Austausch zum Klimaschutz prägt die Partnerschaftsbegegnung:

Bereits seit knapp vier Jahrzehnten besteht eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis an Lahn  und Dill  (bis Januar Kirchenkreis Wetzlar) und dem Kirchenkreis Windhoek in Namibia. Jetzt hat eine namibische Delegation, bestehend aus Dean (Superintendent) Abraham Kheibeb, dem Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses Willem Beukes, Emerita Goamus, Kirchengemeinde Okuryangava sowie Jimmy Cloete, Sekretär der Kirchengemeinde Bethel, für zwei Wochen den neuen Kirchenkreis besucht.

Aktuelles Zentralthema des umfangreichen wie anspruchsvollen Programms war der Austausch über den Klimawandel in Afrika und Deutschland. Abraham Kheibeb berichtete über die entsprechenden Herausforderungen beim Wetzlarer Gespräch. Und auch bei diesbezüglichen Schülerreferaten und dem anschließenden Gespräch in der IGS Solms, bei Besuchen des Windkraftparks Hohensolms und des Solarparks in Alheim bei Bad Hersfeld sowie beim Ausflug zur Edertalsperre mit Besichtung eines Wasserkraftwerkes, wurde die Bedeutung des Klimaschutzes für die Partner aus beiden Ländern mehr als deutlich. Pfarrer Jörg Süß, stellvertretender leitender Theologe des Kirchenkreises, präsentierte den Gästen die Solaranlagen auf den Dächern von Kreuz- und Magdalenenkirche in Wetzlar sowie auf dem Pfarrhaus an der Kreuzkirche und die Pelletheizung der Magdalenenkirche. „Schöpfungsbewahrung ist unser Projekt“, sagte der Geistliche.

Begleitet von Mitgliedern des Namibia-Ausschusses besuchten die afrikanischen Gäste auch das Düsseldorfer Landeskirchenamt, wo Vertreter des Ökumenedezernates ihnen das Programm „Öko-Fair“ mit Augenmerk auf Nachhaltigkeit und fairen Handel vorstellten. Auf dem landeskirchlichen Gelände gibt es Bienenvölker, eine Blühwiese und Obstbäume, eigener Honig wird hergestellt und verkauft.

Um Klimaschutz ging es ebenfalls beim Kuratorium des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ) in Neuwied. Ziel dieser Einrichtung ist es, den kirchlichen Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung in der Zusammenarbeit mit den Partnerkirchen weltweit zu fördern.

Beim Empfang der leitenden Theologen Pfarrer Jörg Süß und Pfarrer Roland Rust sowie Verwaltungschef Ralf Becker im Kirchenamt kam es zu einem regen Austausch über gemeinsame und unterschiedliche Erfahrungen und Probleme in den jeweiligen Kirchenkreisen und Gemeinden.

Weiter stand der Besuch von Gottesdiensten in verschiedenen Kirchengemeinden auf dem Programm. In Lützellinden und Volpertshausen hielt Dean Abraham Kheibeb die Predigt.

Bei einem Treffen des Freundeskreises Okuryangava in Volpertshausen berichtete Emerita Goamus über das Paulus Gowaseb Day-Care Center, das vom Freundeskreis finanziell unterstützt wird und dessen Koordinatorin sie ist. 50 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren erhalten in der Kita täglich eine warme Mahlzeit sowie Schulunterricht. „Unsere Kinder sind gesegnet durch die langjährige Unterstützung unserer Partnerschaft“, betonte Goamus. Dies wird auch weiterhin nötig sein. Zwar können einige Eltern einen Beitrag zur Schulbetreuung leisten, doch angesichts der hohen Arbeitslosigkeit ist das Day-Care Center weiter auf finanzielle Hilfe angewiesen. Um sich über die Situation in einer kirchlichen Kita in Deutschland zu informieren, hatte Emerita Goamus zuvor mit Altsuperintendentin und Mitglied des Namibiaausschusses Ute Kannemann die Evangelische Kindertagesstätte Johanneshof in Wetzlar besucht.

Am Schluss des Delegationsbesuches stand die Unterzeichnung der neu gefassten Partnerschaftsvereinbarung durch Pfarrer Jörg Süß, Dean Abraham Kheibeb sowie die Vorsitzenden der Partnerschaftsausschüsse Dr. Christiane Esser und Willem Beukes im Wetzlarer Kirchenamt. Damit ist die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Windhoek und dem Kirchenkreis an Lahn und Dill auch künftig auf solide Füße gestellt.

Weitere Informationen, auch zur Mitgliedschaft im Freundeskreis, gibt Dr. Christiane Esser unter 06441/43764 oder christiane.esser@mailbox.org

bkl /Fotos: bkl/Andreas Müller

 

[vc_gallery interval=”5″ images=”7604,7605,7606,7607,7608,7609,7610,7611″ img_size=”full”]Bild 1: Empfang im Kirchenamt (v.l.): Mitglieder der Delegation aus Namibia kamen mit den leitenden Theologen und dem Verwaltungsleiter des Kirchenkreises an Lahn und Dill sowie mit  Mitgliedern des Namibia-Ausschusses ins Gespräch (v.l.): Jimmy Cloete, Emerita Goamus, Michael Lübeck, Abraham Kheibeb, Roland Rust, Jörg Süß, Ralf Becker, Willem Beukes, Christiane Esser, Ute Kannemann and Alexandra Hans.

Bild 2: Die Solaranlage auf dem Dach des Pfarrhauses an der Kreuzkirche erläuterte Pfarrer Jörg Süß (vorne) den namibischen Gästen (2.v.l.): Willem Beukes, Emerita Goamus, Abraham Kheibeb und Jimmy Cloete. Interesse an der klimabewussten Anlage zeigten auch Mitglieder des Namibiaausschusses Michael Lübeck (l.) und Ute Kannemann (r.).

Bild 3: Gute Entscheidung des Presbyteriums: Die Solaranlage auf dem Dach der Magdalenenkirche liefert Strom für heißes Wasser.

Bild 4: Beeindruckt zeigten sich die Namibier vom Bücherturm der Kreuzkirche. Mit dem Verkauf werden zahlreiche soziale Projekte unterstützt.

Bild 5: Präsentation im Gemeindezentrum Volpertshausen: Emerita Goamus berichtet dem Freundeskreis Okuryangava über die Arbeit der Kirchengemeinde Okuryangava und das Paulus Gowaseb Day-Care Center.

Bild 6: Namibier und Vertreter des Freundeskreises trafen sich im Gemeindezentrum Volpertshausen (v.l.): Willem Beukes, Jimmy Cloete, Abraham Kheibeb, Hans Herbold, Christiane Esser, Emerita Goamus und Ute Kannemann.

Bild 7: Präsentation der Gießener Arbeitsstelle von Ausschussmitglied Markus Weil aus Volpertshausen: die NGO GAIN.

Bild 8: Solar panels gab es auch bei der Kirchner group zu sehen.