Daniels-Chor aus Moskau gastiert in Krofdorf:
Klanglich umarmt und in ihrer Seele berührt wurden die Besucher am Freitagabend in der evangelischen Margarethenkirche in Krofdorf, die sich für das Konzert mit dem „Daniels Chor aus Moskau“ entschieden hatten.
Pfarrer Christoph Schaaf empfand das ebenso und formulierte nach dem tollen Klangerlebnis: „Das war ein wunderschönes Konzertereignis, ein Geschenk in Zeiten des erwachenden Frühlings. Danke, dass Sie uns auch im ersten Teil des Konzertes mit hinein genommen haben in Ihren Glauben und wir spüren durften, dass wir als orthodoxe und evangelische Christen einen Herrn haben, den wir verehren und anbeten dürfen“.
Die vier Männer des Daniels-Chores, mit begnadeten Stimmen, alle ausgebildete Sänger und Chorleiter, standen stimmlich für einen kompletten großen Chor. Wenn sie ihr Klangvolumen ausschöpften, schien die Kirche zu klein. Leiter der Gruppe ist Prof. Dr. Vladislav Belikow, der mit seinen Sängern des Daniels Chores zwei Monate im Jahr und das schon seit über 20 Jahren auf Tournee im deutschsprachigen Raum unterwegs ist.
Er führte in gut verständlichem Deutsch durchs vielfältige musikalische Programm. Belikow stellte Titel, Komponisten und Besonderheiten der Gesangsbeiträge vor. Wichtig war es Prof. Belikow hervorzuheben, dass der Daniels-Chor in der ökumenischen Arbeit unterwegs ist und Brücken schlagen möchte. „Musik macht ohne Gewalt die Türen auf“, so der Chorleiter.
Mit dem Lied und dem Ruf: „Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!“ und dem Ostergesang, praktiziert in noch dunklen Kirchen in Russland, die Karnacht dokumentierend, der Ostern folgt, geprägt durch Licht und Freude über die Auferstehung Jesu, begannen die vier Sänger ihr zunächst geistliches Programm. Dies mit weit ausladenden Melodien russisch-orthodoxer Kirchenmusik, die ihre Zuhörer mit zartem Pianissimo bis zum laut schallenden Fortissimo auf ergreifende Art forderten und überzeugten. Es erklangen das Ave Maria, das Mariengebet, das Vaterunser auf russisch und der bekannte Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ auf russisch und deutsch vorgetragen.
Wie bei den Feiern der orthodoxen Kirche wurden alle Lieder im ersten Teil des Programms ohne instrumentale Begleitung gesungen. Das änderte sich mit der Überleitung in die melancholisch-verträumten russischen Volksweisen wie „Es steht ein Soldat am Wolgastrand“ und Melodien aus Franz Lehars Operette „Der Zarewitsch“. Nun kam auch das Piano zum Einsatz. Weiter erklangen: das „Steppenlied“, die Klosterlegende von den „12 Räubern“ und weitere bekannte russische Volksweisen. Das Ende bildete der orthodoxe Segenswunsch und ein wunderbares Abschiedslied, das noch lange in den begeisterten Zuhörern nachklang.
Mit unter den Besuchern war auch das Ehepaar Pfarrer i.R. Ernst Udo und Ursula Küppers, das sich um die Partnerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Wetzlar mit der unweit von Moskau gelegenen Eparchie (Kirchenkreis) Tambow kümmert.
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Der Daniels Chor Moskau gastierte in der Evangelischen Margarethenkirche Krofdorf vor einem begeisterten Publikum.