Gottes Segen für den Fastenmonat:
Der Fastenmonat Ramadan reicht in diesem Jahr vom 24. April bis zum 23. Mai. Traditionell grüßen die Kirchen die Muslime zum Ramadan, zu dieser für sie so bedeutenden Zeit, die zu den „fünf Säulen“ und damit zu den Hauptpflichten im Islam gehört. Das Fasten gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Befreit davon sind unter anderen Alte, Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende. Im Ramadan geht es auch um Mitmenschlichkeit und Versöhnung. Muslimische Gläubige helfen Bedürftigen und entrichten die Armensteuer Zakat.
Die evangelischen und katholischen Kirchen in der Region wünschen den Muslimen in der Situation der Corona-Krise und angesichts geschlossener Kirchen und Moscheen Gottes Segen.
„Aus eigener Erfahrung können wir gut nachempfinden, wie schwer es nun auch für die muslimische Gemeinschaft sein muss, die feierlichen Rituale nicht vor Ort und nicht im geliebten Kreis der Großfamilie teilen zu können“, heißt es in dem Grußwort.
Roland Rust, leitender Pfarrer des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill und Martin Weber, Bezirksdekan des Katholischen Bezirkes Wetzlar, betonen jedoch, dass die Feiertage mit ihrer Botschaft auch unter diesen widrigen Umständen intensiv gelebt werden können. Als Beispiele werden Online-Angebote, Briefe, Nachbarschaftshilfe, öffentliches Glockenläuten und Gebetsrufe genannt. Erfahrungen von Fasten und Gebet seien allen gemeinsam und führten näher zu Gott und zum Nächsten. Wichtig sei darüber hinaus, den gemeinsamen Einsatz gegen die Ausbreitung von Fremdenhass, Hunger und Gewalt sowie Flucht und Krieg nicht zu vergessen.
„Wir wünschen, dass der Tag nicht fern ist, an dem wir uns in der Gemeinschaft der Kinder Abrahams in unseren Kirchen und Moscheen herzlich wieder begegnen können“, heißt es am Schluss.
bkl
Das Grußwort im Wortlaut ist hier zu finden:
Im Fastenmonat Ramadan lesen Muslime aus dem Koran.