Kirchen sparen 30.000 Euro Energie im Dom

Es ist schon ein jahrelanger Brauch: Die katholische Pfarrei „Unsere Liebe Frau“ und die Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar ziehen von Januar bis März mit ihren Gottesdiensten in die Hospitalkirche in der Langgasse. Die Katholiken feiern dort um 9.15 Uhr ihren Gottesdienst, die evangelischen Christen der Altstadt um 11 Uhr. „Das ist seit einigen Jahren bereits geübte Praxis und hat deutlich zur Reduzierung der Heizkosten und des Gasverbrauchts beigetragen“, erläutert Jens-Michael Wolf, evangelischer Finanzkirchmeister. Den eingesparten Betrag beziffert Wolf auf 30.000 Euro.

Dom wird im Dezember noch genutzt

Auf den Verzicht von Gottesdiensten im Dom haben sich die beiden Leitungsgremien bei ihrer jährlichen gemeinsamen Sitzung erneut verständigt. Im Dezember wird der Dom weiterhin genutzt, zum einen wegen zahlreicher Veranstaltungen im Advent sowie in den Weihnachtstagen. Konzerte, Gesprächsangebote während des Weihnachtsflairs, Gottesdienste zu den Adventssonntagen und Weihnachtsgottesdienste sind in diesen Wochen besonders beliebt.

Auch in Dalheim gibt es eine Sonderregelung

Monatlich wechselnd feiern die beiden Gemeinden in Dalheim die Gottesdienste jeweils nur in einer der beiden Kirchen. Im Januar und März sind die katholischen Christen in der St. Markus Kirche zu Gast. Im Februar gehen die evangelischen Christen in die katholische Kirche. Auch an der Kreuzkirche wird gespart. In den kalten Wintermonaten feiert die Gemeinde nicht in der Kirche, sondern im Gemeindehaus nebenan.

Einsparungen am Gebäudebestand nötig

Wolf gab zudem bekannt, dass angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen Einsparungen beim Gebäudebestand notwendig seien. Arbeitsgruppen beider Gemeinden sollen bis Anfang 2025 dazu konkrete Schritte erarbeiten. Die Kirchen haben mit Mitgliederrückgang und damit geringeren Finanzen zu kämpfen.

Zudem stand die Frage nach der zukünftigen Finanzierung der Baulast des Wetzlarers Doms auf der Tagesordnung, die bislang überwiegend von beiden Kirchengemeinden geschultert werden muss. Der ab dem 13. Jahrhundert erbaute Dom wird seit der Reformation im 16. Jahrhundert in freundschaftlicher Koexistenz unter einem Dach als Simultankirche genutzt. Zudem ist er auch Veranstaltungsort für kulturelle Veranstaltungen wie Benefizkonzerten, etwa für die Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg oder den Verein „Menschen für Kinder“.

 

RED

 

FOTO: RED