Demonstration und Kundgebung am 3. Februar in Wetzlar:

„Rassismus und Antisemitismus passen grundsätzlich nicht zu unserem Glauben“, erklärt Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill. „Das ist für uns quer durch das politische Spektrum glasklar, dass da die Grenze ist.“

Haltung gegen rechte Hetze und für die Demokratie zeigen – dazu hat auch Präses Dr. Thorsten Latzel aufgerufen. „Gemeinsam mit allen Demokratinnen und Demokraten stehen evangelische Christinnen und Christen in unserem Land auf für Vielfalt und Menschlichkeit“, so das Statement des leitenden Theologen der rheinischen Kirche, des Theologischen Vizepräsidenten der westfälischen Kirche, Ulf Schlüter und des Landessuperintendenten der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends. „Wir werden nicht zulassen, dass menschenverachtendes Gedankengut in unserem Miteinander Raum gewinnt. Gemeinsam mit weiteren Kräften der Zivilgesellschaft wollen und werden wir Kirchen ein starkes Zeichen setzen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Demokratie und Menschenrecht!“

Dazu gibt es am Samstag, 3. Februar, Gelegenheit. Ab 15 Uhr startet in Wetzlar, Bahnhofstraße, vor dem Herkulescenter, eine Demonstration unter dem Titel „Nie wieder ist jetzt! Laut gegen Rassismus und Hetze. Entschieden für Demokratie und Menschenrechte“. Veranstalter ist das „Demokratiebündnis Lahn-Dill“, das am 22. Januar im katholischen Gertrudishaus in Wetzlar gegründet wurde und aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen sowie kirchlicher und privater Beteiligung besteht.

Der Demonstrationszug soll bis zum Rathausparkplatz in der Wetzbachstraße 2 ziehen. Dort ist für 16 Uhr eine Kundgebung geplant. Neben Oberbürgermeister Manfred Wagner als Hauptredner sollen auch Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen  Bereichen ganz kurz zu Wort kommen. Die musikalische Begleitung übernimmt die Band Reflex mit Thomas Fricke aus Katzenfurt.

Hintergrund sind unter anderem die Ergebnisse des Recherchezentrums Correctiv  über ein geheimes Treffen Rechtsextremer im November in Potsdam. Geplant wurde die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland. „Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextreme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren“, so das Demokratiebündnis Lahn-Dill.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite Wetzlar erinnert: https://wetzlar-erinnert.de/startseite/nie-wieder-ist-jetzt/

 

bkl

KSV-Mitglieder des Kirchenkreises an Lahn und Dill stehen für ein christliches Miteinander ohne Rassismus und Antisemitismus (v.l.): Hartmut Sitzler, Marion Giersbach-Schmidt, Alice Kahn, Martin Veit, Christoph Schaaf, Claudia Kissling, Marcus Brenzinger und Frank Schneider.