Diakon Harald Würges für sein Engagement geehrt:

Der Integrationpreis des Lahn-Dill-Kreises geht an eine afghanische Familie in Aßlar und an die Gemeinde Mittenaar. Außerdem wurde Diakon Harald Würges für sein vorbildliches Engagement in der Flüchtlingsarbeit für fast drei Jahrzehnte geehrt.

Erstmals hat der WIR-Beirat des Lahn-Dill-Kreises einen Integrationspreis ausgelobt. Insgesamt 1.500 Euro waren zu vergeben für innovative Ideen und ehrenamtliches Ehrenamt, die zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen und ein Vorbild für weitere Projekte sind. Der WIR-Beirat hatte unter zehn Bewerbern auszuwählen.

Laudatorin Anne Peter-Lauff vom Fachdienst Asyl und Integration stellte im Nachbarschaftszentrum in Niedergirmes bei der Feier die Gemeinde Mittenaar als Preisträger vor, die ein Netzwerk von Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen, Vereinen und Betrieben gebildet hat. Die Einbeziehung der Betreiber von Flüchtlingsunterkünften und Betrieben sei außergewöhnlich. Den Preis in Höhe von 500 Euro nahmen Bürgermeister Markus Deusing (SPD), Andrea Thielmann und Dr. Sarah Goos entgegen.

Als Laudator würdigte der Geschäftsführer des WIR-Beirates Matthias Holler die Aßlarer Familie Khalili. Vorgeschlagen hatte sie ihr Nachbar Bernhard Kasteleiner. Said scher Hassan Khalili war 1999 mit seiner Familie aus Afghanistan geflohen. Als Leiter eines Fernsehsenders war keine freiheitliche Arbeit mehr möglich. In Aßlar hat die Familie sich vorbildlich integriert. „Selbst zu Weihnachten haben sie mir Grüße überbracht“, so Kasteleiner. Der Preis, den seine Familie stellvertretend übernahm, wurde Said scher Hassan Khalili posthum verliehen. Er ist im Oktober 2017 im Alter von 72 Jahren verstorben.

Außerhalb der Bewerbungen überreichte Sozialdezernent Stephan Aurand dem schwer erkrankten Diakon Harald Würges den Integrationspreis. Würges habe sich bereits seit den 90er Jahren für Flüchtlinge eingesetzt und Menschen aus dem Balkan betreut. In den letzten Jahren war er stark engagiert in der Flüchtlingshilfe Mittelhessen, dessen Vorsitzender er war. Zudem hat Würges die Wetzlarer Tafel im Jahr 2011 gegründet. Er sei noch heute die Seele der Tafelarbeit. 2016 hat Würges mit deutschen und syrischen Kindern beim Hessentag in Herborn gesungen. Aufgrund seines unglaublichen Engagements erhalte er den Integrationspreis.
Musikalisch wurde die Verleihung vom Gospelchor der FeG Ewersbach unter Leitung von Dietmar Hess mitgestaltet.

lr

Bild 1: Stephan Aurand, Diakon Harald Würges und Matthias Holler vom WIR-Beirat bei der Verleihung des Integrationspreises.
Bild 2: Der Gospelchor der FeG Ewersbach gestaltete die Feier musikalisch.