Ökumenischer Gottesdienst auf dem Domplatz:

Ein Fest des Glaubens haben Kirchen und Freikirchen als ökumenischen Gottesdienst an Pfingstmontag auf dem Domplatz gefeiert. 250 Besucher aus evangelischer und katholischer Kirche sowie aus Freikirchen erlebten das Fest als Open Air Veranstaltung. Erstmals nahmen auch Mitglieder der Neuapostolischen Kirche teil.

Diakon Norbert Hark von der katholischen Kirchengemeinde Unsere Liebe Frau sagte: „Christlicher Glaube wird nicht mit dem Verstand begriffen, sondern mit dem Herzen erfasst“. Statt Predigt gab es persönliche Glaubensbekenntnisse von Pastor Fabian Solovera von der ICF-Freikiche, von der evangelischen Pfarrerin im Probedienst Christin Jeworrek sowie vom katholischen Diakon Johann Maria Weckler (Königsstein/Taunus).

Jeworrek berichtete, sie sei sehr religiös aufgewachsen. Als Jugendliche wollte sie mit 18 Jahren von Zuhause ausziehen und ein Leben ohne den Glauben gestalten. Doch ein Gotteserlebnis habe diese Pläne durchkreuzt. „Jesus ist in den Raum getreten und alle meine Fragen hatten ein Ende“, sagte Jeworrek, die seit April in Wetzlar tätig ist. Sie wolle lieber für Jesus leben, auch wenn es nur drei Tage sind, als 85 Jahre ohne ihn.

Weckler erzählte, dass er in einem katholischen Elternhaus im Taunus aufgewachsen ist. Nach der Schule wartete ein Studienplatz als Mediziner auf ihn. Doch er hatte keine Lust darauf. Er ging zu den Jesuiten in St. Georgen in Frankurt und studierte dort. „Ich bin aber nicht schlauer dort rausgekommen“, fasste er das theologische Studium zusammen. Von 2013 bis 2015 war er Jugendbildungsreferent des Bistums Limburg in den Bezirken Lahn-Dill-Eder und Wetzlar. „Hier habe ich Gott in den Begegnungen mit Mitmenschen kennen gelernt. Es war eine Berührung mit Jesus in der Gemeinschaft“.

ICF-Pastor Fabian Solovera sagte, er sei schon als Kind negativ aufgefallen. Habe bereits im Kindergarten ein Antiaggressionstraining absolvieren müssen. Er geriet in einen Freundeskreis, der ihm nicht gut getan habe. Mit 14 Jahren geriet er an Alkohol und Drogen. Ein Erlebnis habe bei ihm ein Umdenken bewirkt. Als er mit seinen Kumpels einen Freund zu einer Gefängnisstrafe begleitete, fragte der Polizist „Na Jungs, wollt ihr alle rein?“ Im Gebet habe er den Sinn seines Lebens gefunden.

Im Anschluss waren die Besucher eingeladen, ihr mitgebrachtes Picknick auf dem Domplatz zu verspeisen. Zum Programm gehörten die Auftritte der „Wackenbach Lerchen“ aus Leun mit Volksmusik, des Syrers Ali Al Harli mit seiner Oud, einer Art Laute. Es folgten der Sänger Jürgen Werth, die Allianzband und Thorsten Schauss. Zum Programm gehörten auch Führungen im Dom, die Präsentation des Filmes „Sichtbares und Verborgenes, Wissenswertes und Geheimnisvolles, Bekanntes und Neues“ über den Wetzlarer Dom.

Das Fest des Glaubens war eingebettet in die Ökumenische Woche mit Veranstaltungen vom 26. Mai bis 2. Juni.

lr

Bild 1: Evangelische, katholische und evangelisch-freikirchliche Christen gestalteten den Gottesdienst zur Ökumene-Woche am Pfingstmontag gemeinsam.

Bild 2: Sehr persönlich erzählten die Geistlichen im Gottesdienst von ihrem Glauben.

Bild 3: Rund 250 Besucher nahmen am Gottesdienst auf dem Domplatz teil.

Bild 4: Nach dem Gottesdienst gab es ein Picknick mit selbst mitgebrachtem Essen.