In der Kirche in Dutenhofen konnte Pfarrer Michael Philipp das Ensemble „Con Spirito“ begrüßen. Der Name bedeute „mit Geist“, also passend zum Pfingstfest. Die Auswahlformation des rheinischen Posaunenwerks unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jörg Häusler begeisterte die rund 60 Besucher mit ihrer hohen musikalischen Leistung. „Ich spiele hier im Bläserkreis. Aber solch ein hohes Niveau habe ich noch nicht gehört“, schwärmte Kirchmeiser Martin Schorn. „So etwas können wir nicht spielen, da müssten wir viel mehr üben“, ist das Urteil des Rechtenbacher Posaunenchorleiters Andreas Nickel.

Tatsächlich hatten die elf Musiker anspruchsvolle ernste und heitere Musik in das eineinhalbstündige Programm gepackt. Es führte zum Schluss zu stehenden Ovationen. Unter dem Motto „Loben und Feiern“ waren sowohl geistliche Werke wie auch weltliche Musik zu hören. So waren Elefanten ebenso zu hören wie Löwengebrüll und Hühnergackern. Mit dem „Karneval der Tiere“, einer Suite für Kammerorchester des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835 bis 1921) machten die Ausnahmemusiker die unterschiedlichen Tiere hörbar. Den Karneval der Tiere komponierte Saint-Saëns im Januar 1886 in einem kleinen österreichischen Dorf. Die Idee Saint-Saëns ist kurz erzählt: Der Löwe als König der Tiere wollte alle seine Untertanen kennen lernen. Deshalb richtete er in seiner Heimat Afrika eine große Feier aus, den Karneval der Tiere. Löwe, Elefant, Schildkröten, Hühner, Kängurus, Kuckuck und Schwan haben je einen eigenen Auftritt. Saint-Saëns fürchtete, nicht ernst genommen zu werden, sollte das lustige Werk jemals an die Öffentlichkeit gelangen. In der Dutenhofener Kirche allerdings war das Publikum erheitert. Während zehn Bläser ruhige Musik spielten, um die Atmosphäre eines unbelebten Waldes darzustellen, war ein Ensemblemitglied zwölf Mal mit dem hellen Kuckuckruf zu hören. Im Finale des Werkes kommen alle Tiere noch einmal zusammen. Der Bassposaunist, Arrangeur und Komponist Ingo Luis hat das Werk für Bläser arrangiert.

Ein weiteres, sehr anspruchsvolles Musikwerk war die Filmmusik aus dem Kinostreifen „Peter Pan – Neue Abenteuer in Nimmerland“, das Frank Bloedhorn, Trompeter an der Bayerischen Staatsoper in München, für Blechbläser arrangiert hat.
Bei den alten französischen Tänzen von Claude Gervaise (1510 bis 1558) kamen nicht nur die Blechblasinstrumente zum Einsatz. Für die mittelalterlichen Weisen spielten die Musiker auch Trommel und Schelle.
Passend in die Pfingstzeit spielten das Lied des Reformator Martin Luthers „Nun bitten wir den Heiligen Geist“, arrangiert von Michael Prätorius (1572 bis 1621).
Eröffnet wurde das Konzert durch Psalmmusik von Dieter Wendel, Landesposaunenwart in Bayern. Die fünf Sätze dieser Komposition verteilte Häusler über das gesamte Konzert. Sie handelten von Lob und Dank, Verzweiflung und Klage, Zuversicht und Vertrauen, Bitten und Fragen und mündeten in einem „Halleluja“ nach Psalm 150.

Das Publikum erklatschte sich noch zwei Zugaben, das von Michael Dennis Smith geschaffene Werk „Halleluja, sing ein Lied“, Siegertitel beim Grand Prix Eurovision 1979, und einem eher besinnlichen Abendlied mit dem Titel „Herr, bleibe bei uns“.

red