Bernd Oettinghaus referiert beim „Tag der Hoffnung“:

Dass der Glaube, beziehungsweise das Gebet, Berge versetzen kann, steht in der Bibel (unter anderem bei Matthäus, Kapitel 21, Verse 21 und 22). Wie das, was nach menschlichem Erkenntnisvermögen unmöglich ist, verständlich werden kann, hat Pfarrer Bernd Oettinghaus aus Frankfurt beim „Tag der Hoffnung“ auf dem Altenberg bei Oberbiel vor 60 Interessierten aus der Region an Lahn und Dill erklärt. „Den Berg zu beseitigen, ist Gottes Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es, zum Berg zu sprechen, also, zu beten“, sagte er im Blick auf die Frage der Gebetserhörung. Dabei komme es nicht auf den Beter an, sondern auf Gott selbst, der das Gebet wirksam machen könne.

Konkret wurde dies, als die Teilnehmenden der Veranstaltung, die der Arbeitskreis Missionarischer Gemeindeaufbau im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill vorbereitet hatte, eigene Gebete mit verschiedenen Handlungen verbanden, um die Botschaft zu verdeutlichen. So flochten sie Bänder in ein vorbereitetes „Herz Gottes“, deponierten Dankeschachteln und Herzen auf Orten einer Deutschlandkarte und legten mit Namen ihnen wichtiger Menschen beschriftete Dankeskarten in ein Netz.

„Beten ist nichts anderes als Beziehung“, sagte der gelernte Gärtnermeister Oettinghaus, und eine gesunde Beziehung lebe vom Vertrauen. Dies machte er mit einer Skulptur von drei Figuren, die einander umarmen, sodass in der Mitte ein Freiraum entsteht, deutlich. „Beim Beten bin ich der geliebte Sohn, der in der Mitte von Vater, Sohn und Heiligem Geist zu Hause ist“, erklärte der Gebetsleiter der Evangelischen Allianz in Frankfurt: „Damit bin ich hineingenommen in die Kommunikation des Himmels.“

Gleichzeitig appellierte er an die Anwesenden, auch für die eigene Region und das eigene Land, für Politik, Wirtschaft und Freizeit zu beten. „Gott hat Freude an unseren Lebenswelten und will darin leben.“ Deshalb gehöre das Alltägliche ins Gebet hinein.

Gott sei mobil, ein „Gott to go“. Wesentlich sei nicht die Gebetserhörung, sondern, „dass ich mit Gott unterwegs sein und etwas von der Botschaft weitergeben darf.“

„Gebete können Geschichte schreiben“, sagte der Theologe und erinnerte an das Wunder der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls vor 30 Jahren.

Mitgenommen von den Worten des Referenten hat Pfarrer Björn Heymer (Wetzlar), der Oettinghaus mit herzlichen Worten für seinen Vortrag dankte, den Aufruf, für Hilfe beim Lehrerpersonalmangel an Schulen zu beten und für die Einheit Deutschlands zu danken.

Begonnen hatte die Veranstaltung mit dem Abendgebet der Geistlichen Gemeinschaft auf dem Altenberg. Die Anwesenden waren dazu in der Klosterkirche zusammengekommen.

bkl

[vc_gallery interval=”5″ images=”8417,8418,8419,8420″ img_size=”full”]Bild 1: Pfarrer Bernd Oettinghaus referierte beim „Tag der Hoffnung“ auf dem Altenberg zum Thema „Gebet kann Berge versetzen“.

Bild 2: 60 Interessierte kamen beim Tag der Hoffnung auf dem Altenberg miteinander ins Gespräch.

Bild 3: Dankeskarten für Menschen, die ihnen am Herzen liegen, haben die Teilnehmenden in ein Netz gelegt.

Bild 4: Eine mit Herzen und Dankeschachteln belegte Deutschlandkarte entstand bei einer der Gebetshandlungen beim Tag der Hoffnung.