Glockengeläut und Gebet im Dom und vielen Kirchen:

Mit Entsetzen und großer Sorge reagiert die evangelische Kirche auf den Überfall Russlands auf die Ukraine.

„Unter der Führung von Präsident Putin hat die Russische Föderation völkerrechtswidrig die Ukraine angegriffen“, so Präses Dr. Thorsten Latzel. Der leitende Theologe der rheinischen Kirche hat die Gemeinden in einem Brief zu Glockengeläut und Friedensgebeten aufgerufen.

Dieser Krieg zerstöre das Leben vieler Menschen, schreibt der Präses. „Unsere Gebete und Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die den verheerenden Gewaltakten ausgesetzt sind.“ Latzel schließt den Brief mit den Worten: „Gott lasse unsere Gemeinden ein Ort sein, an dem andere etwas von Christi Frieden als Hoffnung für unsere Welt erfahren können.“

Der Präses schlägt den Gemeinden vor, mit den Worten eines Friedensgebetes, das Pfarrerin Miriam Haseleu, nebenamtliches Kirchenleitungsmitglied, auf der Landessynode formuliert hat, Fürbitte zu halten:

 

„Gott, mit Sorge schauen wir in die Ukraine und nach Russland.

Wir bitten dich für alle, die in die politischen und diplomatischen Verhandlungen involviert sind. Wir bitten dich um Weisheit und Geduld und den unbeirrbaren Willen zum Frieden.

Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Osteuropa: Wo Härte und militärische Stärke vorherrschen, schaffe du, Gott, dir Raum mit deiner Sanftheit und Güte und der Liebe zum Kleinen und Schwachen.

Wo Angst und Misstrauen sind, schaffe dir Raum mit deiner Großzügigkeit, mit der Hoffnung und dem Vertrauen.

Wo vergangene Ereignisse und Entfremdung Wunden geschlagen haben, da schaffe dir Raum mit deinem heilsamen Geist der Versöhnung.

Schaffe dir Raum, Gott, und deinem Shalom, deinem Frieden, der alle Menschen sieht und allen gilt.

Amen.“

 

Zur Fürbitte angesichts des Krieges in der Ukraine ruft auch Superintendent Dr. Hartmut Sitzler die Gemeinden im Kirchenkreis an Lahn und Dill auf.

Am Sonntag, 27. Februar, findet im Anschluss an den Gottesdienst ein Friedensgebet im Wetzlarer Dom statt, veranstaltet vom Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill und der Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar. Das Friedensgebet beginnt mit dem Glockengeläut um 12 Uhr. Parallel dazu findet ein Friedensgebet in der Wetzlarer Kreuzkirche statt.

In vielen Gemeinden wird das vorgeschlagene Friedensgebet in den Gottesdiensten am nächsten Sonntag aufgenommen, so beispielsweise in der Wetzlarer Kreuzkirche um 9.30 Uhr sowie in der Magdalenenkirche um 11 Uhr, die Prädikantin Irmela Beyer hält, im Gottesdienst der Friedenskirche in Braunfels mit Pfarrer Sven Seuthe, in den vier Gottesdiensten der Kirchengemeinden Waldsolms-Nord und Schöffengrund unter Leitung von Pfarrer Hans-Jörg Ott und in Garbenheim und Niedergirmes mit Pfarrerin Ellen Wehrenbrecht.

„Am Sonntag werden wir am Ende des Gottesdienstes das vom Präses vorgeschlagene Gebet sprechen, in einem Moment der Stille dann Teelichter auf dem Altar entzünden und schließlich singen: ‚Gib Friede, Herr, gib Friede!'“ So Pfarrer Andreas Hagel aus Erda.

In einigen Kirchen wie im Wetzlarer Dom oder in der Laufdorfer Kirche haben am Freitag um 12 Uhr die Glocken geläutet um zum Friedensgebet einzuladen.  Morgen, Samstag, 26. Februar, richtet die katholische Kirchengemeinde um 14 Uhr ein Friedensgebet im Dom aus, an dem sich Pfarrer Heymer ebenfalls beteiligt.

Am Samstag, 26. Februar, findet ein Friedensgebet um 18 Uhr in Dutenhofen und um 19 Uhr in Münchholzhausen, jeweils auf dem Kirchenvorplatz, statt. „Wir bitten um Frieden, für die Ukraine, für Europa, für die ganze Welt“, so die Kirchengemeinde.

Für den Frieden beten werden auch Assessor Christoph Schaaf und Pfarrer Michael Perko in den Gottesdiensten, die sie am nächsten Sonntag gemeinsam in Burgsolms und Oberndorf gestalten.

Die Kirchengemeinde Hochelheim-Hörnsheim veranstaltet am Sonntag ab 10 Uhr einen Friedensgottesdienst im Paul-Schneider-Gemeindezentrum (Paul-Schneider-Str. 12). „Alle Hüttenberger christlichen Kirchen und Gemeinden laden zudem für Sonntag, 27. Februar, zu einem halbstündigen Gebetsweg für den Frieden ein“, so Pfarrer Carsten Heß. Ganz bewusst solle das keine politische Demonstration sein, sondern eine übergemeindliche Gebets-Initiative aus aktuellem Anlass. Treffpunkt ist um 16 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Bürgerhaus/Rathaus in Rechtenbach („Im Saales“). Es wird gebeten, eine Maske mitzubringen.

Zum Thema „Gottes Friedenshoffnung – Licht für die Bedrohten und für die Bedrohenden“ wird Pfarrerin Friederike Schuppener den Gottesdienst im Evangelischen Gemeindehaus Aßlar (Oberstr. 8a) um 9.30 Uhr und in Klein-Altenstädten um 11 Uhr mit einer Lichtliturgie feiern.

Auch die Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach wird ihren Gottesdienst am kommenden Sonntag zum Thema „Frieden“ gestalten. Der Gottesdienst findet um 10 Uhr in der Kirche in Bonbaden statt. Darüber hinaus lädt die Gemeinde ein, beim Abendläuten um 19 Uhr ein Friedenslicht ins Fenster zu stellen und ein Friedensgebet zu sprechen. Dazu wird ab Feitagabend ein passendes Gebet auf der Homepage der Gemeinde zu finden sein.

Der Arbeitskreis Frieden im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill, der Wetzlarer Friedenstreff und die Würdekompass-Gruppe beteiligen sich an einer Mahnwache auf dem Wetzlarer Eisenmarkt am Samstag, 26. Februar, ab 11 Uhr.

„Voll Schrecken und Sorge schauen wir auf die Situation in der Ukraine“,  schreiben die Evangelischen Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach. „Wir sind in  Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und Russland. Auch in dieser scheinbar hoffnungslosen Situation vertrauen wir darauf, dass Gott unsere Gebete um Frieden erhört.“ Die Gemeinden laden zum Friedensgebet am Dienstag, 1. März, von 19 bis 19.30 Uhr  in die Dorlarer Kirche ein.

Ebenfalls am Mittwoch, 1. März, um 19 Uhr findet in der Evangelischen Kirche Ulm ein Friedensgebet statt.

 

Der Brief des Präses an die Gemeinden ist hier zu finden:Schreiben-an-Gemeinden-Bitte-Gebet-2

Texte und Links zu weiteren liturgischen Bausteinen für Gottesdienste, Andachten und Gebete gibt es hier: https://gemeinde-kirchenentwicklung.ekir.de/inhalt/friedensgebete-ukraine

 

bkl

Die Friedenstauben, die vor einigen Jahren zur Weihnachtszeit im Wetzlarer Dom zu sehen waren, wurden unter Verantwortung der katholischen Kirchengemeinde gestaltet.