„Schwester Gislinde“ nach 31 Jahren verabschiedet:

Mit der höchsten Auszeichnung der kirchlichen Diakonie, dem Goldenen Kronenkreuz, ist die langjährige Leiterin der Evangelischen Diakoniestation Wetzlar, Gislinde Blassl, ausgezeichnet worden.

Im Rahmen ihrer Abschiedsfeier in den Räumen der Königsberger Diakonie überreichte Alt-Superintendent Rainer Kunick die Ehrung an die 67-Jährige. 31 Jahre lang, von Oktober 1991 bis Dezember 2022, hat Blassl die Diakoniestation geleitet. „Sie haben es wirklich verdient“, sagte Kunick, der einige Jahre Vorsitzender des Beirats der Diakoniestation war. Mit dem Goldenen Kronenkreuz sei eine besondere Auszeichnung für Menschen verbunden, die sich in der kirchlichen Diakonie engagiert haben.

Bei der Feier würdigte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Diakoniestation, Helmut Müller, das langjährige Engagement von Blassl. Sie habe sich rund 50 Jahre sozial und pflegerisch eingesetzt.

Die Wetzlarerin Blassl hatte zunächst im Jahr 1971 die Krankenpflegevorschule besucht und von 1972 bis 1975 die Krankenpflegeausbildung am Wetzlarer Krankenhaus absolviert. Dies geschah, so Müller, in der Zeit, als das Krankenhaus von der Frankfurter Straße in das neue Gebäude am Hörnsheimer Eck umzog. Nach der Ausbildung arbeitete Blassl als Krankenschwester in der Klinik, in den letzten elf Jahren ab 1980 war sie Stationsleiterin in der Neurologie.

Es war Pfarrer Kunick, der damals einen Teilauftrag für die Krankenhausseelsorge hatte, der Blassl für die Leitung der Diakoniestation vorschlug. Im Oktober 1991 übernahm sie diese Aufgabe. Damals waren die Wetzlarer Kirchengemeinden Träger der mobilen Diakonie. 2004 wurde eine gemeinnützige GmbH gegründet mit der Königsberger Diakonie und den Wetzlarer Kirchengemeinden als Gesellschafter. Damals wurde Blassl zusätzlich zu den Aufgaben als Pflegedienstleiterin auch in die Aufgabe als Geschäftsführerin berufen. Vor 20 Jahren war Blassl Mitgründerin des Fördervereins der Diakoniestation.

Die Geschäftsführung gab sie 2020 im Alter von 65 Jahren an den Krankenpfleger Johannes Grawitter ab. Der 41-Jährige übernahm zum Jahreswechsel auch die Geschäftsführung als Nachfolger von Blassl. Der neue Leiter ist ein Eigengewächs der Diakoniestation. 2002 leistete er im Haus Elisabeth seinen Zivildienst ab und war anschließend als ungelernte Kraft in der Pflege tätig. Danach absolvierte er die Ausbildung als Pfleger. Blassl setzte eine Kapitänsmütze auf und verglich die Diakoniestation mit einem Traumschiff, auf dem sie immer gerne unterwegs gewesen sei. An Grawitter überreichte sie symbolisch ein Steuerrad.

Die Evangelische Diakoniestation versorgt mit 30 Mitarbeitern in Wetzlar und Umgebung 290 Patienten. „Sie waren in den Jahren Ihrer geschäftsführenden Tätigkeit eine stets zuverlässige, gradlinige, verantwortungsbewusste und belastbare Chefin und Leiterin in ihren vielfältigen Aufgaben, die Sie mit großem Engagement, Sachkenntnis, Empathie und Durchsetzungsvermögen ausgeführt haben“, lobte Müller.

Unter den 50 Teilnehmern der Abschiedsfeier waren zahlreiche Weggefährten von Blassl. Dazu gehörten auch die Vorsitzende des Beirates, Helene Berghäuser, der Vorsitzende des Fördervereins, Erich Wehrenfennig, Eva Steinmetz, ehemaliger Vorstand der Königsberger Diakonie, ihr Nachfolger Christian Uloth sowie Mitglieder der Gesellschafter und Mitarbeiter der Diakoniestation.

Bild 1: Alt-Superintendent Rainer Kunick überreicht das Goldene Kronenkreuz der Diakonie an Gislinde Blassl.

Bild 2: Helmut Müller mit Johannes Grawitter, Gislinde Blassl und Alt-Superintendent Rainer Kunick.

red