40 Jahre Telefonseelsorge Gießen-Wetzlar:

 Die Telefonseelsorge für den Raum Gießen-Wetzlar-Marburg blickt auf ihr 40-jähriges Bestehen zurück. Am 1. Dezember 1978 hat die Telefonseelsorge ihren Dienst aufgenommen. Zunächst konnte ein Dienst von 17.30 bis 22.30 Uhr angeboten werden. Aber schon damals plante man, 50 bis 70 ehrenamtliche Mitarbeiter auszubilden, schildern die evangelische Pfarrerin Martina Schmidt und der katholische Pastoralreferent Gerhard Schlett. Damit wollte man dann einen Dienst „Rund-um-die-Uhr“ einrichten können. Angefangen hat die Arbeit mit 38 Mitarbeitern, die ab April 1978 ausgebildet wurden. Diplom-Psychologe Herbert Bergemann leitete damals den Aufbau der Dienststelle. Als weitere hauptamtliche Mitarbeiterin wurde die damalige Pfarrvikarin Eva Meineke eingestellt, die inzwischen im Ruhestand lebt.

Damals gab es noch keine einheitliche Nummer der Telefonseelsorge für ganz Deutschland, sondern man konnte im Ortsnetz mit einer Nummer für die jeweilige Dienststelle die Telefonseelsorge erreichen. Auch musste der Anrufer die Ortsgebühr von 0,23 D-Mark ohne Zeitbeschränkung bezahlen.

In der damaligen Mitteilung eines Gießener katholischen Gemeindeblattes hieß es: „Die Einrichtungen der Telefonseelsorge in der Bundesrepublik, die von evangelischen und katholischen Christen getragen werden, bieten allen Ratsuchenden die Möglichkeit, befähigte und verschwiegene Gesprächspartner zu finden, die sie in ihrer jeweiligen Situation ernst nehmen, ihnen im Krisenfall beistehen und ihre Anonymität achten.“

Die Aufgaben und Ziele der Telefonseelsorge haben sich seit dem nicht geändert. Organisatorisch hat sich insofern eine Veränderung ergeben, dass in Marburg inzwischen eine eigene Dienststelle eingerichtet wurde.

Es haben sich aber auch einige Wünsche von damals erfüllt, so Schlett: So hat die Telefonseelsorge derzeit 65 ehrenamtliche Mitabeiterinnen und Mitarbeiter. Es gibt bundesweit die einheitlichen Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222, die dank der Telekom kostenfrei für jeden Anrufer sind. Und natürlich bietet heute die Telefonseelsorge ihren Dienst „rund-um-die-Uhr“ an. Schmidt und Schlett informierten darüber, dass jährlich über 13 000 Anrufe bei den ehrenamtlichen Telefonseelsorgern eingehen.

Aus Anlass des Jubiläums gibt es am 5. Dezember, um 19.30 Uhr eine Orgelsoiree in der St. Bonifatius Kirche in Gießen (Liebigstraße 28) mit Musik und Texten unter dem Titel: „Höhen und Tiefen – 40-jähriges Jubiläum der Telefonseelsorge Gießen-Wetzlar“.

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[vc_single_image image=”6183″ img_size=”full”]Bild von links: Die beiden Leiter der Telefonseelsorge Gießen-Wetzlar Gerhard Schlett und Martina Schmidt.