In der Straße „Stieläcker“ in Hüttenberg steht am Straßenrand ein kleiner, gedeckter Tisch. Darauf befinden sich – schön hergerichtet – 12 kleine Schalen. Auf einer der kleinen Schalen auf dem Tisch ist das Wort „Du“ geschrieben. Es symbolisiert das „Letzte Abendmahl von Jesus“. Die Szene soll verdeutlichen, dass das Geschehen dort etwas mit jedem Einzelnen zu tun hat.
Die Station ist Bestandteil des Osterweges „Kreuz und quer“, den die evangelische Kirchengemeinde Hochelheim-Hörnsheim in Zusammenarbeit mit dem CVJM durchführt. Im Hintergrund steht – wie an jeder der zehn Stationen – ein aus alten Dachlatten zusammengezimmertes Kreuz. Bis zum 9. April können alle Interessierten die Stationen an etlichen Privathäusern sowie den beiden Kirchen und dem Paul-Schneider-Gemeindezentrum den „Kreuz und quer“-Osterweg besuchen.
Der Vorstand des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) hatte auf die Anfrage der Kirchengemeinde, wer Interesse hat, bei einer Passions- und Osteraktion mitzumachen, den Osterweg des CVJM Lohe ins Gespräch gebracht. Das kirchliche Leitungsgremium hatte zugestimmt, die Ideen von dort und aus der Kirchengemeinde Hochelheim-Hörnsheim zu verbinden. Besonders engagiert hatte sich auch  Petra Pönnighaus-Martin. Trotz der bereits erfolgten Vorarbeiten galt es auch hier vor Ort noch einiges zu organisieren, Mitstreiter zu finden und die Ideen praktisch umzusetzen und weiterzuentwickeln: „Ich bin froh, dass sich auf die Schnelle elf motivierte und kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden haben. Sie alle haben innerhalb von zwei Wochen in beispielloser und freudiger Teamarbeit dieses Osterprojekt auf die Beine gestellt haben“, erklärt Petra Pönnighaus-Martin.
In der Zwischenzeit wurden noch Flyer gedruckt, um die Aktion bekannt zu machen. Hinter den Stationen selbst stecke häufig mehr Arbeit als auf den ersten Blick ersichtlich. „Die Besucher sollen sich überraschen lassen und den Weg selbst ausprobieren“, lädt sie zum Ablaufen der Stationen ein. Der gesamte Rundweg mit allen Stationen ist etwa 5 Kilometer lang. An den einzelnen Stationen warten interaktive Elemente, die Kinder kommen auf ihre Kosten und wer möchte, kann sich per QR-Codes Videos, Lieder und die Bibelgeschichten anhören. Dies ermögliche den Besuchern auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Ostergeschichte nachzuerleben.
Es beginnt mit Jesu Einzug in Jerusalem. Für diese Station hat Presbyterin Beate Kuhl in ihrem eigenen Garten einen Esel aus dem Nachbarort Dornholzhausen aufgestellt. Nach dem letzen Abendmahl geht es weiter mit der Kreuzigung: „Das Tolle ist, dass die Geschichte dort nicht zu Ende ist. Wir dürfen wissen, dass Jesus auferstanden ist“, freut sich die Initiatorin.
Auch die übrigen Stationen bis hin zur Auferstehung sind mit viel Liebe zum Details von allen aufgebaut worden. Die Resonanz der ersten Tage habe überrascht: „Wir freuen uns, dass wir in der Corona-Zeit ein Corona-konformes Angebot machen können“, betont Pönnighaus-Martin. Auch Gemeindepfarrer Carsten Heß freut sich über das gelungene Projekt: „Ich finde es verheißungsvoll, dass besonders in den Zeiten des relativen Lockdowns der Osterweg keine kommunikative Einbahnstraße ist. Im Rahmen der momentanen Möglichkeiten wird eine ganz andere Ebene aktiviert, als es zum Beispiel durch Hör-Gottesdienste möglich ist. Der Osterweg ist eine beeindruckende Möglichkeit, Passion und Ostern mit möglichst vielen Sinnen zu erleben und damit auf eine mal ganz andere Weise dem lebendigen Gott zu begegnen.“
Direkt auf den Weg gemacht haben sich auch Conni und Klaus Meineke: „Es ist ein sehr liebevoll und ansprechend gestalteter Weg,  der uns das Ostergeschehen gerade in dieser Zeit der Pandemie auf besondere Weise nahe bringt. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen.“
Weitere Informationen zum Osterweg, ohne zu viel davon zu verraten, gibt es hier: https://www.evangelisch-in-huettenberg.de/
jow