergangenen Jahr war das ehemalige Balasch-Gebäude in der Virchowstraße durch das Engagement von Kirche und Diakonie zu einem attraktiven Treffpunkt für Geflüchtete im Wetzlarer Finsterloh geworden.

Der Arbeitskreis Flucht möchte Menschen, die nach Wetzlar gekommen sind, eine Anlaufstelle in wertschätzender Atmosphäre bieten. Eingeladen sind zudem Menschen aus der Nachbarschaft, die Geflüchteten begegnen und sie in ihrer schwierigen Situation unterstützen möchten.

Mitglieder des Arbeitskreises sind der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill, die Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar, die Katholische Pfarrei Unsere Liebe Frau Wetzlar, die Freie Evangelische Gemeinde (FeG) Wetzlar, die Diakonie Lahn Dill sowie die Flüchtlingshilfe Mittelhessen.

„Ziel unserer Arbeit ist es, Begegnung zu ermöglichen“, sagt Benjamin Schütz, kreiskirchlicher Pfarrer für die Arbeit mit Geflüchteten. „Die Menschen sollen spielerisch miteinander in Kontakt kommen.“ Zudem zeige das kirchliche Engagement, wie wichtig es sei, für eine offene Gesellschaft und damit für Vielfalt und Toleranz einzutreten.

„Wir geben als Christen das Signal, dass wir die Stadt nicht mit dem Flüchtlingsthema allein lassen“, erklärt Superintendent Dr. Hartmut Sitzler. „Als Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Kreis übernehmen wir Mitverantwortung.“

Im Gemeindesaal der Hospitalkirche sind die Geflüchteten eingeladen zu Kaffee, Tee, Kaltgetränken und Gebäck. Gesellschaftsspiele anzubieten, wird ebenfalls überlegt sowie die Möglichkeit, Gespräche in geschützter Atmosphäre führen zu können.

Die Begegnungsinsel im Gemeindesaal der Hospitalkirche ist montags von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Mittwochs steht den Geflüchteten das Gertrudishaus in der Goethestraße 2 zur selben Zeit offen.

Finanziell unterstützt werden kann das Projekt mit Spenden:

Sparkasse Wetzlar
IBAN:    DE47 5155 0035 0000 0088 88
Stichwort: Begegnungsinsel

Für die Begegnungsinsel werden darüber hinaus noch ehrenamtlich Mitarbeitende gesucht. Wer hier sein Engagement zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Pfarrer Benjamin Schütz melden: benjamin.schuetz@ekir.de  oder telefonisch unter 0159 0379 3249.

 

bkl

Nun kann es losgehen: Die Räumlichkeiten der „Begegnungsinsel“ sind für die kommenden Gäste hergerichtet worden. Darüber freuen sich (v.l.) die Ehrenamtlichen Edith Bauer, Edda Marré, Gregor Marré, Superintendent Dr. Hartmut Sitzler, Pfarrer Björn Heymer, Pfarrer Benjamin Schütz sowie die Ehrenamtlichen Elke Block und Gunther Schneider.