Wetzlar/Ouagadougou. Große Freude herrscht im Centre Siloé, der Schule für sehbehinderte und blinde  junge Menschen in Ouagadougou, der Hauptstadt des Sahellands Burkina Faso: In nur fünf Monaten gelang es dem ehrenamtlichen Team des Bücherturms um Pfarrer Jörg Süß, eine Druckmaschine in Brailleschrift für das Centre Siloé in der Hauptstadt Ouagadougou anzusparen. Und nun konnte die TIKATOgruppe 5.500 Euro übers Kirchenamt überweisen. Die Maschine kommt direkt der Bildung der Schülerinnen zugute. Sie dient der Alphabetisierung, ist Grundlage für die Unterrichtsmaterialien von der Grundschule bis zur Begleitung der Studierenden an den Universitäten. Schon einmal finanzierte die TIKATOgruppe vor vielen Jahren eine Braille-Maschine; sie reicht aber aufgrund der hohen Schülerzahlen und der steigenden Anforderungen nicht mehr aus. Sie ist auch inzwischen reparaturbedürftig: und Fachleute gibt es nicht in Burkina für die Reparatur.

Pastor Lucien Naré, selber erblindet und deshalb aus eigenem Antrieb Gründer der Schule,  ist Leiter des Zentrums für Sehbehinderte und blinde Menschen und auch Verantwortlicher der Bibelübersetzung in die heimische Sprache Mooré. Beim Besuch von TIKATO-Mitglied Heidi J. Stiewink im Januar dieses Jahres trat die Not wegen einer dringend erforderlichen Maschine zu Tage. „Wir übernehmen das gerne“, reagierte Pfarrer Jörg Süß von der Kreuzkirche gleich nach der Rückkehr und nach Rücksprache mit seinem Bücherturm-Team.

Das Centre Siloé ist die einzige Blindenschule in Burkina Faso , die Bibeltexte in verschiedene ethnische Sprachen übersetzt. „Ein großer Gewinn“,  freuen sich die Eltern und auch Kirchenvertreter. Mehrmals waren schon TIKATOvertreter:innen aus Mittelhessen vor Ort und konnten sich von der liebevollen und professionellen Arbeit in Siloé überzeugen. 25  Mädchen und 35 Jungen werden ausgebildet von Grundschule bis zum Abitur; 16 ältere Jungen und acht Mädchen erhalten Alphabetisierung und erlernen ein Handwerk  Ein Internat erlaubt es auch weit weg wohnenden blinden und sehbehinderten jungen Menschen ein entsprechendes Heim zu haben und eine gute Schule zu besuchen. Inzwischen kommen auch sehende Kinder zusätzlich in die Schule mit gutem Ruf. Und so wissen die Wetzlarer Sponsoren: Es ist eine Investition für die Zukunft der Menschen und damit auch fürs Land Burkina Faso. Weitere Infos und Möglichkeiten von Spenden für zudem  verschiedene Projekte in Burkina Faso bei info@burkina-faso.de

Heidi J. Stiewink

 

FOTOS: Heidi J. Stiewink

1 Pastor Naré und ein Teil der Schülerschaft

2.:Die Druckmaschine für Brailleschrift