Die Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar hat eine Spende über 7.934 Euro an das Wetzlarer Frauenhaus übergeben. Elisabeth Grotmann und Christa Eulberg vom Frauenhaus-Vorstand nahmen den symbolischen Scheck entgegen und dankten den Spendern. „Mit einem so hohen Betrag haben wir gar nicht gerechnet“, freute sich Grotmann und verwies auf die bevorstehenden Herausforderungen für den Verein. Im Jahr 2026 will das seit 38 Jahre bestehende Frauenhaus in eine neue Immobilie ziehen, um mehr Platz für von Gewalt betroffenen Frauen zu haben. Auch wenn sich das Land, der Lahn-Dill-Kreis und die Stadt Wetzlar an der Finanzierung beteiligten, müsse der Verein noch Spendengelder aufbringen. Das Frauenhaus bietet aktuell 24 Frauen und ihren Kindern eine Zufluchtsstätte, wenn sie körperliche oder sexuelle oder psychische Gewalt erlebt haben oder davon bedroht sind. Grotmann wies darauf hin, dass die Beratungs- sowie Interventionsstelle des Frauenhauses am Karl-Kellner-Ring bleiben.
Ein Jahr lang Spenden und Kollekten gesammelt
Bettina Türk, Diakoniebeauftragte, Pfarrer Siegfried Meier und die Musikpädagogin Miriam Mauz erläuterten den Hintergrund der Spendenaktion. Die Evangelische Kirchengemeinde hatte in Gottesdiensten und über den Gemeindebrief ein Jahr lang Spenden und Kollekten gesammelt, die für das Frauenhaus bestimmt sind. Eine besonders hohe Einzelspende konnte Mauz beitragen, die bei ihren Tanzkursen in der Kreuzkirche unter den Besuchern gesammelt hatte und letztlich 1.350 Euro einzahlte.
Pfarrer Meier wies darauf hin, dass die Kirchengemeinde seit 10 Jahren das sogenannte „Jahresspendenprojekt“ durchführt, bei dem zwölf Monate lang für den vorher festgelegten Zweck gesammelt werden. In den Jahren 2015 bis 2024 habe das Projekt die Summe von 200.000 Euro zusammen gebracht. Unter anderem wurden damit 1.000 Bäume für den Wetzlarer Wald gepflanzt und 1.000 Bücher für Flüchtlinge finanziert. Beträge gingen unter anderem an die Wetzlarer Tafel, an eine Blindenschule in Burkina Faso des kreiskirchlichen Projektes Tikato, an die Domretter für die Sanierung des Wetzlarer Domes oder für die Sanierung der Unteren Stadtkirche. Nach der Naturkatastrophe im Ahrtal unterstützte die Kirchengemeinde mit ihrem Jahresspendenprojekt im Jahr 2022 Gemeinden in dem Überschwemmungsgebiet. Aber auch die Tobiasgeschwisterschaft, die sich um die Bestattung von Menschen ohne Angehörige kümmert und das Konficamp der Kirchengemeinde, das Konfirmanden jährlich auf eine Reise nach Skandinavien schickt, waren bereits Nutznießer.
TEXT: Red.
FOTO: Red.