Hüttenberg (jck). Als am Sonntag, 03. November, um 14 Uhr in der vollbesetzten Evangelischen Kirche in Hochelheim die Glocken läuteten, markierten sie das Ende einer langen Wartezeit. Über 1,5 Jahre waren die Kirchengemeinden Kleebachtal, Ebersgöns und Hochelheim-Hörnsheim ohne Pfarrstelle. Nun war es soweit. In einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrer Christoph Schaaf in sein neues Amt als Gemeindepfarrer der nun pfarramtlichverbundenen Gemeinden, von Superintendent Dr. Hartmut Sitzler, in sein Amt eingeführt. Schaaf, der auch Assessor des Kirchenkreises an Lahn und Dill ist, hatte die Stelle als Vakanzvertretung schon 1,5 Jahre inne. Nun zieht es ihn nach 32 Jahren als Pfarrer der Kirchengemeinde Wettenberg ganz nach Kleebachtal, Ebersgöns und Hochelheim-Hörnsheim.
Ein begnadeter Netzwerker
Superintendent Dr. Hartmut Sitzler gratulierte im Gottesdienst den Gemeinden zu „einem tollen Pfarrer und begnadeten Netzwerker“. Die neugeschaffene Pfarrstelle sei eine große Aufgabe, bei der Schaaf gemeinsam mit den Gemeinden und Presbyterien viel bewegen könne, so Sitzler weiter.
„Es gibt etwas Neues, Schönes zu gewinnen“
In seiner Predigt ging Christoph Schaaf auf die großen Veränderungen ein, denen sich seine Frau und er im Augenblick stellen. Über 300 Umzugskisten seien im Wettenberger Pfarrhaus gepackt worden. Eine dieser Kisten hatte er dabei und zeigte der Gemeinde die darin verstauten sehr persönlichen Gegenstände, wie ein selbstgeschnitztes Feldkreuz seines Großonkels, die ihn seit vielen Jahrzehnten begleiteten. „Umzüge sind Umbrüche im Leben. Wir lassen einen bedeutsamen Lebensabschnitt zurück. Da gehören Trauer, aber auch Loslassen dazu, denn es gibt etwas Neues, Schönes zu gewinnen.“ Er sei der neuen Pfarrstelle als Ruf gefolgt und freue sich schon sehr auf die Herausforderungen, Gemeinde zu bauen und zusammenzuführen.
Die Gemeinde als Gemeinschaft der Gläubigen
Insgesamt sechs Kirchen umfasst Schaafs neue Pfarrstelle. Räume, die es für ihn jetzt zu entdecken gilt, so der neue Gemeindepfarrer. Jeweils eine Besonderheit dieser Kirchen betrachtete er in seiner Predigt genauer, von der goldenen Gans, über Deckengemälde, bis hin zu Abbildungen auf der Kanzel. Einzelorte seien wichtig für Menschen, aber noch wichtiger sei die Gemeinde als Gemeinschaft der Gläubigen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Daniel Jung und dem neuen Projektchor, mit Mitgliedern aus allen Kirchengemeinden, gestaltet.
Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk unterstützt
Pfarrer Christoph Schaaf tritt seine Stelle übrigens nicht alleine an. Da er auch als Assessor des Kirchenkreises an Lahn und Dill tätig ist und auf der Kreissynode am vergangenen Wochenende in diesem Amt bestätigt wurde, wird er von einer Pfarrstelle im Umfang von 75 % bei seiner Gemeindearbeit unterstützt. In der Kirchengemeinde Wettenberg hatte Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk diese Stelle inne. Jetzt folgt Krauth-Zirk Schaaf auch in die Kirchengemeinden Kleebachtal, Ebersgöns und Hochelheim-Hörnsheim.
Im Anschluss an den Festgottesdienst wurde im Paul Schneider Gemeindezentrum bei Kaffee, Kuchen und Kürbissuppe, mit viel Musik und Willkommensgrüßen bis in den Abend hinein weitergefeiert. Ein wunderbarer Auftakt für eine neue Ära des Gemeindelebens.
Die Kollekte des Festgottesdienstes ging übrigens an TIKATO. Insgesamt 1045 Euro kamen zusammen. Diese können nun in lebensnotwendige Projekte in Burkina Faso investiert werden. Eine großartige Sache!
jck
Fotos: JCK
BU‘s
Bild 1: Der neue Gemeindepfarrer Christoph Schaaf (Bildmitte) umgeben von seinen Presbyterien sowie Superintendent Dr. Hartmut Sitzler sowie Beate Kuhl und Pfarrer Jürgen Schweitzer, die Sitzler während des Gottesdienstes assistierten.
Bild 2: Im vollbesetzten Gemeindezentrum „Paul Schneider“ wurde bis in den frühen Abend weitergefeiert.
Bild 3: Für den kreiskirchlichen Arbeitskreis Brot für die Welt TIKATO gratulierte Heidi Janina Stiewink Pfarrer Christoph Schaaf und seiner Ehefrau Nicole, die selbst im Orga-Team von TIKATO engagiert ist.