Einige hundert Besucher haben an Heiligabend den Gottesdienst „To Go“ in den beiden Lahnauer Ortsteilen Atzbach und Dorlar besucht. Wegen des Pandemie-Geschehens verzichteten die Kirchengemeinden auf den traditionellen Heiligabend-Gottesdienst, bei dem normalerweise die Besucher dicht an dicht in den Bankreihen sitzen.

Stattdessen waren Pfarrerin Manuela Bünger und das Presbyterium sehr kreativ. Im vergangenen Jahr hatten die Lahnauer Kirchengemeinden eine „rollende Weihnacht“ organisiert, bei der die Figuren der Weihnachtsgeschichte auf Pkw-Anhängern durch die Straßen fuhren. Dieses Mal waren die Christen aufgefordert, sich zu sieben Stationen in den Dörfern auf den Weg zu machen. In Atzbach startete der Weg in der Borngasse und führte in die Kirche. In Dorlar ging es gegenüber dem Feuerwehrgerätehaus los auf einen etwa 45-minütigen Rundkurs.

Zum Start wurden die Besucher von zwei gestalteten Engeln an einem Haus in der Pelzgasse in Dorlar willkommen geheißen. Auf Plakaten konnten sie Aspekte des Weihnachtsgeschehens erfahren und auch, wo sie die nächste Station finden. Für die Kinder gab es ein Rätsel. Zur Belohnung wartete am Ende des Weges in der Kirche eine kleine Überraschung auf die Mädchen und Jungen: eine Weihnachtskrippe in der Streichholzschachtel.

An einem Hoftor war eine Papierrolle angebracht. Wer sie aufrollte, konnte die bekannte Geschichte von der Geburt Jesu aus dem Lukasevangelium, Kapitel 2, lesen. An einer weiteren Station warteten selbst hergestellte Schafe auf die Gäste und es gab für jeden eine Tüte Kekse als Proviant mit auf den Weg.

Bei einer weiteren Station gab es eine Hörszene mit den Hirten beim Einschalten des Kassettenrekorders. Einmal war die biblische Szene durch Playmobil-Figuren nachgestellt. In einem Innenhof wartete ein aus Holz gebauter Esel auf die Parcour-Teilnehmer. Schließlich ging es auf das Kirchengelände. Dort durfte jeder Teilnehmer einen Stern mit seinem Namen beschriften und an einen bereit gestellten Tannenbaum hängen.

In der Kirche selbst gab es eine Kurzansprache von Pfarrerin Bünger, die von einem Laptop abgespielt wurde. Eine Weihnachtskrippe und der große Weihnachtsbaum erinnerten daran, dass hier normalerweise der Heiligabend-Gottesdienst gefeiert wird. Damit die Abstände gewahrt blieben, waren die Teilnehmer in kleinen Gruppen auf den Rundweg aufgebrochen. Jetzt in der Kirche sollte die Abstände auch gewahrt bleiben. Deshalb verließen die Besucher die Kirche durch den Hintereingang, wo sie noch mit einer Holzkrippe und dem Jesus-Kind überrascht wurden und es erklang das Lied „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“.

Am Ende der Aktion hingen über 100 Sterne im Baum vor der Dorlarer Kirche. „Eine tolle Aktion, dass wir den Heiligen Abend so erleben können“, sagte Hanne-Lore Bingel, die mit Schwiegertochter und Enkel zu den ersten gehörte, die den Rundweg abschritten.

red

Bild 1: Pfarrerin Manuela Bünger begrüßt die ersten Besucher, die sich auf den Weihnachtsweg bei “Heiligabend To Go” machen.

Bild 2: Informationen zur Weihnachtsgeschichte gab es an den einzelnen Stationen.

Bild 3: Jeder Besucher konnte einen Stern mit seinem Namen beschreiben und ihn an einem Baum aufhängen.

Bild 4: Der Gottesdienst “To Go” führte die Besucher am Ende in die Dorlarer Kirche.