Konfirmationen starten auch in diesem Jahr früher:

Corona hat auch bei den Konfirmationen vieles verändert: Gottesdienste draußen vor dem Kirchengebäude, vorgezogenes Abendmahl, Segen ohne Handauflegung, mehrere Gottesdienste für je weniger Jugendliche – vieles ist auch in diesem Jahr im Altkreis Wetzlar ähnlich wie in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021. Zwischen Ostern und Pfingsten finden in der evangelischen Kirche in der Regel die Konfirmationen statt. Bei den kirchlichen Feiern geht es für die Jugendlichen um Halt und Orientierung im Glauben für den künftigen Lebensweg. In diesem Jahr fiel der Start für die 295 Mädchen und 269 Jungen bereits auf das Wochenende des Sonntags Judika („Gott, schaffe mir Recht“), den fünften Sonntag der Passionszeit.

In der Kirchengemeinde Ehringshausen-Dillheim begann damit eine Reihe von acht Gottesdiensten bis Ende Mai für jeweils drei Jugendliche der insgesamt 24 Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Jesus-Christus-Kirche in Dillheim. „Wir wollen den Jugendlichen damit ermöglichen, mehrere Familienmitglieder und Paten mitzunehmen“, sagt Gemeindehelferin Ellen Schneider, die mit Pfarrer Jürgen Schlingensiepen gemeinsam den Unterricht und auch den Konfirmationsgottesdienst gestaltet hat.

„Gott beruft euch in seine Mannschaft und spielt euch den Ball zu“, sagte Pfarrer Schlingensiepen, indem er einen Fußball in Richtung der Konfirmanden warf. Alle drei sind Fußballspieler und in einer Mannschaft miteinander unterwegs. Der Theologe hatte die Konfirmationssprüche der Jungen aus den Psalmen 91, Vers 11 und 139, Vers 5, in denen es um den Schutz Gottes auf dem Lebensweg geht, zur Grundlage seiner anschaulichen Predigt gemacht. „Christus ist erst einmal abgestiegen, um für uns den Sieg zu erkämpfen“, sprach der Seelsorger den Jugendlichen für schwierige Zeiten im Leben zu. „Auch wenn ihr absteigt, sollt ihr spüren: Der hält immer noch zu mir.“

Drei Konfirmationsgottesdienste statt wie ursprünglich geplant einen wird es im Mai im Wetzlarer Bezirk Kreuzkirche geben. „21 Jugendliche und ihre Familien sind für einen Konfirmationsgottesdienst unter Corona-Bedingungen zu viele“, so Pfarrer Jörg Süß. „Die Termine haben wir so mit den Eltern frühzeitig verabredet.“ Im Vorfeld findet, wie in den meisten Gemeinden, ein Vorstellungsgottesdienst statt. Das Mitarbeitendenteam mit Jugendmitarbeiterin Barbara Agricola und Pfarrer Jörg Süß gestaltete dazu gemeinsam mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden ein Wochenende unter der Überschrift „Wer bin ich?“ Pfarrer Süß dazu: „Das Thema ‚Individualität‘ haben sich die Jugendlichen selbst ausgesucht.“

Viele Kirchen in der Region sind zu klein, um in Coronazeiten die Menschen, die die Gottesdienste besuchen wollen, aufnehmen zu können. Daher gibt es auch in diesem Jahr wieder an vielen Orten Open-Air-Konfirmationen. So wird der Skulpturenpark von Siegfried Fietz in Allendorf wie erstmals 2020 wieder Ort der Ulmtaler Konfirmationsgottesdienste sein. Die Konfirmation im Park sei in den letzten beiden Jahren sehr gut angenommen worden, berichtet Pfarrer Jochen Weiß: „Mit den Baumstämmen sind die Sitzgelegenheiten bereits vorhanden, und die Skulpturen haben alle einen christlichen Bezug.“ Auch darauf freut sich der Seelsorger: Mit Siegfried Fietz konnte bereits eine eigene Park-Führung für die Jugendlichen im Vorfeld der Konfirmation vereinbart werden.

bkl

In der Jesus-Christus-Kirche in Dillheim: Pfarrer Jürgen Schlingensiepen (r.) und Gemeindehelferin Ellen Schneider (l.) gestalteten den Konfirmationsgottesdienst für (v.l.) Fabio Messerschmidt, Silas Jany und Maximilian Schewe.