Zum 1. Januar 2026 übernimmt Britta Westen die Aufgabe der Vorständin der Diakonie Lahn-Dill e.V. In einem Kurzinterview spricht sie über ihre inhaltlichen Schwerpunkte, ihre Motivation und darüber, wie sie die diakonische Arbeit in der Region gemeinsam mit Kirche und Partnern weiterentwickeln möchte.
Frau Westen, ab dem 1. Januar 2026 übernehmen Sie die Leitung der Diakonie Lahn-Dill e.V. Worauf möchten Sie in den kommenden Jahren Ihren Schwerpunkt legen?
Mir sind drei Dinge besonders wichtig. An erster Stelle steht für mich die enge Verbindung von Diakonie und Kirche. Die Diakonie Lahn-Dill e.V. ist Teil des evangelischen Kirchenkreises und Ansprechpartnerin für alle evangelischen Kirchengemeinden in der Region. Viele Haupt- und Ehrenamtliche kennen mich bereits aus Präventionsschulungen, die ich im gesamten Kirchenkreis durchführen durfte. Daran möchte ich anknüpfen: Mir geht es um einen lebendigen, aktiven Austausch und um eine Zusammenarbeit, die sich weiter vertieft. Auch wenn wir nicht immer vor Ort sind, soll unsere Beratung für alle gut erreichbar bleiben.
Was ist Ihnen darüber hinaus ein besonderes Anliegen?
Ein zweiter Schwerpunkt ist für mich der Ausbau der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Angebote für psychisch erkrankte Menschen. Gerade bei Jugendlichen sehe ich einen wachsenden Unterstützungsbedarf. Unser Anspruch ist es, hier verlässliche und langfristige Hilfen anzubieten. Dafür brauchen wir allerdings auch entsprechende finanzielle Ressourcen und stabile Förderstrukturen.
Und welches Thema möchten Sie noch stärker in den Blick nehmen?
Sehr am Herzen liegt mir das Thema Frauen, Familien und Gewaltschutz. In diesem Zusammenhang lohnt sich aus meiner Sicht auch ein neuer Blick auf kirchliche Immobilien. Viele Kirchengemeinden befinden sich aktuell in Prozessen der Gebäudebedarfsplanung. Die Frage ist: Wie können Gemeinde- und Pfarrhäuser künftig sinnvoll weitergenutzt werden? Ich sehe hier großes Potenzial, gemeinsam sozialraumorientierte Angebote zu entwickeln, die Menschen konkret unterstützen und neue Perspektiven eröffnen.
Wie finanziert die Diakonie Lahn-Dill e.V. ihre vielfältige Arbeit?
Unsere Arbeit basiert auf mehreren Säulen. Wir erhalten öffentliche Zuschüsse, unter anderem von Land und Kommunen sowie vom Landeswohlfahrtsverband, insbesondere für den Bereich der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen. Zudem erhalten wir einen Anteil der Kirchensteuer, die im Kirchenkreis erhoben wird. Eine wichtige Rolle spielen außerdem Stiftungen und Spenden. Nur durch dieses Zusammenspiel können wir unser breites Angebot – von Beratung, Unterstützung und Begleitung bis hin zu Wohnen und Beschäftigung – langfristig und ohne Gewinnerzielungsabsicht sichern.
DKLD
FOTO: B. W.