Sechs Autos der mobilen Helfer im Hochwasser in der Eifel untergegangen
Wetzlar.(lr) Es ist eine Geste der Hilfsbereitschaft und ein Zeichen konkreter Unterstützung für die Opfer des Hochwassers in der Eifel. Die Evangelischen Diakoniestationen Wetzlar und Hüttenberg haben ein Auto und einen Computer dem betroffenen katholischen Caritasverband für die Region Eifel gespendet. Die Sachspenden im Wert von 11800 Euro übergaben Vertreter beider Organisationen in Wetzlar an Mitarbeiter des Caritasverbands aus Schleiden im Kreis Euskirchen.
Die Leiterin der Evangelischen Diakoniestationen Wetzlar, Gislinde Blassl, berichtete, dass sie nach der schweren Katastrophe Mitte Juli überlegt habe, wie sie den Menschen in der Eifel konkret helfen könne. So machte sie sich an die Aufgabe, im Internet einen ambulanten Pflegedienst zu suchen, der der Hilfe bedarf. Dabei entdeckte sie den Caritas-Verband für die Region Eifel in Schleiden. Von dessen fünf Caritas-Stationen sind zwei vom Hochwasser betroffen. Vor drei Wochen wurden die Caritas-Zentrale in der 14000 Einwohner zählenden Stadt Schleiden und die örtliche Sozialstation beschädigt. In dem 11000 Einwohner zählenden Ort Kall am Fluss Kyll ist die Sozialstation komplett zerstört worden.
„Sechs Autos unseres mobilen Dienstes haben im Hochwasser Totalschaden erlitten“, erläuterte Arndt Krömer, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Caritas.
Blassl erkundigte sich, welche Fahrzeuge in der Eifel zum Einsatz kommen. Deshalb hat sie einen Renault Twingo als Tageszulassung gekauft. Der Vorschlag von Blassl kam auch bei der Gesellschafterversammlung der Diakoniestation Wetzlar gut an. „Deshalb haben wir dem Kauf und der Übergabe an die Caritas zugestimmt, sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, in der Kirchengemeinden und die Königsberger Diakonie zusammengeschlossen sind.
Krömer und Elisabeth Nosbers. Fachbereichsleitung Gesundheit und Pflege der Caritas berichteten von der Situation nach dem Hochwasser vom 15. Juli. Viele Patienten seien nicht mehr in ihren Häusern vorgefunden worden, weil das Gebäude weggespült war oder unter Wasser stand. So habe es einige Zeit gedauert, wieder Kontakt zu den zu pflegenden Personen aufzunehmen. Andererseits haben die Fahrzeuge gefehlt, um die Patienten aufzusuchen. Hierbei habe die Caritas schnelle Hilfe vom Caritasverband in der Diozöse Aachen erhalten sowie von Kollegen aus Heinsberg. Zum einen stellte der Verband vorübergehend vier Fahrzeuge zur Verfügung. Zudem haben Kollegen Dienste an den Wochenenden übernommen. Erschwert wird die Arbeit des mobilen Pflegedienstes dadurch, dass nach Angaben von Krömer 70 Mitarbeiter selbst vom Hochwasser betroffen sind. Sie alle wurden sofort freigestellt, um sich um ihre Häuser und Wohnungen zu kümmern.
„Mitarbeiter haben Tränen in den Augen gehabt, als sie hörten, dass die Diakoniestation aus Wetzlar uns ein Auto schenkt“, erzählte Krömer beim Abholen des Autos, das bald in Schleiden und Umgebung zum Einsatz kommt. Dass Kollegen so konkret helfen, hatten die Caritas-Mitarbeiter nicht erwartet.
Auch der Computer, den die Diakoniestation Hüttenberg beisteuert, helfe den entstandenen Schaden zu lindern.
Bild: Sybille Albach von der Diakoniestation Hüttenberg, Helmut Müller, Arndt Krömer, Gislinde Blassl und Elisabeth Nosbers bei der Übergabe des Autos für die Caritas in der Eifel. Foto: Lothar Rühl