Erstmals seit seinem knapp 45-jährigen Bestehen hat der Arbeitskreis Brot für die Welt- TIKATO Wahlkollekten auch aus Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) mit 37.377,70 Euro erhalten. Darunter haben sich auch im Kirchenkreis Braunfels jeweils an einem Sonntag im Jahr 20 Gemeinden und im Kirchenkreis Wetzlar neun Gemeinden beteiligt.

Brot für die Welt im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen war auf das besondere und auffällig langjährige TIKATO -Engagement in den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar in der Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso aufmerksam geworden. Ulrich T.Christenn, Pfarrer und Leiter des Zentrums Drittmittel und Fundraising hatte Heidi Stiewink und Dr. Wilhelm Wilmers im Dezember in Saarbrücken zur Eröffnung der Aktion Brot für die Welt 2018 empfangen. und über den hohen finanziellen Ertrag persönlich informiert. Durch ihn  kam das aktuelle TIKATO- Projekt schon früh  auf die Wahlkollektenliste im Rheinland. Dieses Geld und in den nächsten fünf Jahren weitere 20.000 Euro  von TIKATO fließen in das „ODE – Projekt ab 2018 (Brot für die Welt): Verbesserung der Lebensbedingungen von etwa 74.000 Menschen“.

Auf das auf fünf Jahre angelegte Programm zur Unterstützung der Widerstandskraft und der Einführung von Ökologischem Landbau in Kourweogo und Nayala wird sich ODE (Kirchlicher Partner in Ouagadougou) in seiner Arbeit auf zwei ländliche Gemeinden in den Provinzen Kourwéogo und Nayala konzentrieren, in der die Problemstellung trotz unterschiedlicher Schwerpunktsetzung ähnlich ist: die Gemeinde Gassan (25 Dörfer) in der Provinz Nayala im Westen des Landes hat eine Bevölkerung von ca. 32.000 BewohnerInnen, mit einem Anteil an jungen Menschen unter 15 Jahren von 47 Prozent. Die Gemeinde Sourgoubila in der Provinz Kourwéogo mit ca. 42.000 BewohnerInnen liegt ca. 60 km von der Hauptstadt Ougadougou entfernt im Plateau Central und besteht aus 21 Dörfern. Die begonnenen Aktivitäten in Yé, dem bisherigen TIKATO-Projekt, werden weiter begleitet.

Stärkung auch im Blick auf den Klimawandel

Ein Großteil der Menschen lebt von Landwirtschaft (Getreide-, Reis- und Gemüseanbau sowie Kleinviehzucht). Wenig ertragreiche Böden, eine hohe Degradation, fehlendes Wissen über angepasste agro-ökologische Kultivierungsmethoden und der starke Einsatz von chemischen Pestiziden durch die Kleinbauern und -bäuerinnen gefährden jedoch die Bodenfruchtbarkeit. Fehlende Sanitärausstattungen sowie Mangel- und Unterernährung bei Säuglingen und Kleinkindern führen häufig zu gefährlichen Durchfallerkrankungen.

Das Projekt leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung in den ländlichen Gemeinden Gassan und Sourgoubila und zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Dabei werden drei Schwerpunktthemen bearbeitet: die Ernährungssicherheit der Bevölkerung durch die Verbesserung von Anbautechniken und Ernährungsschulungen, eine Steigerung der Einkünfte der Kleinbauern/ -bäuerinnen durch bessere Vermarktungstechniken sowie die Stärkung der kommunalen Strukturen bei Katastrophenfällen wie Dürren und Überschwemmungen sowie für die Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber der staatlichen Verwaltung.

Das Projekt wird über fünf Jahre mit Mitteln des Bundes und über Spenden von Brot für die Welt und TIKATO finanziert. Die Gesamtkosten betragen 2,2 Millionen Euro: davon das BMZ 1,8 Mio Euro ,  Brot für die Welt 300 .000 Euro (Spendenmittel) und ODE Eigenmittel 100 .000 Euro, davon TIKATO 20.000 Euro.

Mitglieder der TIKATO-Gruppe werden Ende des Jahres wieder nach Burkina Faso reisen und den Verlauf aktueller Projekte beobachten können. Dort werden sie dann auch schon die ersten Schritte des neuen Projekts in Augenschein nehmen. Um Spenden wird herzlich gebeten, weitere Infos und Konto-Nr. (DE 63 5155 0035 0002 0968 16, Projekt ODE 2018) unter www.tikato-burkina-faso.de und info@tikato-burkina-faso.de.

sti[vc_gallery interval=”5″ images=”4957,4958″ img_size=”full”]Bild 1: Auf zarte Pflänzchen kann die Bäuerin bereits in ihrem Garten im TIKATO -Brot für die Welt -Projekt stolz sein; in zwei Monaten ist eine Ernte möglich.

Bild 2: Die Dürre vor dem Gehöft einer armen Familie ohne Anbaumöglichkeit