Pfarrer Jochen Weiß wird verabschiedet:

Am 1. September tritt Pfarrer Jochen Weiß aus Ulm in den Ruhestand. Drei Jahrzehnte lang hat der Theologe die Evangelische Kirchengemeinde Ulmtal mit den Ortschaften Allendorf, Holzhausen und Ulm pfarramtlich betreut.

„Im Rückblick kann ich sagen, dass mir insbesondere die Verkündigung und die Seelsorge wichtig waren“, erklärt Weiß. „Gottesdienste in verschiedenen Formen haben wir gefeiert, und in so vielen Gesprächen habe ich versucht, Trost zu geben. Auch die Arbeit mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden, um den Jugendlichen den christlichen Glauben näher zu bringen, habe ihm Freude gemacht. In den 30 Jahren seiner Gemeindearbeit hat der Seelsorger viel Freude und viel Leid erlebt. „Im Auf und Ab des Lebens war es mir wichtig, das Zentrum des christlichen Glaubens, Jesus Christus, nicht aus dem Blick zu verlieren“, sagt Weiß. „In ihm sehe ich, dass das Leben über den Tod siegt. Deshalb kann ich in allen Herausforderungen des Lebens glauben, hoffen und lieben.“

Geboren ist der Theologe 1959 in Düsseldorf. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Überzeugt, mehr Erfüllung im Pfarramt und im theologischen Denken zu finden, studierte er im Anschluss Evangelische Theologie in Bonn, Tübingen und Wuppertal. Von 1988 bis 1990 war Jochen Weiß als Vikar in der evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Raderthal tätig. Nach seiner Ordination in Köln-Lechenich verbrachte er dort auch seine Zeit als Pastor im Hilfsdienst und vertrat seinen Amtskollegen während dessen Studiensemester.

Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Ulmtal ist Jochen Weiß seit 1992. Für seine Arbeit in der Gemeinde kam ihm auch seine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung in Existenzanalyse und Logotherapie in Hannover zugute. Hier handelt es sich um eine sinnorientierte Psychotherapie nach dem Neurologen, Psychiater und Holocaust-Überlebenden Viktor E.Frankl. Als bereichernd erlebte Jochen Weiß zudem die Zusammenarbeit mit dem Liedermacher und Künstler Siegfried Fietz aus Allendorf und die Gottesdienste zu Himmelfahrt und zu den Konfirmationen, die jetzt jährlich im Skulpturenpark stattfinden.

Auch auf Kirchenkreisebene hat sich Jochen Weiß engagiert: Seit 2008 übte er acht Jahre lang im Synodalvorstand des Kirchenkreises Braunfels das Amt des Skriba (Schriftführer) aus. Darüber hinaus war der Theologe Mitglied in mehreren Ausschüssen wie dem Nominierungsausschuss und dem Diakonieausschuss.

Seinen Ruhestand wird Pfarrer Jochen Weiß mit seiner Frau, der Sozialpädagogin Beate Kleinagel-Weiß, in Gießen verbringen. Zur Familie gehören zwei erwachsene Töchter, ein erwachsener Sohn und vier Enkelkinder, für die er nun mehr Zeit hat. Zudem überlegt der Theologe, ein Seniorenstudium aufzunehmen. Und Reisen an die Nordsee werden für ihn und seine Frau in jedem Fall zum Ruhestandsprogramm dazugehören.

 

Anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Jochen Weiß findet am Sonntag, 11. September, um 14 Uhr ein festlicher Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Ulm statt, den Superintendent Dr. Hartmut Sitzler leitet. Im Anschluss gibt es einen Empfang im Gemeindehaus neben der Kirche.

bkl

Pfarrer Jochen Weiß tritt zum 1. September in den Ruhestand.