Der Seele Zeit geben beim „Vier-Kirchen-Weg“
15. Männerpilgerweg führt nach Greifenstein und ins Ulmtal

Die Männerarbeit des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill hatte bereits zum 15. Mal zu einem der traditionellen Pilgertage eingeladen. 23 Männer zwischen 34 und 86 Jahren, zusätzlich auch der vierjährige Clemens, waren zum Pilgern und zu unkomplizierten Begegnungen zusammengekommen. Erkundet hatten den Weg zuvor Uwe Schössow und Edmund Frey, unterstützt von Markus Gras und Dieter Burkert und in Absprache mit Pfarrer Christoph Schaaf.

Start war an der Ulmer Kirche – mit Begrüßung, erstem Austausch und einer Andacht von Ortspfarrer Jochen Weiß, der auch selbst mitpilgerte. Den musikalischen Teil übernahm Pfarrer Carsten Heß aus Hüttenberg.

An der zweiten Station vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Holzhausen teilte sich die Gruppe nach zwei Schwierigkeitsgraden auf, so dass auch Verletzte und langsamer Gehende problemlos mitkamen. Martin Karber aus Odenhausen hatte dafür extra ein zweites Pilgerkreuz gefertigt, das bei solchen Wanderungen stets vorangetragen wird.

Am Treffpunkt vor der Barockkirche an der Burg Greifenstein wurde die Männergruppe durch Michael Reese, langjähriger Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinden Greifenstein und Edingen, mit einem Kaffee-Buffet empfangen.

Nach einer Andacht von Pfarrer Carsten Heß führte Michael Reese die Männer in die Historie und Hintergründe der Barockkirche ein und zeigte ihnen auch die Gewölbe unterhalb des von außen sichtbaren Kirchenbaus, die Katharinenkapelle, an deren Freilegung Reese damals als Jugendlicher selbst beteiligt war.

Mit einem von Uwe Schössow organisierten Pizzaessen vor der Holzhausener Kirche inklusive kühlem Bier klang der Abend gemütlich aus. Die Männer wünschen sich auch für die Zukunft weitere solche Höhepunkte und zeigten sich erfreut und dankbar für die erlebte Gemeinschaft, die von tiefgreifenden Gesprächen und wertvollem generationsübergreifendem Miteinander gekennzeichnet war.

Angedacht sind für Kommendes auch – wie schon vor „Corona“ – Frühstückstreffen für Männer.

Bei der Übergabe an Pfarrer Carsten Heß als neuem Synodalbeauftragten für die kreiskirchliche Männerarbeit dankte Heß dem – aufgrund der Wahl zum stellvertretenden Superintendenten im Kirchenkreises an Lahn und Dill ausscheidenden – Vorgänger Pfarrer Christoph Schaaf aus Wettenberg, der dieses Ehrenamt seit 2005 innehatte und mit den Männern im Elisabethjahr 2007 zum ersten Mal gepilgert ist. Der neue Synodalbeauftragte Carsten Heß resümierte: „Lieber Christoph, unseren herzlichsten Dank für deine wertvolle und treue Arbeit über die vielen Jahre hinweg, die du nicht nur als beeindruckend engagierter Pfarrer geleistet hast, sondern für alle Männer hier und anderswo auch stets als Freund auf gleicher Augenhöhe.“

Seine Eindrücke von der Wanderung fasste Pilgermitglied Peter Falkenstein so zusammen:
„Was mich besonders neben anderen Ereignissen unserer Pilgerwanderung angesprochen hat, war die lebendige Gastfreundschaft in der evangelischen Kirchengemeinde von Greifenstein im Pfarrgarten unterhalb der Burgruine und die Besichtigung der Doppelkirche. Sehr beeindruckt war ich von dem sakralen Bau der Unterkirche. Ich empfand dort eine ergreifende Ausstrahlung und Atmosphäre.“

Und Dirk Steinmüller, der als stellvertretendes KSV-Mitglied zum ersten Mal „in meinem Leben gepilgert ist“, schreibt:

„In der Pilgergruppe wurde ich sehr herzlich aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Mit einzelnen Mit-Pilgerern konnte ich interessante Gespräche führen. Sowohl das Wandern mit und ohne Gespräche als auch die geistlichen Impulse und die gelebte Gemeinschaft haben mir viel gegeben. Ich konnte spüren, dass Gott mitten unter uns war.“

Heß/Schaaf/bkl /Fotos: Evangelischer Kirchenkreis an Lahn und Dill/privat