Pfarrer Andreas Hagel in Hohensolms eingeführt:

Seit mehr als zwei Monaten sind die Evangelischen Kirchengemeinden Erda-Großaltenstädten und Hohensolms mittlerweile pfarramtlich verbunden. Jetzt hat Pfarrer Roland Rust, leitender Geistlicher des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill, Andreas Hagel, Pfarrer der Kirchengemeinde Erda-Großaltenstädten, in einem festlichen Gottesdienst in der voll besetzten Kirche auch als Gemeindepfarrer von Hohensolms eingeführt. „Danke, dass du dich dieser Aufgabe stellst“, sagte Rust in seiner Ansprache über Vers 37 aus dem 13. Kapitel des Markusevangeliums. Auch manch anstrengende Veränderung sei damit verbunden.

Die Pfarrstelle für die beiden Kirchengemeinden Hohensolms und Blasbach musste zum Jahresende aufgehoben werden: Mit insgesamt etwa 1.000 Gemeindegliedern ist deren Anzahl zu gering, um eine Pfarrstelle mit mehr als 50 Prozent Dienstumfang, wie von der rheinischen Kirche vorgesehen, besetzen zu können. In Blasbach wurde bereits Martin Reibis, gleichzeitig Pfarrer der Kirchengemeinde Aßlar (Bezirk 2) als Gemeindepfarrer eingeführt.

„Wachet!“ habe der auferstandene Christus damals seinen Leuten zugerufen und damit um Aufmerksamkeit für das Leben geworben, erklärte Roland Rust. Dieser unbequeme Appell, der jedoch Orientierung ins Leben bringe, gelte auch heute. „Bringe du deine Gaben ein und nehmt ihr an diesem Auftrag je mit eurem Akzent teil“, sprach er Hagel und die Gemeinde an: „Das bringt Heilung, Ermutigung und Kraft ins Leben und in unsere Gesellschaft.“

Gemeindeglieder und Pfarrkollegen aus den umliegenden Kirchengemeinden sprachen Andreas Hagel im Rahmen der Segenshandlung biblische Worte zur Stärkung für seinen Dienst zu.

„Ich will bei dir sein“, hat ein 15-Jähriger zu seinem Vater gesagt, der gerade seine Sonntagspredigt vorbereitete, und sich eine viertel Stunde lang neben ihn an den Schreibtisch gesetzt. Dies habe ein von dieser Geste sehr berührter Kollege ihm erzählt, berichtete Pfarrer Hagel. Die Zusage “Ich will bei dir sein”, beschreibe das Wesen Gottes gut, sagte er weiter in seiner Predigt, der er die Geschichte von der Selbstvorstellung Gottes aus dem 2. Buch Mose, Kapitel 3 und den letzten Versen aus dem Matthäusevangelium, in denen Jesus sagt: „Ich bin bei euch alle Tage“ zugrunde gelegt hatte. “Gott will bei mir und bei uns sein, unabhängig von unseren Leistungen. Er wünscht sich, dass wir auch bei ihm sein wollen.“ Aus diesem Beieinandersein wachse die Kraft zum Leben und zur Lebensgestaltung, sagte der Seelsorger. „Schaffen wir Raum für diesen Geist des ‚Ich will bei dir sein‘, dann folgen wir Gott nach, privat, gesellschaftlich und politisch“, appellierte der Theologe an die Gemeinde.

Der 1967 in Bonn geborene Andreas Hagel hat in Tübingen und Bonn Evangelische Theologie studiert. Als Vikar wirkte er in Königswinter und absolvierte seinen Probedienst in den Kirchengemeinden Siegburg, Birk und Wahlscheid (NRW). Ordiniert wurde Andreas Hagel im Jahr 2000. Seit Juni 2003 ist der Theologe Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Erda-Großaltenstädten.

Begrüßt hatte die Gemeinde Presbyter Wolfgang Netz. Musikalisch erfreuten Steffen Beppler an der Orgel und der Kirchenchor Erda unter Bepplers Leitung die rund 180 Besucher. Für die Zivilgemeinde nahm Edgar Rücker (SPD), 1. Beigeordneter der Gemeinde Hohenahr, am Gottesdienst teil.

bkl[vc_gallery interval=”5″ images=”9524,9525″ img_size=”full”]Bild 1: Gemeindeglieder aus Hohensolms und den umliegenden Kirchengemeinden sowie Pfarrkollegen sprachen Pfarrer Andreas Hagel (Mitte, l.) bei der Einführung durch den leitenden Geistlichen, Pfarrer Roland Rust (Mitte, r.), biblische Segensworte zu.

Bild 2: „Ich will dem Herrn singen mein Leben lang, und meinen Gott loben, solange ich bin“, sang der Kirchenchor Erda unter Leitung von Steffen Beppler.