Jungschargruppe hat Plätzchen selbst gebacken:

Ob Regen oder Schnee, die Teilnehmer beim „Lebendigen Adventskalender“ lassen sich vom Wetter nicht abhalten. „In den ersten Tagen waren bis 35 Besucher an jedem Abend da“, erzählt Georg Kleinhans, der mit seiner Frau Hedwig die Organisation übernommen hat.

Zum sechsten Mal lädt der ökumenische Arbeitskreis Lahnau zu der Aktion ein. Darin arbeiten die evangelischen Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach, die evangelische Kirchengemeinde Waldgirmes und die katholische Kirchengemeinde Dorlar zusammen.

Jeden Tag im Advent wird an einem anderen Haus ein geschmücktes Fenster beleuchtet. Wie beim Schokoladen-Adventskalender gibt es täglich etwas Neues zu entdecken. 2018 wurde der Lebendige Adventskalender erstmals in den drei Ortsteilen durchgeführt. Die Aktion kam so gut an, dass sie immer weitergeführt wird.

Freilich mussten sich die Lahnauer in den Corona-Pandemie etwas Besonderes einfallen lassen. Sich in Gruppen zu treffen und miteinander zu singen und Geschichten zu hören, war nicht möglich. Deshalb haben die vier beteiligten Kirchengemeinden jeweils eine Kiste mit Texten vor den geschmückten Fenstern aufgestellt sowie eine weitere Kiste mit Teelichtern. Dort konnten sich die Besucher bedienen, um zu Hause den Lebendigen Adventskalender zu feiern.

In diesem Jahr gibt es wieder 23 Stationen, an denen jeden Abend um 17.30 Uhr Menschen zusammen finden. Die Veranstaltungen sollen eine Möglichkeit der Besinnung auf Advent und Weihnachten sein. „Jedes Treffen läuft ziemlich gleich ab“, erläutert Kleinhans. Es wird gesungen und eine Geschichte vorgelesen. Nach etwa 30 Minuten ist der offizielle Teil zu Ende.

So hatte auch die Jungschargruppe der evangelischen Kirchengemeinde Waldgirmes eingeladen, um eine halbe Stunde zu gestalten. Jugendleiter Gottfried Vasseroth hatte bereits im Vorfeld einen Ablauf erarbeitet. Deshalb konnten die Jungscharkinder die Geschichte vom Nikolaus vorlesen. Den Hof des Wichernhauses hatten sie mit Kerzen geschmückt, die eine freundliche Atmosphäre erzeugten. Mit Gitarrenbegleitung von Volker Daniel stimmten die 35 Besucher Lieder an wie „Stern über Bethlehem, weis uns den Weg“.

Zum Abschluss, so ist es Brauch, laden die Gastgeber zu Glühwein, Punsch und Gebäck ein. Schon eine Woche zuvor hatten die zwölf Mädchen und Jungen im Wichernhaus Weihnachtsplätzchen gebacken und präsentierten ihre Erzeugnisse mit Stolz den Gästen. Weil das Regenwetter und die Kälte so unfreundlich wirkte, luden sie die Besucher in das Wichernhaus ein.

Welche Leckereien serviert werden, bestimmt jeder Gastgeber selbst. Es gibt also manche Überraschung zu entdecken. Privatleute wie auch Vereine haben sich bereit erklärt, die Aktion vor ihrem Haus zu unterstützen.

So ist der Geschichtsverein am Samstag, 9. Dezember, Gastgeber im Heimatmuseum Waldgirmes (Friedenstraße) und am Montag, 11. Dezember (18 Uhr), der Chor Tonsprünge im Pfarrzentrum der katholischen Kirche in Dorlar. Auch die Tagespflege der Caritas sorgt für ein buntes Fenster am Mittwoch, 13. Dezember, in der Jahnstraße in Atzbach und die Bücherei der Lahntalschule in Atzbach ist am 14. Dezember dabei. Auch der CVJM-Posaunenchor, das Pfarrerehepaar Esther Reininghaus-Cremers und Daniel Cremers gehören zu den Gastgebern. Am letzten Abend, dem 23. Dezember, ist das Wohnhaus der Familie von Bürgermeister Christian Walendsius (SPD) Ziel der Teilnehmer.

lr

Lebendig geht es zu beim Lahnauer Adventskalender, an dem auch die Evangelischen Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach beteiligt sind.