Neujahrsempfang und Konzert in der Unteren Stadtkirche:

Mit einem Benefizkonzert und einem Neujahrsempfang hat der Förderverein Untere Stadtkirche sein Jahresprogramm eröffnet. Der Vorsitzende, Kirchenmusikdirektor Joachim Eichhorn, freute sich, dass die Veranstaltung am Jahresanfang wieder stattfinden kann. Im vergangenen Jahr mussten Konzert und Empfang ausfallen, weil die Heizung in der Kirche am Schillerplatz defekt war. Eichhorn dankte den Wetzlarern, dass sie in den vergangenen Jahren viel Geld gespendet haben, um das Dach der Kirche zu erneuern. „Nun ist die Stabilität der Kirche gesichert“, stellte der Vereinsvorsitzende vor 120 Besuchern fest. Das Dach war für rund 300.000 Euro instand gesetzt worden. Aber es fehle noch an Verschönerungsarbeiten. Dazu müsse allerdings das Mauerwerk trocken sein. In den vergangenen Jahren habe sich die Untere Stadtkirche als kleine Kulturkirche etabliert. Die Kulturarbeit wolle der Förderverein auch in Zukunft fortsetzen.

2024 wird der Förderverein zehn Jahre alt. Dies soll am Samstag, 28. September, gefeiert werden. Ab 30. März wird das Gebäude an Samstagen und Sonntagen wieder während der wärmeren Jahreszeit für Besucher geöffnet sein. Vom 5. April gibt es erneut jeweils freitags um 18 Uhr musikalische Vespern. Zudem sind Ausstellungen und Lesungen geplant. Beginn ist mit der Ausstellung “Abschied – Glaube – Hoffnung” des Bildungsreferates des Kirchenkreises an Lahn und Dill vom 16. bis 24. März. Die nächste Schau wird am Freitag, 5. April, um 19 Uhr eröffnet. Die Wetzlarer Fotofreunde zeigen ihre Jahresausstellung. Im vergangenen Jahr haben 2.200 Besucher die Fotoausstellung gesehen.
Am Mittwoch, 15. Mai um 19 Uhr kommt Thomas Medicus zu einer Lesung aus dem Buch „Klaus Mann. Ein Leben“. Der Förderverein hält am Freitag, 26. April, seine Jahreshauptversammlung ab.

Eichhorn konnte für den Konzertteil die Weimarer Harfenistin Julia Pritz begrüßen, die aus Wetzlar stammt. Gemeinsam mit Michael Hoyer (Querflöte) von der Wetzlarer Musikschule spielte sie Stücke aus der Zeit der Spätromantik und des Impressionismus. Als Spätromantik bezeichnet man die kunsthistorische und literarische Epoche zwischen 1820 und 1850. Dem Impressionismus wird die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zugerechnet. Werke von Claude Debussy (1862 bis 1918), Marcel Samuel Rousseau (1882 bis 1955) und ein Satz aus Georges Bizets (1838 bis 1875) Oper „Carmen“ gehörten zum Programm des Konzertes.
Bei einem der Sätze von Rousseau spielte Pritz solo. Dabei kam der Klang der Harfe in der frühgotischen Klosterkirche besonders schön zur Geltung. Die Töne wurden von der Decke der ehemaligen Franziskanerkirche in wunderbarer Weise zurückgeworfen und erfüllten das Gotteshaus.
Besonders lebhaft ging es beim letzten Stück „Guitare“ des französischen Harfenisten Alphonse Hasselmans (1845 bis 1912) zu. Die Besucher waren so begeistert, dass sie sich das Werk als Zugabe wünschten. Die gesammelten Spenden der Besucher kommen der Sanierung der Unteren Stadtkirche zugute.

lr