Landeskirche verleiht Kirchenmusiker besondere Auszeichnung:

Chorleiter Jochen Stankewitz aus Hochelheim hat im Rahmen einer Feierstunde im Düsseldorfer Landeskirchenamt die Joachim-Neander-Medaille erhalten. Erstmals hat die Evangelische Kirche im Rheinland diese Auszeichnung für herausragende kirchenmusikalische Aktivitäten auf dem rheinischen Kirchengebiet verliehen. In diesem Jahr wurden insgesamt 17 Projekte aus dem Bereich der musikalischen Nachwuchsarbeit mit Kindern und Jugendlichen geehrt.

Jochen Stankewitz aus dem Kirchenkreis an Lahn und Dill erhielt die Medaille für sein Engagement beim jährlichen 14-tägigen Konfi-Camp der Gemeinde Wetzlar, bei dem das Singen einen Schwerpunkt bildet. Der 58-Jährige betreut zudem den Jugendchor „Heaven’s Voices“ der Wetzlarer Kirchengemeinde. Derzeit übt er mit Kindern von sechs bis zehn Jahren das Musicalprojekt „Randolfo und der eine Ton“ ein, das im September zur Aufführung kommt.

„Ich habe die Notwendigkeit einer Arbeit neben der klassischen Kantorei- und Bläserkreisarbeit erkannt und mich mit Kreiskantor Dietrich Bräutigam abgesprochen“, so Stankewitz zu seiner Motivation. „Zu der Arbeit in der populären Chormusik kam dann immer mehr das Engagement auch im Kinder- und Jugendbereich hinzu.“

In der Kirchengemeinde leitet Stankewitz darüber hinaus den Chor Gospel+, spielt Orgel und hat letztes Jahr im Advent das Projekt „Weihnachtsmännerchor“ ins Leben gerufen, das er gerne weiterverfolgen möchte. Zudem leitet der Musiker mehrere Chöre vom Frauenensemble über einen Rock-/Pop-Chor bis hin zum Männerchor im weltlichen Bereich.

Mitgekommen zur Verleihung der Medaille waren Pfarrer Dr. Siegfried Meier und die 17-jährige Pauline Linke aus Wetzlar, die seit 2021 bei „Heaven’s Voices“ mitsingt, das Kindermusicalprojekt mitbetreut und sich als Teamerin im Konficamp engagiert.

„Evangelische Kirchenmusik in ihren unterschiedlichen Facetten hat in unserer Gemeinde seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert“, so Pfarrer Meier, Presbyteriumsvorsitzender der Kirchengemeinde Wetzlar. „Und Jochen Stankewitz kennt das gesamte Spektrum und versteht es seit Jahren, jüngere Menschen dafür zu begeistern.“ Der Theologe, selbst studierter Kirchenmusiker, ergänzt: „Daher freuen wir uns auch über die ungewöhnliche Auszeichnung und sind stolz auf seine Arbeit.“

Uns geht es um die Wertschätzung der kirchenmusikalischen Vielfalt in der rheinischen Kirche“, sagt Landeskirchenmusikdirektor und Initiator Ulrich Cyganek über die Motivation für die Auszeichnung. „Künftig wollen wir jeweils zum Sonntag Kantate Aktivitäten ehren, die sich durch Kontinuität und Nachhaltigkeit vom kirchenmusikalischen Normalbetrieb abheben.“ Dabei wird jedes Mal ein anderer Schwerpunkt gesetzt. Die Auswahl erfolgt über eine Abfrage bei den Kreiskantoraten der 37 rheinischen Kirchenkreise. Neben der Medaille und einer Urkunde erhalten die Projekte aus der Kollekte am Sonntag Kantate auch einen einmaligen finanziellen Beitrag zur Unterstützung der kirchenmusikalischen Arbeit vor Ort. „Wir versprechen uns von der Verleihung der Medaille nicht zuletzt einen  Motivationsschub für andere Gemeinden, den ausgezeichneten Beispielen zu folgen“, sagt Cyganek.

Stichwort: Joachim Neander
Joachim Neander (1650–1680) aus Bremen gilt als einer der bedeutendsten reformierten Kirchenlieddichter Deutschlands. 1674 wurde er zum Schulrektor der reformierten Gemeinde in Düsseldorf ernannt. Neanders bekanntestes Kirchenlied ist das 1679 entstandene „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Nach Neander ist auch das Neandertal benannt. Entsprechend findet sich sein Name in dem des Neandertalers wieder, weil dieser nach seinem Fundort im Neandertal bei Mettmann benannt wurde.

 

bkl / Ekkehard Rüger / Fotos: EKiR/Marcel Kuß

Bild 1: Die Joachim-Neander-Medaille wurde in diesem Jahr erstmals von der Landeskirche verliehen. Zu den Ausgezeichneten gehört auch Chorleiter Jochen Stankewitz aus Hochelheim.

Bild 2: Mit Jochen Stankewitz und Pauline Linke freuen sich über die Verleihung der Joachim-Neander-Medaille Brigitte Rauscher (l.), Vorsitzende des Chorverbandes der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ekaterina Porizko, landeskirchliche Referentin für Kirchenmusik (r.).

Bild 3: Jochen Stankewitz (hinten, 8.v.r.), Siegfried Meier (hinten, 7.v.r.) und Pauline Linke (zwischen Stankewitz und Meier) haben die Verleihung der Neander-Medaille im Landeskirchenamt in Düsseldorf miterlebt. Initiator ist Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek (3.v.r.).