Plötzlich bricht das Leben auseinander – ein geliebter Mensch stirbt, ein Unfall verändert alles in Sekunden. In diesen Momenten, wenn Worte fehlen und der Schmerz überwältigend ist, tritt ein Notfallseelsorger leise an die Seite der Betroffenen. Seine Aufgabe ist es, Trost zu spenden und Halt zu geben, wo Verzweiflung überwiegt und die Welt stillzustehen scheint. Mirko Häuser ist einer dieser Menschen, die sich ehrenamtlich als Notfallseelsorger engagieren. Was ist seine Motivation?  Woraus zieht er seine Kraft? Wir haben den neuen Synodalbeauftragten für Notfallseelsorge des Kirchenkreises an Lahn und Dill „persönlich gefragt“.

Mein Lieblingsvers aus der Bibel lautet …

Es gibt viele wunderbare Verse, doch mein Lieblingsvers ist Psalm 121, 1-3:

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.“

Dass ich mich bei Kirche engagiere liegt daran, dass …

… ich selbst in einer für mich schwierigen Zeit erfahren durfte, wie wichtig christlicher Glaube und die Gemeinschaft untereinander sind. Sie haben mich aufgefangen, getragen, getröstet und mir Kraft gegeben bis zum heutigen Tag.

Diese „Kraftquellen“ möchte ich auch anderen aufzeigen, durch mein Tun und Handeln.

Das macht mich glücklich: …

Zuerst ist da meine Familie zu nennen.

Wenn ich am Ende eines Einsatzes von Betroffenen gesagt bekomme: „Danke, dass Sie da waren!“ Dann fühle ich mich von Gott reich beschenkt und glücklich.

Darüber kann ich mich richtig ärgern: …

Über Unehrlichkeit und Falschheit.

Ein besonderer Mensch ist für mich …

… meine Frau. Sie kann mich zwar hin und wieder mal auf die Palme bringen, aber genauso holt sie mich auch auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn ich mal über das Ziel hinausschieße.

Für meine Kirche wünsche ich mir …

… mehr Bewegung und Verjüngung, dass sie noch mehr zu einer aufsuchenden Kirche wird, die alle Menschen im Blick hat.

In fünf Jahren möchte ich gerne …

… das 30-jährige Jubiläum der Notfallseelsorge Lahn-Dill feiern.

 In meiner Freizeit mache ich …

Ich gehe gerne Bummeln, relaxe, lese und treffe mich mit Freunden.

 Kurze Beschreibung Beruf, Alter, Wohnort, Familie, (ehrenamtliches) Engagement bei Kirche

Ich bin 49 Jahre alt und arbeite als Altenpfleger und Diakon. Ich bin verheiratet mit meiner Frau Silke und habe einen Sohn (Dominik) und eine Tochter (Emely). Wir wohnen in Münchholzhausen. Ich bin ehrenamtlich tätig als Notfallseelsorger und Fachberater/ Leiter PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung). Außerdem bin ich Mitglied der Leitungsgruppe der Notfallseelsorge Lahn-Dill sowie Mitglied des Führungs- und Katastrophenschutzstabes des Lahn-Dill-Kreis, Prädikant und neuer Synodalbeauftragter für Notfallseelsorge des Kirchenkreises an Lahn und Dill.

 

JCK

 

Foto: Jan-Christopher Krämer