Pfarrer Horst Daniel geht:

„Ich habe immer versucht, den Menschen Christus als den zu predigen, der uns Gott nahe bringt. Wir können Gott nur durch Jesus Christus verstehen.“ Das sagt Horst Daniel, seit knapp elf Jahren Pfarrer in Lützellinden, und – gemeinsam mit Pfarrer Michael Philipp – seit mehr als drei Jahren auch in Dutenhofen und Münchholzhausen. Zum 1. September tritt der Theologe in den Ruhestand.

„Die Seelsorge war für mich etwas, das ich sehr gern gemacht habe“, sagt Horst Daniel, der eine Ausbildung in Biblisch-Therapeutischer Seelsorge (BTS – Leib, Geist und Seele werden hier als Einheit gesehen) absolviert hat. Als Seelsorger wirkte er in unterschiedlichen Arbeitsfeldern – neun Jahre lang zunächst eineinhalb Tage pro Woche und später im Umfang einer Stelle mit 25 Prozent als Polizeiseelsorger im Bereich des Präsidiums Mittelhessen und darüber hinaus viele Jahre als ehrenamtlicher Notfallseelsorger. Insbesondere die Polizeiseelsorge hat er als Bereicherung erlebt: „Da habe ich in eine ganz andere Lebenswirklichkeit hineingeschaut als das in der Gemeinde der Fall war, und mich mit Fragen und Problemen auseinander setzen müssen, die mir in der Gemeindearbeit sonst nicht begegnet sind“, erzählt er. Deshalb ist er auch noch Mitglied im Club motorradfahrender Polizeibeamter „Blue Knights“, steht als ehrenamtlicher „Chapter-Pfarrer“ für Polizisten zur Verfügung, hält Gottesdienste und ist bei Stammtischen dabei.

Der aus Greifenstein-Holzhausen stammende 63-Jährige hat in Wuppertal, Bonn und Marburg evangelische Theologie studiert und das Vikariat beim ehemaligen Superintendenten Theodor Preis in der Wetzlarer Kreuzkirchengemeinde absolviert. Pastor im Hilfsdienst war Horst Daniel in Reiskirchen und Niederwetz, wo er im Anschluss die Pfarrstelle übernahm und dort mehr als 25 Jahre wirkte. „Biblisch-missionarische Impulse zu geben, war mir schon damals wichtig“, erläutert der Theologe im Rückblick. Zudem schlägt sein Herz für das Gustav-Adolf-Werk, das Diasporawerk der evangelischen Kirche. Hier ist er Schriftführer auf Ebene der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Seit 2010 wirkte er als „Entlastungspfarrer“ in Lützellinden, hat dort die ehemalige Superintendentin Ute Kannemann in der Gemeindearbeit unterstützt. Seit 2017, dem Eintritt Kannemanns in den Ruhestand, kam zu der Pfarrstelle in Lützellinden ein zusätzlicher Dienstauftrag in der Kirchengemeinde Dutenhofen/Münchholzhausen hinzu, die seitdem mit Lützellinden pfarramtlich verbunden ist.

„Wir sind offen für alles, wo wir uns kirchlich engagieren können“, so der in zweiter Ehe verheiratete Vater von fünf erwachsenen Kindern und Großvater einer Enkelin im Blick auf seinen Ruhestand. Das möchte er auf sich und seine Frau Doris, die gern mit ihm in der Gemeinde zusammengearbeitet hat, zukommen lassen. Erst einmal aber wird er die Ruhe genießen und sich erholen, Fahrrad fahren und reisen. Dies in einem Ortsteil von Dautphetal bei Biedenkopf, wo das Ehepaar Daniel seinen Ruhestand verbringen wird.

Jörg Süß, leitender Pfarrer des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill, wird Pfarrer Horst Daniel am Sonntag, 23. August,  von seinem Dienst entpflichten. Aufgrund der aktuellen Situation kann der Gottesdienst nur im kleinen Kreis stattfinden.

bkl[vc_single_image image=”10377″ img_size=”full”]Christuszentriert zu predigen war ihm wichtig: Horst Daniel (hier in der Evangelischen Kirche Lützellinden), seit 36 Jahren evangelischer Pfarrer in Kirchengemeinden der Region, tritt zum 1. September in den Ruhestand.