“Es ist gerade in diesen Zeiten umso wichtiger, dass wir als Stadt Wetzlar, im Verbund mit tausenden Städten national wie international, mit dem Aufziehen der “Mayors for Peace”-Flagge ein deutliche Zeichen für nukleare Abrüstung setzen.”

Nach diesen Worten hisste Oberbürgermeister Manfred Wagner die grüne Flagge der internationalen Organisation Mayors for Peace  am 7. Juli am Rathaus für das ganze Wochenende.

Mit dabei waren Mitglieder des Arbeitskreises Frieden, des Wetzlarer Friedenstreffs, von Pax Christi Rhein Main und Superintendent Dr. Hartmut Sitzler.

Gegründet wurde „Mayors for Peace“ 1982 durch den Bürgermeister der japanischen Stadt Hiroshima. Die Stadt Wetzlar ist dem Netzwerk, dem weltweit 8.265 Städte und Kommunen aus 166 Ländern angehören und das sich für eine atomwaffenfreie Welt einsetzt, im Dezember 2017 beigetreten.

OB Wagner betonte: „Der diesjährige Flaggentag findet in einem Umfeld statt, das geprägt davon ist, dass viele Nationen wieder hochrüsten, dass die Zahl der atomaren Gefechtswaffen wieder steigt und dass das Bedrohungsszenario wieder größer wird. Darüber hinaus findet das Ganze im Rahmen des völkerrechtswidrigen Krieges Russlands auf die Ukraine statt“.

 

Superintendent Sitzler richtete für den evangelischen Kirchenkreis einige Worte an die Anwesenden. Dabei machte er deutlich, dass jeder Soldat zuallererst ein Mensch sei. Er sei Sohn, Bruder, Ehemann, Vater oder Geliebter. “Wir Christen haben im 20 Jahrhunderts wieder gelernt, wie unchristlich Hass oder der Wunsch, andere zugrunde zu richten, sind. In jedem, der uns begegnet, selbst unserem Feind, haben wir Gottes geliebtes Kind zu sehen, für den Christus am Kreuz gestorben ist, selbstverständlich auch in jedem Ukrainer und Russen.” Er beendete seine kurze Ansprache mit einer Erinnerung an den Propheten Micha: “Gebe Gott, dass die Zeit kommt, in der die Völker ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Panzer zu Baumaschinen schmieden und sie nicht mehr lernen, Krieg zu führen.”

 

Pfarrer i.R. Stephan Hünninger dankte den Anwesenden: Frieden und Versöhnung und ihre Schritte zur konkreten Umsetzung brauchten langem Atem – und  viele Bündnispartner.

Deshalb arbeite der AK Frieden ökumenisch, deshalb arbeiteten im Friedenstreff Wetzlar  Menschen unterschiedlicher Ausrichtung, sich entschieden für Frieden einzusetzen, Fragen und Unterschiede aufmerksam wahrzunehmen, auszuhalten und dranzubleiben  an respektvollem versöhnenden Handeln.

 

Stephan Hünninger/Fotos: Stadt Wetzlar

Im fünften Jahr am Wetzlarer Rathaus von Oberbürgermeister Manfred Wagner unter kirchlicher Beteiligung gehisst: die Mayors for Peace-Flagge.