Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge in der Evangelischen Kirche Fleisbach gefeiert:

„In der Notfallseelsorge wird das Evangelium konkret: Menschen, deren Leben sich von einem Moment zum anderen ändert, sollen Gottes Halt spüren. Menschen, die sich für andere einsetzen, oft bis an die Grenzen ihrer Kraft, sollen Gottes Kraft erleben.“ Das hat Dr. Dr. Raimar Kremer, Studienleiter im „Zentrum Seelsorge und Beratung“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bei der Beauftragung von sechs neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern aus der Region in der voll besetzten Evangelischen Kirche Fleisbach gesagt. Die Einführung von Natalie Depalma (Wetzlar-Garbenheim), Herbert Epp (Bischoffen-Niederweidbach), Mirko Häuser (Wetzlar-Münchholzhausen), Bodo Jaekel (Schöffengrund-Laufdorf), Tilo Linthe (Wetzlar, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde) und Melanie Meckel (Sinn) in das ehrenamtliche Arbeitsfeld übernahmen neben Kremer Notfallseelsorgepfarrer Eberhard Hoppe und Pfarrer Marcus Brenzinger (Werdorf) als Vertreter des Bevollmächtigtenausschusses des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill.

Die Liturgie gestalteten nicht nur Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger aus der gesamten Region, sondern auch Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz.  „Glauben wagen“ laute das Thema des ökumenischen Jahresgottesdienstes der Notfallseelsorge, sagte Pfarrer Hans-Dieter Dörr, der Synodalbeauftragte für Notfallseelsorge, bei seiner Begrüßung.

In seiner Predigt zur Jahreslosung 2020: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ aus dem Markusevangelium, Kapitel 9, Vers 24, rief Pfarrer Raimar Kremer dazu auf, Menschen und Gott Vertrauen zu schenken, das er mit dem Glauben gleichsetzte: „Das schenkt Gelassenheit in den Grenzsituationen, an die Menschen in ihrem Leben immer wieder stoßen.“ Vertrauen sei wichtig gegenüber Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten, Notärzten und Notfallseelsorgern, auch in Situationen wie kürzlich in Hanau und in Nordhessen. In der Geschichte von dem epileptischen Jungen sei der Vater an den Rand seiner Möglichkeiten gekommen: „Vertrauen ist für ihn nicht machbar, sondern ein Geschenk, dass er sich von Gott erhofft“, so Kremer. Aber: „Vertrauen kann wachsen, wenn man die enttäuschenden Erfahrungen ausspricht.“ Der Seelsorger schloss mit einem guten Wunsch: „Möge die Jahreslosung für Sie ein hilfreicher Begleiter werden, denn mit Vertrauen wird das Leben leichter, und es macht uns menschlicher!“

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag bei der Band „School of rock“ unter Leitung von Gemeindepädagoge Thomas Fricke (Katzenfurt), der in den mehr als 20 vergangenen Jahren fast jeden Notfallseelsorge-Gottesdienst mit unterschiedlichen Bands begleitet hatte.

Der Empfang im Anschluss an den Gottesdienst lud zu Gespräch und Begegnung ein.

Die Notfallseelsorge Lahn-Dill ermöglicht mit ihrem ökumenischen Angebot „Erste Hilfe für die Seele“ in Krisen- und Notfällen. Sie wird verantwortet vom Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill (EKiR), dem evangelischen Dekanat an der Dill (EKHN) sowie dem katholischen Pastoralen Raum Wetzlar und Lahn-Dill-Eder (Bistum Limburg). Seit 2009 koordiniert Pfarrer Eberhard Hoppe die Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis.

bkl

Bild 1: Jahresgottesdienst in der Evangelischen Kirche Fleisbach mit Einführung neuer Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger (v.l.): Herbert Epp, Mirko Häuser, Marcus Brenzinger, Natalie Depalma, Bodo Jaekel, Eberhard Hoppe, Melanie Meckel, Tilo Linthe und Raimar Kremer.

Bild 2: Die Band „School of Rock“ begleitete den Gottesdienst.