„Ich bin so froh, dass ich evangelisch bin“

Nach mehr als drei Jahren wurde Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk am Reformationstag im Gottesdienst in der Margarethenkirche in Krofdorf aus ihrer Kirchengemeinde Wettenberg verabschiedet. Dagmar Krauth-Zirk hatte die Pfarrstelle zum 1. Juni 2021 zur Unterstützung für Pfarrer Christoph Schaaf angetreten, der auch Assessor des Kirchenkreises an Lahn und Dill ist. Nun folgt sie Schaaf zum 1. November in dessen neue pfarramtlich verbundenen Gemeinden Kleebachtal, Ebersgöns und Hochelheim-Hörnsheim.

Von Gott angenommen ohne Gegenleistung

In ihrer Predigt zum Reformationstag ging sie auf ein Lied des Kabarettisten Jürgen Becker ein mit dem Titel „Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin“. Darin nimmt sich dieser auf humorvolle Weise sowohl die evangelische als auch katholische Kirche vor. „Ich bin so froh, dass ich evangelisch bin“, antwortete Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk darauf. Doch was ist das wirklich Besondere am Evangelisch-Sein und welche Bedeutung hat der Glaube in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch? „Bei Gott bist du angenommen, ohne etwas leisten zu müssen“, sagte Krauth-Zirk.

Kirche muss wieder lernen die richtigen Fragen zu stellen

Menschen hätten nach wie vor viele Fragen wie „Wie gelingt ein sinnvolles Leben?“ „Wer bin ich?“ oder „Was kommt danach?“ Kirche müsse wieder richtig zuhören lernen und die Fragen der Mitglieder beantworten. „Wir brauchen eine neue Reformation. Eine Reformation der Glaubwürdigkeit“ so Krauth-Zirk, „wie bei Jesus, Paulus oder Martin Luther. Eine lebendige Kirche die Antworten hat.“ Das dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, sei ihr natürlich bewusst. Aber ein kleines Pflänzchen kann zu einem Baum werden.

 

JCK.

 

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Bild: Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk eingerahmt von Pfarrerin Alexandra Hans (Wettenberg) und Assessor Pfarrer Christoph Schaaf (Kleebachtal, Ebersgöns und Hochelheim-Hörnsheim)