70 Krippen erzählen die Geschichte von Weihnachten:

70 Krippendarstellungen aus aller Welt werden derzeit in der Unteren Stadtkirche ausgestellt. Noch bis zum 10. Dezember können Besucher direkt neben dem Adventsdorf am Schillerplatz die Ausstellung besuchen. Bei der Eröffnung sagte Superintendent Hartmut Sitzler: „Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr der Sinn des Festes verloren geht“. Im Supermarkt finde man viele Waren wie beispielsweise Adventskalender, die aber ohne den Inhalt des Festes auskommen. „In dieser Ausstellung wird der Blick auf den Sinn des Festes gerichtet“.

Tatsächlich sind Krippen in unterschiedlicher Technik ebenso wie in verschiedenen Materialien zu sehen. Alle beziehen sich auf das Geschehen in Bethlehem vor über 2000 Jahren, als Maria und Josef ihren Sohn Jesus in einem Stall zur Welt brachten. Das Entscheidende sei doch, dass Gott seinen Sohn in die Welt gesandt habe.

Für Kinder sind zwei Krippen aufgebaut, mit denen sie spielen können, eine von Playmobil, eine von Fisher-Price. Andere Ausstellungsstücke sollten die Besucher nicht anfassen, sich einfach mit den Augen daran erfreuen. So hat der Wetzlarer Klaus Butte die weihnachtliche Szene aus Holz ausgesägt und für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Sigrid Krist aus Kraftsolms hat die biblischen Figuren aus verschiedenen Stoffen hergestellt. Nicht nur Maria, Josef und das Jesuskind sind dargestellt. Auch ein Esel steht im Bild. Wenig entfernt davon ein Engel, der den Hirten auf dem Feld die Geburt des Heilandes verkündet. Mächtige Figuren aus Pappe hat Georg Mayer aus Nauborn zur Verfügung gestellt. Sie wirken wie Skulpturen aus Ton. Alice Kahn (Ehringshausen) gibt eine provenzialische Krippenszene den Blicken frei, Santons genannt.

Selbstgebaut ist auch eine Krippe aus Holzstöcken mit Figuren aus Südtirol, ausgeliehen von der Wetzlarerin Annette Ehret. Auf einen Stein, der am Wegesrand lag, hat Geeske Zeilmaker (Greifenstein-Allendorf) die Krippenszene gemalt und ihn in eine Weinkiste gestellt.

Veranstalter der Krippenausstellung ist seit 2005 die Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises. Pastorin Uta Barnikol-Lübeck hat mir ihrem Team der Frauen- und Bildungsarbeit im Kirchenkreis die Krippen entgegen genommen und aufgestellt. 18 sogenannte Krippenwächterinnen begleiten die Ausstellung im Kirchenraum sowie im angrenzenden Kreuzgang.
Barnikol-Lübeck ist froh, dass die Krippenfiguren nach drei Jahren Corona-Pause wieder in der Unteren Stadtkirche gezeigt werden können. In den letzten Jahren hatte sie die Ausstellung kurzerhand ins Internet verlegt.

Geöffnet ist die Ausstellung montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Besonderheit bietet die Ausstellung: Am Samstag, 2. Dezember, und am Sonntag, 3. Dezember, jeweils in der Zeit von 13 bis 19 Uhr wird der Krippenschnitzer Heribert Wenzel (Kirburg) seine Schnitzerwerkstatt aufbauen. In dieser Zeit können ihm Besucher über die Schulter bei der Arbeit zuschauen.

Wohlklingende Orgelmusik von Kreiskantor Dietrich Bräutigam ertönt für die Krippenbesucher am Dienstag, 5. Dezember, um 18 Uhr eine halbe Stunde lang in der Unteren Stadtkirche. Kirchenmusikdirektor Joachim Eichhorn spielt am Donnerstag, 7. Dezember, ebenfalls um 18 Uhr die Ahrend-Orgel in der Unteren Stadtkirche.

An den Freitagen, 1., 8., 15. und 22. Dezember, finden die musikalischen Adventsvespern jeweils um 18 Uhr in der Unteren Stadtkirche statt.

Krippenführungen werden auf Anfrage angeboten. Der Eintritt zur Schau ist frei. Weitere Informationen gibt es über das kreiskirchliche Öffentlichkeitsreferat, Uta Barnikol-Lübeck unter 06441/4009-15 oder presse.lahnunddill@ekir.de

Die Eröffnung der Adventsmärkte auf dem Schillerplatz durch die Stadt Wetzlar hatte bereits zwei Tage zuvor stattgefunden. Sie gestaltete der Wetzlarer Bläserkreis unter Leitung von Dietrich Bräutigam musikalisch. Superintendent Dr. Hartmut Sitzler, der für den Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill sprach, hatte zur Veranschaulichung seiner Worte eine kleine Sanduhr mitgebracht. „Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung“, sagte der leitende Theologe. „Besinnung heißt, dass Sinn ins Leben kommt.“

lr/bkl

Bild 1: Superintendent Dr. Hartmut Sitzler eröffnete die von der kreiskirchlichen Öffentlichkeitsarbeit (Uta Barnikol-Lübeck) in Kooperation mit der Frauen- und der Bildungsarbeit initiierte Krippenschau mit einer Andacht.

Bild 2: Klaus Butte verleiht bereits seit mehreren Jahren seine selbst ausgesägte Krippe für die Ausstellung in der Unteren Stadtkirche.

Bild 3: Die von Anne Förster zur Verfügung gestellte Fisher-Price-Krippe darf von Kindern in die Hand genommen werden.