Pfarrer Hans Hoßbach in Blasbach verabschiedet:

Abschied von Pfarrer Hans Hoßbach und Neubeginn mit Pfarrer Martin Reibis und Pfarrer Wolfgang Grieb – das haben rund 120 Gemeindeglieder, vorwiegend aus Blasbach, Hohensolms, Aßlar und Hermannstein   mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Blasbach gefeiert.

„Du warst Seelsorger, Lehrer, Prediger und Impulsgeber in deinen Gemeinden“, so Pfarrer Roland Rust, der leitende Geistliche des Kirchenkreises an Lahn und Dill. Er hat Hans Hoßbach nach fast 25 Jahren Pfarrdienst in Blasbach und Hohensolms offiziell verabschiedet und ihm und seiner Frau Brigitte, die sich ehrenamtlich engagiert hatte, für ihre Arbeit gedankt. Mit tiefer Zuversicht habe Hoßbach seinen Dienst versehen: „Das hat vielen gut getan.“

Grund für die Verabschiedung ist, dass die Pfarrstelle für die beiden Kirchengemeinden zum Jahresende aufgehoben werden musste: Mit insgesamt 1014 Gemeindegliedern (554 in Blasbach und 460 in Hohensolms) ist deren Anzahl zu gering, um eine Pfarrstelle mit mehr als 50 Prozent Dienstumfang, wie von der rheinischen Kirche vorgesehen, besetzen zu können. „Dies ist ein schmerzhafter Einschnitt, auch für die Gemeinden“, erklärte Rust. „Doch es gibt einen Weg für dich und für euch. Ihr in der Gemeinde Blasbach seid mit dem Abschied von Pfarrer Hoßbach nicht allein gelassen“, so der Theologe mit Hinweis auf Psalm 37, Vers 5.

Wie dieser Weg aussieht, wurde deutlich, als Pfarrer Roland Rust im gleichen Gottesdienst Martin Reibis aus Aßlar offiziell als neuen Pfarrer der Kirchengemeinde Blasbach einführte. Blasbach ist mit der Kirchengemeinde Aßlar, Bezirk 2, eine pfarramtliche Verbindung eingegangen. Der Hermannsteiner Pfarrer Wolfgang Grieb wurde im Gottesdienst begrüßt, denn Blasbach wird gleichzeitig mit der Kirchengemeinde Hermannstein, die der hessen-nassauischen Kirche angehört, zusammenarbeiten. Hier haben die Gemeindevorstände sich auf ein Modell nachbarschaftlicher Absprachen geeinigt. Die Kirchengemeinden Blasbach und Hohensolms werden mit je eigenen Presbyterien weiterhin selbständig bleiben: Hohensolms ist eine diesbezügliche Verbindung mit der Kirchengemeinde Erda-Großaltenstädten eingegangen. Für Hohensolms ist seit dem 1. Januar der dortige Pfarrer Andreas Hagel mit zuständig, seine Einführung ist am 8. März.

In seiner Predigt zu einem Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 14, Verse 1 – 9 hat Pfarrer Hoßbach betont, dass Menschen gern an alten Gewohnheiten festhielten, auch wenn sich die Umstände geändert hätten. „Es muss erst bedrohlich werden, damit wir aufwachen“, sagte er. Auch der Glaube komme manchmal an Grenzen. Doch über Gott könne man nicht einfach verfügen. „Umso mehr sind wir als Gemeinde aufeinander angewiesen.“ Hier habe er selbst viel Rückenstärkung erfahren. „Unterstützt euch gegenseitig im Glauben und unterstützt auch euren neuen Pfarrer“, gab der Seelsorger den Gemeinden mit auf den Weg.

Hans Hoßbach, 1961 in Lützellinden geboren, studierte in Tübingen, Bonn und Marburg Evangelische Theologie. Seine praktische Ausbildung, das Vikariat, absolvierte der Seelsorger in Niederwetz, Reiskirchen und in der Kreuzkirchengemeinde Wetzlar. Ordiniert wurde Hans Hoßbach 1993 in Hochelheim. Dort und in Hörnsheim wirkte er zwei Jahre als Pastor im Hilfsdienst, bevor er seit dem 1. März 1995 die Pfarrstelle für die Kirchengemeinden Hohensolms und Blasbach innehatte. Beide waren über 40 Jahre pfarramtlich miteinander verbunden.

Der Blasbacher Presbyteriumsvorsitzende Steffen Beppler, der auch die Orgel spielte, hatte die Gottesdienstbesucher begrüßt und leitete auch den anschließenden Empfang. Er dankte Ehepaar Hoßbach sowie Sibylle Rödel für mehr als 16 Jahre Dienst als Organistin und Margit Heinz-Bader, die rund 40 Jahre als Gemeindesekretärin tätig war. Beim Austausch von gegenseitigen Abschieds-, Begrüßungs- und Dankesworten sprachen unter anderen Ortsvorsteher Karl-Thomas Köhler, TIKATO-Vorsitzende Heidi Stiewink und Toni Ferber für den Frauenkreis.

Und auch für Pfarrer Hans Hoßbach geht der Weg weiter: Der Seelsorger, der sich für die gute Zeit in den Gemeinden herzlich bedankte, hat seit dem 1. Januar einen nicht stellengebundenen Auftrag im Kirchenkreis an Lahn und Dill inne und ist jetzt für die Vakanzvertretung in den Kirchengemeinden Leun und Tiefenbach zuständig.

bkl[vc_gallery interval=”5″ images=”9183,9184,9185,9186,9187″ img_size=”full”]Bild 1: Abschied und Neubeginn standen im Mittelpunkt des Gottesdienstes, in dem Pfarrer Roland Rust (2.v.r.) Pfarrer Hans Hoßbach (Mitte) verabschiedete, Pfarrer Martin Reibis (r.) einführte und Pfarrer Wolfgang Grieb (2.v.l.) begrüßte. Der Blasbacher Presbyteriumsvorsitzende Steffen Beppler (l.) hielt die Anfangsliturgie.

Bild 2: Rund 120 Menschen waren zum Gottesdienst gekommen, um Pfarrer Hans Hoßbach zu verabschieden und Pfarrer Martin Reibis und Pfarrer Wolfgang Grieb zu begrüßen.

Bild 3: Blumen und ein Dankeschön-Herz mit eingravierter Kirche  gab es für Hans und Brigitte Hoßbach (2.u.3.v.l.) vom Presbyterium Blasbach (v.l.): Steffen Beppler, Heike Ferber, Pia Oelke und Alice Gutseel.

Bild 4: Eine Batik als Dank überreichte TIKATO-Vorsitzende Heidi J. Stiewink an Pfarrer Hans Hoßbach.

Bild 5: In Vertretung für Ursula Heinz sprach Toni Ferber für den Frauenkreis, der Hans Hoßbach eine Orchidee schenkte.