Festgottesdienst zur Gründung des Kirchenkreises an Lahn und Dill: Zum 1. Januar 2019 ist in der heimischen Region ein neuer Kirchenkreis entstanden: der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill. Wie vielgestaltig und bunt es dort zugeht, wurde im Festgottesdienst anlässlich der Gründung in der Hochelheimer Kirche und bei der anschließenden Nachfeier deutlich

„Wir wollen als ein gemeinsamer Kirchenkreis kompakter aus dem Evangelium leben und auftreten und uns so den Herausforderungen stellen“, hielt Pfarrer Roland Rust, leitender Theologe des neuen Kirchenkreises, in seiner Begrüßung vor rund 350 Gottesdienstbesuchern fest.

In den Mittelpunkt seiner Predigt hatte der rheinische Präses Manfred Rekowski Psalm 119, Vers 116 gestellt, der auch im Siegel für den neuen Kirchenkreis steht: „Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.“ „Dass die Gemeinden des Kirchenkreises an Lahn und Dill aus diesem Wort leben, aus ihm Trost und Wegweisung erhalten und es in ihren Gemeinden laut werden lassen, kann sie bei aller Unterschiedlichkeit zusammenführen und zusammenhalten“, zeigte sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland überzeugt. Kirche lebe nicht von ihren eigenen Anstrengungen, von Strukturreformen und Fusionen, sondern davon, dass sie auf das Wort ihres Herrn höre und sich davon in Anspruch nehmen lasse. Dies gelte nicht nur für private Angelegenheiten: „Es geht auch um Gottes Gerechtigkeit und Friedensordnungen für das öffentliche Leben, für den politischen und sozialen Bereich.“ Aufgabe sei auch, den Menschen zu helfen, dankbar zu leben und getröstet zu sterben: „Der Kirchenkreis an Lahn und Dill soll und wird eine Solidargemeinschaft der Hoffnung auf Gottes Reich werden.“

Den von Pfarrer Dr. Siegfried Meier eigens vertonten Psalmvers sang der von Kreiskantor Dietrich Bräutigam geleitete synodale Projektchor in Ergänzung der Predigt. Der Kirchenmusiker dirigierte zudem den Bläserkreis Wetzlar.

Präses Rekowski führte auch die 13 Mitglieder und 10 stellvertretenden Mitglieder des Bevollmächtigtenausschusses (BVA) mit Schriftlesung, Gebet und Segen in ihr Amt ein. Bis zur Wahl des neuen Kreissynodalvorstandes (KSV) in 2020 wird der Bevollmächtigtenausschuss den neuen Kirchenkreis leiten. Er ist zusammengesetzt aus ehemaligen Mitgliedern der KSV Braunfels und Wetzlar. Zum Vorsitzenden hat die rheinische Kirchenleitung Pfarrer Roland Rust, bislang Superintendent des Kirchenkreises Braunfels, berufen. Sein Stellvertreter ist der frühere Superintendent des Kirchenkreises Wetzlar, Pfarrer Jörg Süß. Bei der Einführung assistierten Altsuperintendentin Ute Kannemann sowie das ehemalige Kreissynodalvorstands-Mitglied Ingeborg Fugensi (Niedergirmes).

Vertreter aus den acht unterschiedlichen Regionen des Kirchenkreises sprachen die Fürbitten.

 

Beim anschließenden Empfang in den Hüttenberger Bürgerstuben konnte Pfarrer Jörg Süß auch Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner begrüßen. Landrat Wolfgang Schuster lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lahn-Dill-Kreis und evangelischer Kirche, insbesondere in der Flüchtlingsarbeit.  Landeskirchenrätin Antje Hieronimus, die für die rheinische Kirche sprach, nahm die einladende Formulierung „bitte eintreten“ auf der kreiskirchlichen Homepage und das neue Logo in den Blick . „Man tritt gerne in den neuen Kirchenkreis ein“, sagte sie Er bekenne Farbe und sei lebendig mit klarem Profil. Senior (Superintendent) Dr. Matthias Rein aus dem Partnerkirchenkreis Erfurt, aus dem fünf Mitglieder angereist waren, erzählte von gemeinsamen Erlebnissen und Projekten während der nahezu 40 Jahre währenden Partnerschaft und hatte Geschenke aus der eigenen Region im Gepäck. Für die Evangelische Allianz sprach Pfarrer Björn Heymer, der gleichzeitig Grüße von Pastor und Allianz-Sprecher Steffen Klug überbrachte.

Bunte Luftballons hatten die Gäste aufgeblasen und damit den Saal dekoriert. „Viel Freude, Kraft und Ideen“ – „Das Kreuz in der Mitte und drum herum: bunt!“ und „Leichtigkeit im Miteinander“ – so stand es am Ende unter den vielen guten Wünschen für den neuen Kirchenkreis an der Pinwand.

bkl

[vc_gallery interval=”5″ images=”6673,6672,6674,6675,6676,6677,6678,6679,6680,6681,6682″ img_size=”full”]Bild 1: Festgottesdienst zur Bildung des neuen „Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill“: 23 Mitglieder und stellvertretende Mitglieder des Leitungsgremiums, unter ihnen Pfarrer Roland Rust als Vorsitzenden (1. Reihe, 3.v.l.) und Pfarrer Jörg Süß als stellvertretenden Vorsitzenden (1.Reihe,l.) hat Präses Manfred Rekowski (1. Reihe, 2.v.l.) eingeführt.

Bild 2: Der rheinische Präses Manfred Rekowski (Mitte) führte Pfarrer Roland Rust (r.) als Vorsitzenden des Bevollmächtigtenausschusses und Pfarrer Jörg Süß (l.) als stellvertretenden Vorsitzenden des Bevollmächtigtenausschusses ein.

Bild 3: Der synodale Projektchor unter Leitung von Dietrich Bräutigam sang den von Siegfried Meier vertonten Psalmvers aus dem Siegel des neuen Kirchenkreises.

Bild 4: Kreiskantor Dietrich Bräutigam dirigierte auch den Wetzlarer Bläserkreis.

Bild 5: Landeskirchenrätin Antje Hieronimus hielt ein Grußwort für die Landeskirche.

Bild 6: Landrat Wolfgang Schuster lobte die gute Zusammenarbeit zwischen evangelischer Kirche und Lahn-Dill-Kreis.

Bild 7: Pfarrer Björn Heymer sprach für die Allianz.

Bild 8: Senior Dr. Matthias Rein aus Erfurt hatte Geschenke aus der eigenen Region mitgebracht.

Bild 9: Mit Kirchenkreis-Luftballons schmückten die Gäste den Saal beim Empfang.

Bild 10: Das Salon-Orchester Wetzlar unterhielt die Gäste bei der Nachfeier.

Bild 11: Gute Wünsche für den neuen Kirchenkreis wurden an die Pinwand geheftet.