Im Gefangenenlager für Pfarrberuf entschieden:
Seinen 95. Geburtstag feiert Pfarrer i. R. Lothar Enders in Braunfels am 15. Januar.
Der Theologe wurde 1925 in Hardt bei Bad Marienberg im Westerwald geboren und ist dort aufgewachsen. Nach der Schulausbildung in Hachenburg legte er das Abitur an der Liebig-Schule in Gießen ab. Als 18-Jähriger wurde Enders im Zweiten Weltkrieg zum Militär eingezogen und geriet im Mai 1945 in Tarent/Italien in britische Kriegsgefangenschaft. Die Briten hatten im Lager ein theologisches Seminar eingerichtet, das Enders besuchte. Eigentlich wollte der Westerwälder Sprachen studieren, doch im Gefangenenlager entschied er sich für den Weg als Seelsorger.
Nach der Entlassung im Oktober des gleichen Jahres studierte Enders Theologie in Marburg und Mainz. Von 1952 bis 53 absolvierte er sein Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung, in Worms/Rheinland-Pfalz. Dort wurde Enders im Februar 1954 ordiniert und leistete auch die Pfarrassistenz in der Gemeinde.Die anschließende Hilfsdienstzeit führte den Theologen im Jahr 1956 nach Trais-Horloff in der Wetterau, heute Stadtteil von Hungen. 18 Jahre war Enders Seelsorger dieser Gemeinde.
1958 heiratete er Ilse Lotte Göbel, die Tochter eines Missionars der Liebenzeller Mission. Die beiden haben drei Kinder und zwei Enkelkinder und zwei Urenkel.1974 wechselte Enders in die Evangelische Kirchengemeinde Rechtenbach mit ihren beiden Kirchen in Groß- und Kleinrechtenbach und blieb dort bis zum Eintritt in den Ruhestand 1985. In seine Amtszeit fiel auch der Neubau des evangelischen Gemeindehauses im Bröhl in Rechtenbach.Seit nunmehr 35 Jahren lebt Enders im Ruhestand. In den ersten Jahren hat er Vertretungsdienste vor allem in Bonbaden und Philippstein übernommen. In seiner Freizeit engagierte sich Enders in Braunfels viele Jahre im Gartenbauverein, im Heimatkundlichen Arbeitskreis sowie in der Partnerschaftsbewegung.
 
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[vc_single_image image=”9080″ img_size=”full”]Pfarrer i.R. Lothar Enders, kurz vor seinem 90. Geburtstag.