Vorbereitungen auf das Erntedankfest in Bonbaden:

Die Vorbereitungen zum Erntedankfest laufen auf vollen Touren. Auch in diesem Jahr werden die Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach wieder in den Räumen der Bäckerei Schuppner&Koschare in Schwalbach Brote backen. „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ lautet die Aktion, an der sich die Kirchengemeinde seit Beginn im Jahr 2014, mit Ausnahme von zwei Corona-Jahren, regelmäßig beteiligt. Los geht es am Samstag. Die Konfirmandengruppe von Pfarrerin Kirsten Vollmer, zu der 19 Jungen und Mädchen gehören, ist schon ganz gespannt. Die Bäckerei Schuppner&Koschare spendet alle Zutaten für die Brote, sodass die Jugendlichen ab 8.30 Uhr unter Anleitung von Vera Koschare und Bäckermeister Jürgen Müller gleich mit dem Backen beginnen können. „Wichtig finde ich, dass die Konfirmanden diese Aktion als Gemeinschaftsprojekt machen, dass sie in der Backstube etwas vom Bäckerhandwerk lernen und dass sie sich für eine gute Sache einsetzen, die auch Jugendliche betrifft“, erklärt Pfarrerin Vollmer. Die Aktionsmützen, die die Konfirmanden beim Backen auf den Kopf setzen, sind bereits da. Das fertig gebackene „Brot für die Welt“ wird nach dem Gottesdienst am Sonntag für die Besucher gegen eine Spende für die Hilfsaktion erhältlich sein.

Bei der Mitmachaktion, die in der Zeit zwischen Erntedank und dem 1. Advent (offizieller Start der jährlichen Spendenaktion „Brot für die Welt“) stattfindet, kooperieren die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Das Motto weist auf die biblische Geschichte von der Speisung der 5000 durch Jesus hin. Im Blickpunkt steht die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde. Darum bitten Christen in den Gottesdiensten um Hilfe und Gerechtigkeit für hungernde Menschen und fordern dazu auf. Der Erlös der Aktion ist für Kinder- und Jugendprojekte in Lateinamerika, Asien und Afrika bestimmt.

Und damit die Gottesdienstbesucher auch wissen, warum und wofür sie ihre Spende geben, bereitet Marion Güldenhaupt, Diakonin der Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach, den Gottesdienst entsprechend mit den 14 Katechumenen, die in diesem Jahr den kirchlichen Unterricht begonnen haben, vor. „Danke für Bildung“ lautet das Motto. Die Kinder, die die vierte Klasse besuchen, beschäftigen sich gerade intensiv mit dem Thema und tragen Informationen über Schulen aus Südafrika, Island, Japan, Indien und Brasilien zusammen. Ihre Ergebnisse werden sie im Gottesdienst vorstellen. Zudem werden sie sich an den Lesungen von Psalm und Gebeten beteiligen und ein Lied singen. „Mir ist wichtig, dass die Kinder einen Bezug zu ihrem Essen bekommen“, so Güldenhaupt. Es sei nicht selbstverständlich, was auf ihrem Teller lande. Und sie fügt hinzu: „In Deutschland ist es selbstverständlich, zur Schule gehen zu können. „In anderen Ländern nicht. Darüber werden wir uns Gedanken machen.“

Man darf also gespannt sein. Dies auch deshalb, weil der Erntedankgottesdienst, der um 11 Uhr beginnt, erstmals im alten Bonbadener Pfarrhof in der Hauptstraße 49 stattfindet. „Der Ort hat Atmosphäre“, findet Pfarrerin Vollmer, „und ist einfach ideal für diesen besonderen Gottesdienst.“

Aufgehängt wird im Open-Air-Gottesdienst im alten Pfarrhof zudem eine attraktive Erntekrone. Frauen aus der Gemeinde wie Hilde Öxler, Karin Sandhöfer, Sabine Schäfer und Pfarrerin Kirsten Vollmer haben sie seit Anfang September auf dem Grundstück von Iris Strauß in Bonbaden gemeinsam gestaltet. Die Krone besteht aus einem Kranz mit vier nach oben gebundenen Getreideähren. „Die Erntekrone soll ein Dankeschön an Gott für die gute Ernte sein, die wir in diesem Jahr hatten“, erzählt Iris Strauß. Die ehemalige Gemeindesekretärin hat darüber hinaus schon lange eine Vorliebe für schönes Dekorieren. Die Idee zur Erntekrone kam ihr beim Jubiläum „1250 Jahre Bonbaden“ im letzten Jahr. Eine Schmiedin aus der Region hat das Kronengestell gefertigt. Die Frauen sammelten die Ähren, hängten sie zum Trocknen auf und banden die Sträußchen, die dann am Kronengestell befestigt wurden. Die Gestaltung der Krone war aufwendig, denn es wurde viel Getreide gebraucht, wie Iris Strauß verrät. Unten befindet sich der Kranz, der am Schluss mit bunten Bändern verziert wurde.

Vor dem Erntedankfest gibt es noch einmal ordentlich Arbeit für viele fleißige Hände: Dann wird im alten Pfarrhof alles schön hergerichtet, Stühle zum Sitzen für die Gottesdienstbesucher, die Erntekrone geschützt im Unterstand des Pfarrhofes und viele Tische. Denn nach dem Gottesdienst gibt es für alle eine leckere Suppenmahlzeit.

 

Auch in weiteren Kirchengemeinden werden Erntedankgottesdienste an anderen Orten als sonst üblich und in besonderer Weise gefeiert:

Auf dem Bauernhof finden die Erntedankgottesdienste an diesem Sonntag in Kröffelbach (bei Familie Andraschko) und in Oberwetz (bei Familie Schmidt) statt. Beginn ist jeweils um 11 Uhr. Es werden die neuen Katechumenen vorgestellt.

Die neuen Katechumenen präsentieren sich auch im Gottesdienst ab 9.30 Uhr in der Kirche in Kölschhausen (Friedrich-Winter-Straße 2) der Gemeinde. Anschließend sind die Besucher zum Kirchkaffee eingeladen.

Einen Gottesdienst mit Vorstellung der neuen Katechumenen gibt es zudem in der vom Obst- und Gartenbauverein geschmückten Jesus Christus-Kirche in Dillheim (Am Kirchplatz 6) am 1. Oktober um 11 Uhr, hier unter Mitwirkung der Ostersingers und eines Projektchores unter Leitung von Bernard Weese. Der Kindergottesdienst findet parallel zunächst in der Kirche, dann im alten Pfarrhaus neben der Kirche oder open air statt. Danach gibt es ein gemeinsames Mittagessen.

In Edingen feiert die Gemeinde Erntedank am Sonntag mit einem Gottesdienst ab 14 Uhr in der Reithalle Birkenhof. Musikalisch wirken Frank und Virginia Busch sowie die Blasbrothers mit.

In der evangelischen Kirche in Leun (Obertorstraße 9) feiern katholische und evangelische Gemeinde sowie der Verein für Heimatgeschichte ab 10 Uhr gemeinsam Erntedankgottesdienst. Michael Klein an der Orgel und der CVJM-Posaunenchor Leun gestalten den Gottesdienst musikalisch. Anschließend gibt es im Pfarrhof eine Vorführung „Kraut hobeln“ des Vereins für Heimatgeschichte. Zum Mittagessen werden Pellkartoffeln, Quark, Bratwurst und Getränke angeboten.

In der Christuskirche Niedergirmes (Kirchstraße 9) führt Superintendent Dr. Hartmut Sitzler den Presbyter Hendrik Pfeffer in sein Amt als Lektor ein. Der Gottesdienst beginnt um 12 Uhr. Im Anschluss gibt es einen Sektempfang und ein Mittagessen.

In Großaltenstädten verabschiedet sich die Kirchengemeinde von ihrem Gemeindehaus (Bermoller Straße 18) – dankbar für einen wichtigen Begegnungsort mehr als 50 Jahre lang. Ein Gottesdienst mit anschließendem Stehempfang, bereits am Samstag, 30. September, ab 17 Uhr, erinnert an diese Zeit.

Die Kirchengemeinde Hermannstein feiert ihr Erntedankfest am  Sonntag, 1. Oktober um 10.30 Uhr mit Gottesdienst und Geselligkeit. Nach einem farben-und klangfrohen Familiengottesdienst in der Paulskirche mit Kinderchor und Gospelchor und dem Bestaunen, Bedenken und Teilen der Erntegaben wird herzlich zum gemeinsamen Mittagessen ins benachbarte Gemeindehaus eingeladen.

 

 

 

Fotos: Kirsten Vollmer

Bild 1: Backen am Samstag bei der Bäckerei Schuppner-Koschare im Rahmen der Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ Brote für den guten Zweck: die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach.

Bild 2: Für die aufwendige Gestaltung der Erntekrone mit vielen Frauen aus der Kirchengemeinde zum Erntedankfest hat Iris Strauß die Federführung übernommen.

Bild 3: Hilde Öxler, Karin Sandhöfer und Iris Strauß (v.l.) binden Getreidesträußchen für die Erntekrone.

Bild 4: 2014 traten aus Schwalbach die ersten Konfirmanden zur 5000-Brote-Aktion in der Bäckerei Schuppner&Koschare an, hier mit Bäckermeister Jürgen Müller.